Historische Lepidopteren-Literatur / Schütze (1931)

Titel / Register / Seite 3 - 10 - 20 - 30 - 40 - 41 - 42 - 43 - 44 - 45 - 46 - 47 - 48 - 49 - 50 - 60 - 70 - 80 - 90 - 100 - 200

[Scan]

Ocnerostoma pinariella Zeller [Ocnerostoma piniariella] Raupe April und Juni, Falter Mai und Juli bis August

In den vorjährigen Nadeln, die sie von den Spitze an aushöhlt, so dass sie braun werden. Verwandlung zwischen den Nadeln in leichtem Gespinst (Rössler).

An Zweigen und Stämmchen:

Dioryctria mutatella Fuchs [Dioryctria simplicella] Raupe September bis Mai, Falter Juni bis Juli und August

Die überwinternden, fast erwachsenen Raupen bis Mai in den ausgefressenen, aber noch grünen Zweigspitzen, in Knospen, alten Evetria resinella-Gallen [Retinia resinella], selbst in den kahlen von einem Käfer ausgehöhlten Triebspitzen. Falter daraus Mai bis Juni, dann wieder Raupen Juni bis Juli, Falter Juli bis August, nochmals Raupen August bis September, von denen wohl die meisten überwintern. Das sind zwei Generationen, die aber anscheinend ineinander übergehen. Die Raupen der Sommergeneration findet man am sichersten am Grunde zwischen den von Evetria buoliana [Rhyacionia buoliana] zerstörten Maitrieben, zahlreicher noch in diesen selbst, soweit sie ausgehöhlt und noch nicht trockendürr geworden sind, regelmäßig auch zwischen den kurzen zarten Zweigen der durch Evetria duplana [Rhyacionia duplana] verursachten Bürstentriebe, dann in leeren, manchmal auch besetzten E.-resinella-Gallen; wiederholt traf ich sie ferner in den grünen Zapfen, in denen sie mit einer Käferlarve die Wohnung teilten und sich durch anhaftende Kothäufchen verrieten. Teilweise mögen die Raupen am Boden überwintern, wenigstens fertigt sie im Moos des Zuchtglases Gespinste in Form derer von Dioryctria abietella [Dioryctria abietella] an. In der Gefangenschaft gibt man ihnen grüne Zweige, von denen sie die jüngsten vorziehen. Erwähnt muss noch werden, dass auch die jüngsten Raupen schon rötliche Längsstreifen haben, die den gleich großen D. abietella immer fehlen (Schütze).

Evetria resinella Linnaeus [Retinia resinella] Falter Mai bis Juni

Die zweijährige Raupe in den bekannten Harzgallen auf Zweigen und an jungen Stämmchen, die jungen Gallen fallen wenig auf, desto mehr die vielfach vergrößerten durch ihre weiße, grau gemischte Farbe. Verwandlung in der Wohnung.

Grapholita cosmophorana Treitschke [Cydia cosmophorana] Raupe bis zum Frühjahr, Falter Mai bis Juni

In alten Evetria-resinella-Gallen, die nicht auf ganz dürrem Holze sitzen. Verwandlung in der Wohnung. Nicht richtig ist die Angabe Ratzeburgs, dass die Raupe in ähnlichen, nur kleineren, von ihr verursachten Gallen lebt (Schütze).

Unter der Rinde:

Dioryctria splendidella Herrich-Schäffer [Dioryctria sylvestrella] Raupe bis Sommer, Falter Juli bis August

Die rötlich weiße, grünlich schimmernde Raupe mit braunem Kopf und starken Punktwarzen lebt in Gängen unter der grünen Rinde von Kiefernarten (Pinus silvestris [Pinus sylvestris], Pinus strobus, Pinus maritima), wodurch an der Außenseite der Rinde dicke Harzklumpen austreten (Spuler). Die Raupen bevorzugen Bäume, die von dem Pilz Peridermium pini befallen, also nicht mehr ganz gesund sind. Die auffallenden weißgelblichen Harzausflüsse, meist in ziemlicher Höhe, sind nicht klebrig wie anderes Harz, auch nicht glatt, und innen gewöhnlich hohl, oft findet man auch die Puppen darin, während andere in der ausgesponnenen Wohnung liegen. In Kiefernwäldern achte man auf die abgefallenen Harzklumpen, sie verraten die Anwesenheit der Raupe im Revier (Schütze).

[Scan]

Historische Lepidopteren-Literatur / Schütze (1931)

Titel / Register / Seite 3 - 10 - 20 - 30 - 40 - 41 - 42 - 43 - 44 - 45 - 46 - 47 - 48 - 49 - 50 - 60 - 70 - 80 - 90 - 100 - 200