1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Falter
Melitaea asteria ist die Scheckenfalterart, die am wenigsten zu verwechseln ist. Zum einen ist sie deutlich kleiner, als die anderen Scheckenfalter, zum anderen ist M. asteria durch ihre extrem verdunkelte Oberseite sehr deutlich charakterisiert. Allenfalls kleine Weibchen von M. varia können ihr auf den ersten Blick ähneln. M. asteria wirkt im Flug stets wie abgeflogen, da die dunkle Grundfarbe einen blassgrauen Ton hat. Letzte Zweifel kann ein Blick auf die Unterseite der Hinterflügel beseitigen. Denn M. asteria ist der einzige Scheckenfalter, bei dem die hellen Halbmonde bis zur dunklen Randlinie durchgehen. Bei allen anderen verwandten Arten findet sich hier eine zweite dunkle, parallel verlaufende Linie
2.2. Ähnliche Arten
- Melitaea cinxia (Linnaeus, 1758)
- Melitaea phoebe ([Denis & Schiffermüller], 1775)
- Melitaea trivia ([Denis & Schiffermüller], 1775)
- Melitaea didyma (Esper, 1778)
- Melitaea diamina (Lang, 1789)
- Melitaea deione (Geyer, 1832)
- Melitaea varia Meyer-Dür, 1851
- Melitaea parthenoides Keferstein, 1851
- Melitaea aurelia Nickerl, 1850
- Melitaea britomartis Assmann, 1847
- Melitaea athalia (Rottemburg, 1775)
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Lebensraum und Lebensweise
Der Falter fliegt von Ende Juni bis Ende Juli, in kühlen Jahren auch noch Anfang August. In den höchsten Lagen ist die Flugzeit meist nur sehr kurz und auf Mitte bis Ende Juli beschränkt.
Das ♀ legt die Eier in Gelegen an die Blattunterseite von Alpenwegerich (Plantago alpina) und Europäischem Alpenhelm (Bartsia alpina), die Raupe frisst zudem auch Gänseblümchen-Ehrenpreis (Veronica bellidioides) und möglicherweise andere Pflanzen. Die junge Raupe überwintert in einem gemeinschaftlichen Gespinst und ein zweites Mal nach der dritten Häutung. Bedingt durch diese zweijährige Entwicklung ist der Falter an seinen Vorkommensorten oft nur jedes 2. Jahr häufiger.
3.2. Habitat
M. asteria fliegt auf alpinen Matten auf Kalk zwischen 2000 und 3000 m. Sie tritt stets nur sehr lokal auf eng begrenztem Raum auf, ist an ihren Vorkommensorten aber meist recht häufig.
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„gr. Die Sterngöttin.“
4.2. Andere Kombinationen
- Mellicta asteria (Freyer, 1828)
4.3. Synonyme
- Melitaea obscura Hosp, 1923
4.4. Nomenklatur
Gemäß Opinion 134 des ICZN (Hemming (1939)) ist Melitaea asteria als Originalkombination bei Freyer (1828) zu betrachten.
4.5. Verbreitung
M. asteria ist eine endemische Art des zentralen Teils der Ostalpen. Sie fliegt hier von den Rätischen Alpen über die Silvrettagruppe, sowie die Ötztaler, Sarntaler und Zillertaler Alpen bis zu den Hohen Tauern und den Gurktaler Alpen.
Die Art kam wahrscheinlich nie in Bayern vor.
4.6. Literatur
- Erstbeschreibung: Freyer, C. F. (1828): Beiträge zur Geschichte europäischer Schmetterlinge mit Abbildungen nach der Natur. Erster Band. I. bis VIII. Heft: 1-170, pl. I-XLVIII. Augsburg (beim Verfasser).
- Hemming, F. (ed.) (1939): Opinion 134. On the method to be adopted in interpreting the Generic Names assigned by Freyer to species described in his ''Neuere Beiträge zur Schmetterlingskunde'', 1833–1858. — Opinions and Declarations rendered by the International Commission on Zoological Nomenclature 2, Section A: 1-6. London.
- Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 230-231), Egg/ZH (Fotorotar AG).
- Tolman, T. & R. Lewington (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.
(Autor: Jürgen Hensle)