Ziel ist hier, an einem Tag oder in einer Nacht von in der Region verbreiteten Arten möglichst viele Nachweise im Messtischblatt-Quadrantenraster zu führen, z. B. um Verbreitungskarten kurz vor deren Publikation noch zu stopfen.
Am Tage z. B. rasche Autofahrt von Messtischblatt-Quadrantenkreuz zu Messtischblatt-Quadrantenkreuz und rasche Absuche jeweils günstig aussehender Bereiche nach Faltern oder auch Raupen; da kann man mitunter innerhalb einer Stunde vier Quadranten bearbeiten, am Tag also 40 und mehr Quadranten belegen. Alternativ — das gibt dann nicht ganz so viele Punkte — kann man Autobahnen entlangfahren, an jedem Parkplatz kurz aussteigen und z. B. Anfang Mai die Raupen von Operophtera brumata, Erannis defoliaria, Orthosia incerta, Eupsilia transversa, Cosmia trapezina, Diloba caeruleocephala ... erfassen. Da bekommt man durchaus an einem Tag schöne Verbreitungs-Perlenketten hin (bei Heuschrecken wie dem Großen Heupferd, Tettigonia viridissima, geht das noch besser, weil man da nur mit offenem Fenster fahren und regelmäßig sein GPS drücken muss ...). Nachts kann man natürlich genauso z. B. von Schlehenhecke zu Schlehenhecke im nächsten Quadranten rasen und ein oder — wenn man O. brumata kartiert — vier Dutzend Quadranten-Punkte machen. Wer seinen Lichtfang schon um 25 Uhr abbricht, kann auf der Rückfahrt mit dem Auto noch eine Strecke über möglichst viele Quadranten raussuchen und in den Ortschaften dann Kurzstopps an Telefonzellen, beleuchteten Bus-Wartehäuschen, Schaufenstern, Supermärkten ... machen. Und im Winter kann man z. B. innerhalb einer Woche ein kleineres Bundesland nach Löchern von Sesia apiformis und Synanthedon andrenaeformis oder alternativ in zwei Wochen nach Eiern von Favonius quercus und Thecla betulae absuchen. Der Phantasie und dem Einsatz sind da keine Grenzen gesetzt ...
(Autor: Erwin Rennwald)