Historische Lepidopteren-Literatur / Schütze (1931)

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das heißt eine möglichst umfassende Pflanzenkenntnis besitzen, dabei nicht bloß die deutschen Namen kennen, die leider je nach den Gegenden wechseln, sondern unbedingt auch die wissenschaftlichen sich aneignen, die überall dieselben sind. Schwer ist das eigentlich nicht, nur darf niemand denken, dass man damit in kurzer Zeit fertig ist. In schwierigen Fällen wende man sich an einen guten Botaniker.

In den mir bekannten Lokalfaunen sind die Schmetterlinge nach dem jeweils geltenden Faltersystem aufgezählt; meiner Arbeit habe ich das Pflanzensystem zu Grunde gelegt, wie es Garckes weit verbreitete „Illustrierte Flora von Deutschland“ bringt. Der Biologe hat es in erster Linie mit den Pflanzen zu tun und findet sich leichter zurecht, wenn alle an einer Pflanze lebenden Arten unter ihrem Namen vereinigt sind, während er sich die biologischen Angaben erst mühsam zusammentragen müsste, hätte ich die Anordnung nach dem Faltersystem getroffen. Nun aber braucht man nur nach dem Register die betreffende Pflanzenart aufzusuchen und kann dort vergleichen, welche Zeit- und anderen Angaben auf die gefundene Raupe passen. Der gezogene Falter wird später erweisen, ob man das Richtige getroffen hat. Auch hier werden sich anfangs Schwierigkeiten einstellen, aber bei welcher Arbeit sind solche nicht zu überwinden! Übung macht den Meister, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Man muss doch bedenken, dass mit jeder richtig erkannten Art ein Hindernis schwindet und der Weg freier wird.

Bei der Ausarbeitung habe ich die Angaben aus vielen Lokalfaunen und anderen Büchern sowie aus kleineren Schriften zusammengetragen, eine Zeit raubende, oft wenig erfreuliche Arbeit, davon habe ich die offenbar unrichtigen gestrichen, viele zweifelhafte aber vorläufig mit aufgenommen. Meine langjährigen nicht geringen Erfahrungen sind mit verwertet worden. Um Raum zu sparen, musste ich mich möglichst kurz fassen und zahlreiche Kürzungen anwenden, die indes ohne weiteres verständlich sind. Aus gleichem Grunde musste auf Raupenbeschreibungen fast ganz verzichtet werden, solche findet man aber in dem Großen Werke von Spuler, der darin die Kleinfalter von ganz Europa behandelt, während ich mich auf die deutschen Arten beschränke und nur selten über die politischen Grenzen greife, wenn die betreffenden Futterpflanzen auch in Deutschland vorkommen. Gattungs- und Artnamen sind dem Katalog von Staudinger & Rebel entnommen, auch ist der Umfang der darin als Kleinschmetterlinge bezeichneten Familien beibehalten worden.

Es ist wohl sicher, dass ich manche Art ausgelassen habe, das ist durch den Mangel an Literatur verschuldet, die leider unglaublich zerstreut ist. Eine Hochschulbibliothek stand mir nicht zu Ge-

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