Version 172 / 175 vom 20. Juni 2024 um 20:25:53 von Michel Kettner
< 171 172 173 > Neueste Version anzeigen Alle Versionen
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+41Kontinente:EUAS
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Aberrationen
Balz
Kopula
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Aberration
Männchen
Weibchen
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Männchen

1.2. Weibchen

1.3. Geschlecht nicht bestimmt

1.4. Aberrationen

1.5. Balz

1.6. Kopula

1.7. Ausgewachsene Raupe

1.8. Jüngere Raupenstadien

1.9. Puppe

1.10. Ei

2. Diagnose

Melitaea athalia ist - auch nach der Ausgliederung der ehemaligen ssp. celadussa zu Melitaea celadussa - eine sehr variable Art. Ihr Habitus schwankt regional aber auch je nach den lokalen Umweltbedingungen. In kühlen und feuchten Biotopen ist die dunkle Zeichnung der Flügeloberseite meist viel stärker ausgeprägt als in trocken-warmen. Durchschnittlich ist die Art größer als M. aurelia und M. britomartis. In Mitteleuropa sind die Palpen bei M. athalia fast immer braun bis schwarz gefärbt, bei M. parthenoides aber orange-fuchsrot. Ebenso sind sie bei den ♀♀ von M. aurelia (von oben betrachtet) orange-rotbraun. M. britomartis hingegen hat, wie die ♂♂ von M. aurelia oft ebenso dunkle Palpen wie M. athalia. Bei M. athalia ist der schmale Randstreifen zwischen den Marginallinien auf der Hinterflügel-Unterseite meist nicht oder nur wenig dunkler als die angrenzenden Saummonde der Submarginalregion. Bei M. britomartis hingegen meist deutlich und bei M. aurelia ebenfalls zumindest noch erkennbar dunkler. Auch sind die Marginallinien selbst bei M. athalia oft (nicht immer!) recht schwach ausgebildet, meist schwächer als bei M. aurelia und M. britomartis. Die Verlängerung der Marginallinien um den Hinterflügel-Analwinkel herum fehlt bei M. athalia meist, aber nicht immer. Eine gute Unterscheidungsmöglichkeit ist zudem der unbeholfen flatternde Flug, der insbesondere M. britomartis aber auch M. aurelia auszeichnet.

Im Randbereich zu Melitaea celadussa, also am südwestlichen Arealrand der Art gibt es hellere Vertreter von M. athalia - bzw. "Intermediates" zu M. celadussa - die M. parthenoides ähneln, jedoch heller fuchsrot gefärbte Haare an den Palpen haben. Sehr ähnlich ist dort auch M. deione gezeichnet. Bestes Unterscheidungsmerkmal ist hier der liegende Gabelfleck am Innenrand der Vorderflügel-Oberseite, der M. deione auszeichnet.

Für eine wirklich sichere Diagnose ist eine Genitaluntersuchung oft unerlässlich!

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Aberration

2.4. Puppe

Zur Unterscheidung der Puppe von Melitaea athalia und Melitaea aurelia gegenüber Melitaea britomartis siehe Artportrait Melitaea britomartis.

2.5. Genitalien

2.5.1. Männchen
2.5.2. Weibchen

2.6. Vergleich: Melitaea athalia - Melitaea britomartis - Melitaea parthenoides

2.6.1. Männchen

2.7. Ähnliche Arten

2.8. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

M. athalia fliegt auf trockenen und feuchten Wiesen im Wald und in der Nähe von Wäldern, ebenso wie auf breiten Waldwegen und auf Hoch- und Niedermooren. Im Gebirge auch auf trockenen Wiesen und Weiden weit entfernt von Wäldern. In den Alpen kann sie hier bis auf 2000 m steigen, in Südeuropa und der Türkei bis ca. 2600 m.

3.2. Lebensweise

Je nach lokalem Klima fliegt der Falter in einer Generation von Mitte Mai bis Mitte August. In sehr warmen Lagen Mitteleuropas kann in einzelnen Jahren eine sehr partielle 2. Generation im August/September auftreten. In Tieflagen des Mittelmeerraumes ist die Ausbildung einer 2. Generation die Regel. Dort fliegt die erste im April/Mai, die 2. schließt sich im Juni/Juli an.

Möglicherweise handelt es sich beim Wachtelweizen-Scheckenfalter auch noch nach der Ausgliederung von Melitaea celadussa um einen Komplex mehrerer Arten. So wurde M. neglecta als eine Art mitteleuropäischer, speziell norddeutscher Feuchtwiesen beschrieben, die früher fliegt als M. athalia trockener Standorte. Achtelik (2006) wies jedoch nach, dass zwischen mitteleuropäischen M. athalia athalia und südfranzösischen M. nevadensis celadussa wenigstens partieller Genfluss besteht und die Tiere sich zudem zumindest teilweise fruchtbar kreuzen lassen.

Die Raupen fressen an Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) und Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Auch Leinkraut (Linaria spp.), Augentrost (Euphrasia spp.) Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis), Fingerhut (Digitalis purpurea) und Ehrenpreis (Veronica spp.) und sicher zahlreiche weitere Pflanzen sind regional bekannte Nahrungspflanzen, die (teilweise?) nicht von allen Populationen angenommen werden. Die Raupe lebt jung gesellig in einem gemeinschaftlichen Gespinst, beginnt jedoch schon vor der Überwinterung sich zu vereinzeln. Sie überwintert, wenn sie keine 2. Generation ergibt, nach der 2. Häutung.

(Autor: Jürgen Hensle)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„Beiname der Artemis, auch bibl. Frauenname.“

Spuler 1 (1908: 24L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Taxonomie

Die ehemalige ssp. celadussa von der Südschweiz und Italien an südwestwärts bis Südspanien wurde als eigenständige Art ausgegliedert, Details siehe dort: Melitaea celadussa.

4.5. Verbreitung

Der Wachtelweizen-Scheckenfalter fliegt von Japan über die Waldgebiete Russlands und der Nordtürkei bis Norditalien (Alpen), Frankreich, Südostengland und Norwegen. Auf der Iberischen Halbinsel, in Südostfrankreich und großen Teilen Italiens wird er durch Melitaea celadussa ersetzt.

(Autoren: Jürgen Hensle & Erwin Rennwald)

4.6. Literatur

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)