Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Geometridae (Spanner)
Aptere oder brachyptere Geometridenweibchen
Bei vielen im Winterhalbjahr schlüpfenden Geometridenarten sind die Weibchen wegen verkürzter oder völlig fehlender Flügel flugunfähig. Die folgende Aufstellung enthält alle in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich vorkommenden Arten.
Artenliste mit Verbreitungsangaben Fotoübersicht aptere und brachyptere Geometridenweibchen





















Aptere (flügellose) Arten

Die Art kommt in Österreich, nicht aber in Deutschland und in der Schweiz vor.

Deutschland, Rheinland-Pfalz, Eich-Gimbsheimer Altrhein, Raupe am 21. Mai 2010, e.l. 12. Februar 2011 (leg., cult., det. & Foto: Kathrin Jäckel)
Imaginalperiode: Januar bis April, Höhepunkt im Februar und März
Verwechslungsmöglichkeiten: Phigalia pilosaria

Deutschland, Rheinland-Pfalz, Ober-Olmer Wald bei Mainz, 13. Februar 2006 (Freilandfoto: Jürgen Rodeland)
Imaginalperiode: Januar bis April, Höhepunkt im Februar und März
Verwechslungsmöglichkeiten: Die Weibchen der ähnlichen Art Apocheima hispidaria haben behaarte Beine.

Schweiz, Neuchâtel, Cornaux, 480 m, steiler, buschreicher Trockenrasen an Flaumeichenwaldrand, 27. Oktober 2006 (det. & Foto: Rudolf Bryner)
Imaginalperiode: Oktober bis Dezember

Österreich, Niederösterreich, Katzelsdorf an der Leitha, Park der Schule, 30. März 2006 (det. & Foto: Peter Buchner)
Imaginalperiode: Januar bis April, Höhepunkt im März
Verwechslungsmöglichkeiten: Von allen anderen apteren Geometridenweibchen außer A. aceraria ist die Art durch den breiten Afterbusch zu unterscheiden. Dieser ist bei A. aceraria, die ausnahmsweise auch im Spätwinter schlüpfen kann, noch breiter. In der Regel ist eine Verwechslung mit aceraria durch die unterschiedliche Phänologie ausgeschlossen.

Deutschland, Thüringen, Jenaer Forst, 22. November 2000 (Foto: Frank Julich)
Imaginalperiode: Oktober bis Dezember, Höhepunkt im November. Ausnahmsweise auch im März.
Verwechslungsmöglichkeiten: vgl. A. aescularia
Brachyptere (kurzflügelige) Arten

Österreich, Niederösterreich, Fischawiesen, ex ovo - Zucht 1987, leg., cult. & det. Rudolf Eis (Beleg-Foto: Peter Buchner)
Die Art kommt in Österreich, nicht aber in Deutschland und der Schweiz vor.
Italien, Friaul, Mt. Crostis, 2000 m, ex larva 5. August 2005 (leg., cult., det. & Foto: Helmut Deutsch)

Österreich, Tirol, Mieming, 1000 m, 4. April 1987 (Freilandfoto: Helmut Deutsch)

Slowakei, Pezinok, 27. März 2010 (det. & Foto: Roland Štefanovič)
Imaginalperiode: Februar bis April

Tschechien, Mähren, Umg. Bučovice S, Naturpark ždánický les, 25. März 2012 (leg., det. & Foto: Michael Weidlich)
Imaginalperiode: Februar bis April

Deutschland, Niedersachsen, LK Uelzen, Umgebung Bad Bodenteich, 70 m, 23. Februar 2012 (det. & Foto: Joachim Rutschke)
Imaginalperiode: Januar bis April, Höhepunkt im Februar und März
Verwechslungsmöglichkeiten: Keine, sofern auf die charakeristischen, pinselartigen Flügelstummel geachtet wird.

Deutschland, Bayern, Aichach-Sulzbach, 14. November 2009 (det. & Foto: Michel Kettner)
Imaginalperiode: September bis Dezember, Höhepunkt Oktober bis November

Deutschland, Hamburg, Eppendorfer Moor, Raupe am 2. Mai 2009, e.l. 22. März 2010 (leg., cult., det. & Foto: Renate Ridley)
Imaginalperiode: Januar bis April, Höhepunkt im März
Verwechslungsmöglichkeiten: Aufgrund ihrer charakteristischen Form der Flügelstummel, die mit dem Körper ein fast gleichseitiges Dreieck bilden, ist die Art unverwechselbar.

