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Falter
Kopula
Eiablage
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Ei
Habitat
Prädatoren
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Kopula

1.3. Eiablage

1.4. Raupe

1.5. Fraßspuren und Befallsbild

1.6. Puppe

1.7. Ei

2. Diagnose

2.1. Falter

Melitaea phoebe fällt zunächst einmal durch ihre Größe auf. In Mitteleuropa, aber auch in fast ganz Südeuropa ist sie die größte aller Scheckenfalter. Unterseits sind sich die meisten Melitaea-Arten recht ähnlich. Blasser gezeichnete kleine Tiere ähneln auch oberseits Melitaea cinxia und Melitaea arduinna, tragen jedoch nicht deren deutliche schwarze Punktreihe auf den Hinterflügeln. Diese fehlt bei M. phoebe oder ist nur mehr in verwaschener Form ausgebildet. Die nur auf der südlichen Iberischen Halbinsel, Süditalien und in Nordafrika verbreiteten Melitaea aetherie ähnelt der f. pauper des Flockenblumen-Scheckenfalters ebenfalls. Deren Submarginalregion ist jedoch nicht heller gefärbt, als die angrenzende Postdiskalregion, was bei M. phoebe die Regel ist.

Die sehr ähnliche Melitaea ornata hat eine unterbrochene Marginallinie auf der Hinterflügel-Unterseite. Anhand dieses Merkmals alleine kann sie jedoch nicht sicher von M. phoebe unterschieden werden, da es bei M. phoebe zuweilen auch vorzukommen scheint. Außer anhand geringfügiger Unterschiede im Genital können die beiden Arten nur durch die Raupenzeichnung (M. ornata hat einen rotbraunen Kopf, M. phoebe einen schwarzen) unterschieden werden.

2.2. Ähnliche Arten

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensraum und Lebensweise

Der Flockenblumen-Scheckenfalter bewohnt trockene Wiesen und Weiden, trockene Böschungen im Wald und Felsensteppen. Er steigt in den Alpen bis auf 2000 m, in Südeuropa vereinzelt bis 2600 m.

In wärmeren Lagen Mitteleuropas fliegt der Falter im Mai/Juni und erneut im August. In kühleren Gebieten, wie auch in den Gebirgen Südeuropas, tritt nur eine Generation auf, die dann von Mitte Juni bis Anfang August fliegt. In den Tieflagen Südeuropas können drei sich überschneidende Generationen von April bis Oktober vorkommen. Das ♀ legt die Eier in Gelegen - soweit bekannt – in erster Linie an Flockenblumen (Centaurea spp.) und Disteln (Cirsium spp.). Die jungen Raupen leben in Gespinsten an der Nahrungspflanze. Zur Überwinterung verlassen sie dieses nach der 2. Häutung und verkriechen sich unter dürres Laub. Im Gegensatz zu den Raupen anderer Scheckenfalterarten, lebt die Raupe von M. phoebe im Frühjahr recht versteckt. Sie verkriecht sich meist unter den Bodenblättern ihrer Nahrungspflanze.

(Autor: Jürgen Hensle)

3.3. Prädatoren

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„die Mondgöttin, Beiname der Artemis.“

Spuler 1 (1908: 22R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Nomenklatur

Papilio phoebe [Denis & Schiffermüller], 1775 - bzw. [Schiffermüller], 1775 – ist nach Kudrna & Belicek (2005) – wiederholt in Kudrna et al. (2011) – nomen nudum, da es in der Arbeit weder eine Beschreibung noch einen Hinweis auf eine Abbildung gibt, die Mindestvoraussetzungen für eine Beschreibung gemäß Code (ICZN) also nicht gegeben sind. Autor ist demnach erst Goeze (1787). Die Fauna Europaea [Fauna Europaea, Version 2.4, last update 27 january 2011] folgt dieser Interpretation nicht und begründet bei einem entsprechenden Fall (Nymphalis vaualbum): „Several authors argued that the name vaualbum was not validly published (eg (Kocak, A.O. 1982-1984), (Kudrna, O. & Belicek, J. 2005), (Kudrna, O. 2001)), but (Sattler, K. & Tremewan, W. G. 1984) and (Sattler, K. & Tremewan, W. G. 2009) have made a strong case that this and many other Denis & Schiffermuller names are in fact validly published. Rejection of this name would in the end also lead to the rejection of many names, which would be very unfortunate for a stable nomenclature of European Lepidoptera.” Kudrna et al. (2011) lassen diese Argumentationskette nicht gelten und widersprechen: „Although these nomina nuda are not available under the Code, they are being used by many authors, who are unfamiliar with the meaning of terms used in taxonomy and nomenclature, occasionally with the reference to what they believe to constitute an „indication“ (e.g. Sattler & Tremewan 1984). The meaning of the term “indication” is precisely defined in the Code (Art. 10, 11, 12.2 and 13.6.1) and must not be interpreted as may conveniently “fit the bill” of the moment under the excuse of contributing to the stability of zoological nomenclature, but in fact, doing exactly the opposite.”

Warum die Beibehaltung von über Jahrhunderte gebräuchlichen und zudem unbestritten eindeutigen Namen das Gegenteil von nomenklatorischer Stabilität bedeuten soll, bleibt das Geheimnis der Autoren. Wir folgen hier weiterhin der Fauna Europaea.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Verbreitung

M. phoebe kommt von Marokko, Portugal und Westfrankreich bis in die Mongolei und Ostsibirien vor. Es ist eine südliche Art, die auf den Britischen Inseln und in Skandinavien ebenso fehlt wie in Norddeutschland. In Süddeutschland liegen die nördlichsten Vorkommen im bayrisch-thüringischen Grenzgebiet, in Baden-Württemberg ist sie ausgestorben, kommt aber verbreitet noch in Bayern vor. In den Zentral- und Südalpen tritt sie häufiger auf und in Südeuropa ist sie weitverbreitet und oftmals recht zahlreich. Dort fehlt sie nur auf allen größeren Mittelmeerinseln mit Ausnahme Siziliens.

4.6. Literatur

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)