1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Balz
1.3. Kopula
1.4. Raupe
2. Diagnose
2.1. Falter
Melitaea varia ist einer der leichter anzusprechenden Scheckenfalter. Die schwarze Gitterzeichnung der Postdiskalregion ist auf der Flügeloberseite oftmals deutlich reduziert, weshalb sie an M. parthenoides erinnert. Diese Art, als dessen Gebirgsform M. varia früher angesprochen wurde, kommt jedoch in jenen Höhenlagen, in denen der Bündner Scheckenfalter ausnahmslos fliegt, nicht mehr vor. Auch sind die Palpen bei M. varia oft, nicht immer, schwarzbraun, bei M. parthenoides stets fuchsrot. Zudem unterscheidet sich M. varia von allen anderen ähnlichen Scheckenfaltern, mit Ausnahme von M. asteria, durch seine geringere Größe und die leuchtend weiße Binde in der Mitte der Hinterflügel-Unterseite. Verdunkelte ♀♀, speziell schon etwas abgeflogene, ähneln jedoch schon etwas M. asteria, sind in der Regel aber doch noch etwas größer. Zur sicheren Unterscheidung hilft ein Blick auf die Hinterflügel-Unterseite. Dort befindet sich bei M. varia am Außenrand eine doppelte schwarze Marginallinie, bei M. asteria nur eine einfache.
2.2. Ähnliche Arten
- Melitaea cinxia (Linnaeus, 1758)
- Melitaea phoebe ([Denis & Schiffermüller], 1775)
- Melitaea trivia ([Denis & Schiffermüller], 1775)
- Melitaea didyma (Esper, 1778)
- Melitaea diamina (Lang, 1789)
- Melitaea deione (Geyer, 1832)
- Melitaea parthenoides Keferstein, 1851
- Melitaea aurelia Nickerl, 1850
- Melitaea britomartis Assmann, 1847
- Melitaea asteria Freyer, 1828
- Melitaea athalia (Rottemburg, 1775)
- Melitaea celadussa Oberthür, 1904
2.3. Erstbeschreibung
Darin indizierte Abbildungen
2.4. Beschreibung von
3. Biologie
3.1. Habitat
M. varia ist ein Gebirgstier. Sie fliegt nur auf trockenen Alpwiesen und -weiden, selten unterhalb ca. 1600 m und ist dort stellenweise sehr häufig. Ihre Verbreitungsobergrenze liegt etwa bei 2600 m.
3.2. Lebensweise
Der Falter bildet nur eine Generation aus, die von Ende Juni bis Ende August fliegt. Das Weibchen legt seine Eier in Gruppen an Alpenwegerich (Plantago alpina). Nach der Überwinterung frisst die Raupe auch an Schafgarbe (Achillea spp.) und möglicherweise Enzian (Gentiana spp.). Bis zur Überwinterung lebt die Raupe gesellig, danach vereinzelt sie sich und verpuppt sich im späten Frühjahr. In den höchsten Lagen der Verbreitung kommt wahrscheinlich auch zweimalige Überwinterung vor.
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Mellicta varia (Herrich-Schäffer, [1851])
4.2. Synonyme
- Melitaea nigrocingulata (van Oorschot, 1966)
4.3. Verbreitung
Der Bündner Scheckenfalter fliegt sehr lokal im zentralen Apennin und verbreitet in den West- und westlichen Ostalpen. Hier kommt er von den Ligurischen Alpen und den Alpes Maritimes bis zum Wallis und von Graubünden, südlich des Inn, bis Tirol vor.
(Autor: Jürgen Hensle)
4.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den Datierungs-Angaben von Heppner (1982: 98).
(Autor: Jürgen Rodeland)
4.5. Literatur
- Arnscheid, W. R. (2000): Die Macrolepidopteren-Fauna Westliguriens (Riviera dei Fiori und Ligurische Alpen in Oberitalien) (Insecta, Lepidoptera). — Neue Entomologische Nachrichten 47: 1-310. Marktleuthen (Verlag Dr. Ulf Eitschberger). [PDF auf zobodat.at]
- Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
- Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. (1843-1856): Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Sechster und letzter Band: Schlusswort [4 pp., unpaginiert]; Macrolepidoptera I-XVIII, pl. I-XXII; Microlepidoptera I-VIII, pl. I-XIV; Nachtrag zum ersten Bande 1-38, Nachtrag zum zweiten Bande 39-61, Nachtrag zum dritten Bande 62-80, [Nachtrag ohne Titel] 81-133; Weitere Nachträge zum dritten Band 133-139, Nachträge zum vierten Band 140-161, Nachträge zum fünften Band 161-166, Zweiter Nachtrag zum ersten und zweiten Bande 167-178; Systema Lepidopterorum Europae 1-72; Index 1-48. Regensburg (G. J. Manz).
- Meyer-Dür (1852): Verzeichniss der Schmetterlinge der Schweiz. I. Abtheilung. Tagfalter. Mit Berücksichtigung ihrer klimatischen Abweichungen nach horizontaler und vertikaler Verbreitung. — Neue Denkschriften der allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften. Zweite Dekade 2: 1-239, pl. Zürich (Zürcher & Furrer).
- Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 226-228), Egg/ZH (Fotorotar AG).
- Tolman, T. & R. Lewington (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.