Historische Lepidopteren-Literatur / Schütze (1931)

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entwickelten Blütenknospe, letztere wenig befressend, dann den Stiel aushöhlend. Die bewohnte bzw. durchfressene Knospe ist etwas geneigt, die zwei oder drei Deckblättchen unter ihr gekrümmt und knorpelartig verdickt. Verwandlung in einem Erdkokon. In ähnlicher Weise lebt an dieser Pflanze eine Cnephasia-Raupe, die aber niemals in den Stängel geht. Ich halte meine mehr als hundertfach wiederholte Beobachtung für richtig, trotz aller gegenteiliger Angaben, nach welchen die Raupe in der Wurzel von Chrysanthemum vulgare (Tanacetum) [Tanacetum vulgare] leben soll. Auch spricht für meine Ansicht Kennels Abbildung, mit der die gezogenen Falter genau übereinstimmen (Schütze).

Dichrorampha acuminatana Zeller [Dichrorampha acuminatana] Raupe Herbst bis April, Falter Mai

Im unteren Teil vorjähriger Stängel von Chrysanthemum leucanthemum [Leucanthemum vulgare agg.], bohrt sich im April bis in die Wurzel, frisst das Mark und wird hier zur Puppe (Rössler). Nach anderen Angaben soll sie in Stängeln leben, was wohl eine Verwechslung mit voriger ist (Schütze).

Platyptilia ochrodactyla Hübner [Gillmeria ochrodactyla] Raupe [handschriftliche Ergänzung: Mai bis] Juni, Falter Juli bis August

Im Herztrieb von Chrysanthemum vulgare [Tanacetum vulgare], frisst von oben und verrät sich durch schwarze Kothäufchen in den Blattachsen (Sorhagen und andere).

Platyptilia bertrami Rössler [Gillmeria pallidactyla] nach Büttner auch an Chrysanthemum vulgare [Tanacetum vulgare], sowie Achillea doronicum [hier bleibt unklar, was mit „s. Achill. doronic.“ gemeint ist]

An Blättern:

Lita chrysanthemella Hofmann [Scrobipalpa chrysanthemella] Raupe Oktober, Falter April bis Mai

Zumeist an den unscheinbaren, kleinen Pflanzen von Chrysanthemum leucanthemum [Leucanthemum vulgare agg.] an steinigen, beschatteten Waldstellen die Wurzelblätter minierend, deren Spitze gewöhnlich ein brandiges Aussehen hat. Da, wo sie tätig ist, ist die Stelle fleckartig hell. Verwandlung in altem, zusammen gezogenen Blattteil oder Moosstück (Schmid). Nach Kaltenbach an schattigen, feuchten Waldstellen bis in den Spätherbst. Die Mine ist dunkelbraun, etwas blasig, in der Regel an der Spitze des Blattes, dessen ganze Breite einnehmend und sich über die Hälfte des Blattes erstreckend. Süddeutschland.

Depressaria emeritella Stainton [Depressaria emeritella] Raupe Juni bis Juli, Falter August bis September

In Blattröhren von Chrysanthemum vulgare [Tanacetum vulgare], indem sie ein oder mehrere Blätter zu einer röhrenförmigen Wohnung zusammen zieht. Verwandlung an der Erde (Stainton).

Coleophora roessleri Wocke [Coleophora ditella] Raupe Juni, Falter Juli bis August

Anfang Juni sehr einzeln an Chrysanthemum vulgare [Tanacetum vulgare] und Achillea millefolium, ist sehr geschickt, sich durch die feinsten Lücken der Zuchtbehälter durchzudrängen und zu entfliehen. Unterscheidet sich von der sehr nahestehenden C. ditella [Coleophora ditella] darin, dass diese immer gesellig vorkommt, Sack, Raupe und Schmetterling etwas kleiner und die Oberflügel blasser gefärbt sind (Rössler). Der scheidenförmige Sack ist schwarz, wenig zusammen gedrückt, vom Rücken nach unten und hinten sehr fein nadelrissig (Heinemann). Westdeutschland.

Coleophora chrysanthemi Hofmann [Coleophora chrysanthemi] Raupe Juli bis August, Falter Mai bis Juni

Miniert runde Plätze in Chrysanthemum corymbososum [Tanacetum corymbosum], verspinnt sich im Spätherbst (Kaltenbach). Sack gerade, gelblich braun mit etwas dunkler, rauer Längsstreifung (Spuler). Bayern.

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