Historische Lepidopteren-Literatur / Schütze (1931)
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1. 26. Caryophyllaceae — Nelkengewächse
1.1. a. Viscaria [Silene pro parte] — Pechnelke
Lita viscariae Schütze [Caryocolum amaurella] Raupe April bis Mai, Falter Juni
Raupen zu Ende der Kirschblüte in den jungen Trieben von Viscaria vulgaris [Silene viscaria]. Bewohnte Seitenschösslinge sind leicht daran zu erkennen, dass die Spitzenblätter zu einer Röhre geformt, nicht versponnen, an den Rändern meist etwas gewellt oder gekräuselt und an der Spitze fast immer mit schwärzlichem Kot besudelt sind. In dieser Röhre verbringt die Raupe ihre erste Lebenszeit, dringt dann in den Stängel ein, frisst ihn bis auf das vorjährige Holz aus und greift dann einen anderen an. In Stängeln mit Blütenansatz arbeitet sie sich von oben zwischen den zusammen gedrängten Knospen ein, ohne diese wesentlich zu beschädigen, geht dann in enger Röhre bis auf den Grund, um hierauf umkehrend wieder aufwärts zu fressen. Solche Triebe bleiben in der Entwicklung zurück, krümmen sich oft und schwellen an. Der Kot bleibt in der Wohnung. Verwandlung in Erdkokon. Liebt sonnige Lagen (Schütze).
- Psecadia pusiella Linnaeus [Ethmia pusiella] — siehe Lithospermum
- Coleophora leucapennella Hübner [Coleophora albella] — siehe Silene
- Coleophora nutantella Mühlig [Coleophora nutantella] — siehe Lychnis.
1.2. b. Silene — Leimkraut
An Blättern:
Lita tischeriella Zeller [Caryocolum tischeriella] Raupe Mai, Falter Juni bis Juli
Die gelbe Raupe zwischen zwei zusammengehefteten Blättern von Silene nutans, innerhalb derselben an ihrer Spitze ohne Durchlöcherung das Blattmark verzehrend. Verwandlung in der Erde (Schm.).
- Rhyacionia hastana Hübner [Thiodia torridana] — siehe Succisa
- Sophronia semicostella Hübner [Sophronia semicostella] — siehe Dianthus
- Psecadia pusiella Linnaeus [Ethmia pusiella] — siehe Lithospermum.
In Trieben:
Lita cauligenella Schmid [Caryocolum cauligenella] Raupe April bis Juni, Falter Juli bis August
In angeschwollenem Stängel von Silene nutans. Verwandlung an der Erde (Sorhagen). Gartner traf sie jung in den Blattachseln, von wo sie sich in die Stängel einbohrt und gewöhnlich ein unteres Internodium in Besitz nimmt, sie benagt die inneren Wände, worauf dann diese Stelle ungewöhnlich stark anschwillt (Kaltenbach).
Lita leucomelanella Zeller [Caryocolum leucomelanella] Raupe Mai, Falter Juni bis Juli
Die grüne Raupe ist ohne weiteres an dem dunkelroten ersten Segment zu erkennen. Wahrscheinlich miniert sie in erster Jugend, frisst sich dann zwischen die obersten Blättchen eines Seitentriebes ein, welche nach und nach welken und beim Suchen als Leitmerkmal dienen. Sie verzehrt aber nur den heurigen Wuchs, verlässt die Wohnung, sobald sie auf vorjähriges Holz stößt und bohrt sich gewöhnlich unten zwischen den kleinen Blättchen in den Stängel, höhlt ihn aber nicht aus, sondern begnügt sich mit Rinde und Bast. Der Kot hängt in verhältnismäßig großen Klumpen zusammengesponnen am Bohrloch, ist grün, wenn die Raupe die Rinde von innen benagt, hellgrün vom Bast und fast gelb, sobald sie Holz angreift. Oft schützt sie sich bei Wohnungswechseln durch
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