Deutschland, Berlin, Reinickendorf, Jungfernheide, Eichenmischwald, 40 m, 31. Oktober 2010 (det. & Foto: Pia Wesenberg)
Imaginalperiode: September bis Dezember, Höhepunkt Ende Oktober bis November. Einzelfunde Januar bis März.
Verwechslungsmöglichkeiten: Die auffallend großen Weibchen sind wegen ihrer charakteristischen Körperzeichnung - schwarze Flecken auf weißlichem Grund - unverwechselbar. Die winzigen Flügelstummel sind kaum erkennbar.

Deutschland, Mecklenburg, Plau am See, 82 m, 11. März 2011 (det. & Foto: Monty Erselius)
Imaginalperiode: Ende Dezember bis März, vereinzelt auch im Mai
Verwechslungsmöglichkeiten: Theria rupicapraria. Das dunkle Mittelband auf den Stummelflügeln der Weibchen verjüngt sich jedoch nicht.

Deutschland, Baden-Württemberg, Ulm-Erbach, 500 m, 8. März 2009 (det. & Foto: Thomas Müller)
Imaginalperiode: Februar bis April, Einzelfunde auch im Januar
Verwechslungsmöglichkeiten: Theria primaria. Das dunkle Mittelband auf den Stummelflügeln der Weibchen verjüngt sich jedoch zum Innenrand.

Österreich, Salzburg, Hohe Tauern, 2650 m, Zucht aus eingetragener Puppe leg. 4. Juli 2010, e.p. 7. Juli 2010 (leg., cult., det. & Foto: Helmut Deutsch)

Österreich, Steiermark, Zirbitzkogel, 1500-1800 m, 24.-30. Juni 1989, leg. J. Ortner (coll. & Beleg-Foto: Egbert Friedrich)
Die Art kommt nur in Österreich vor, nicht in Deutschland und in der Schweiz.

Schweiz, Wallis, ohne weitere Angaben, leg. & det. Habich (Beleg-Foto: Peter Buchner)
Die Art kommt in den Schweizer und Österreichischen Alpen vor, jedoch nicht in Deutschland.

Deutschland, Thüringen, Waltershausen, 30. Oktober 2009, am Licht (Foto: Andreas Armenat), det. Werner Reitmeier & Klaus Schwabe
Imaginalperiode: Oktober bis Dezember, Höhepunkt im November
Verwechslungsmöglichkeiten: O. fagata ist etwas größer als O. brumata und hat längere Flügelstummel.

Deutschland, Niedersachsen, LK Uelzen, Umg. Bad Bodenteich, 70 m, 14. November 2012 (Foto: Joachim Rutschke), det. Jürgen Rodeland
Imaginalperiode: November bis Dezember
Arten mit nur mäßig verkürzten Flügeln

Schweiz, Graubünden, Juf (Avers), Flüeseen, 2700 m, 1. August 2011 (det. & Foto: Daniel Bolt)
Die Flügel des Weibchens sind um ein Viertel kürzer und um die Hälfte schmaler als die des Männchens.

Österreich, Osttirol, Lienzer Dolomiten, Laserz, 2100 m, 17. Juli 2011, leg. & det. Helmut Deutsch (Foto: Eva Benedikt)
Die Flügel des Weibchens sind im Verhältnis zu denen des Männchens nur leicht verkürzt.

Schweiz, 1895, ohne weitere Angaben, leg. & det. Rebel (Beleg-Foto: Peter Buchner)
Die Flügel des Weibchens dieser Art sind im Verhältnis zu denen des Männchens nur ungefähr zur Hälfte verkürzt. E. andereggaria kommt in der Schweiz vor, jedoch nicht in Deutschland und Österreich.
[Autor: Jürgen Rodeland]
Herzlichen Dank an Egbert Friedrich und Axel Hausmann für Hinweise zur Vervollständigung dieser Seite!

