1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
1.4. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht nicht bestimmt
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Amaranthaceae: Chenopodioideae:] Atriplex sagittata [= Atriplex nitens] (Glanz-Melde)
- [Amaranthaceae: Chenopodioideae:] Atriplex oblongifolia (Langblättrige Melde)
- [Amaranthaceae: Chenopodioideae:] Atriplex halimus [= Atriplex halymus, Atriplex halinus] (Strauch-Melde, Strand-Melde, Sand-Melde)
- [Amaranthaceae: Chenopodioideae:] Atriplex patula [= Atriplex angustifolia] (Spreizende Melde)
- [Amaranthaceae: Chenopodioideae:] Chenopodium album (Weißer Gänsefuß)
- [Amaranthaceae: Chenopodioideae:] Chenopodium sp. (Gänsefuß)
- [Amaranthaceae: Salsoloideae:] Kali turgidum [= Salsola kali] (Kali-Salzkraut, Kalikraut, Strand-Salzkraut)
Kaltenbach (1856: 264-265) meldete: "20. Spermatophthora Hornigii Led. Die Raupe dieser Motte entdeckte Hr. von Hornig im September und Oktober bei Wien auf Atriplex angustifolia, von deren Samenhüllen dieselbe lebt und innerhalb deren sie in der Jugend wohnt. Jede Raupe spinnt sich zwischen oder an den Hülsen ein zartes helles Gewebe zu ihrer Wohnung. Oft sind die Pflanzen mit solchen Geweben ganz bedeckt und die Spur der Raupe dann schon von Weitem sichtbar. Der Schmetterling erscheint im Juli und August. — Raupe 1" lang, Kopf sehr klein, braungelb; Nackenschild von der Farbe des Leibes, mit einigen schwarzen Punkten besetzt und nach hinten mit einer schwarzen Linie eingefasst. Grundfarbe des Leibes oben schmutzig hochgelb; Rückenlinie breit, heller, nicht scharf begrenzt, mit unregelmässig bestreuten röthlichen Wischen, welche auf der Rückenmitte in jedem Gelenke einen grünlichgrauen Fleck frei lassen. Neben diesen Flecken zeigt sich beiderseits ein Wisch von besonders intensivem Roth. Ausser mehreren schwarzen Punkten findet sich auf dem Gelenk vor dem Nachschieber ein grösserer weisser, schwarz eingefasster augenartiger Punkt. Füsse und Unterseite grünlichgrau; erstere schwarz punktirt. (Verhandl. d. zool.-bot. Vereins in Wien III. 72.)" Die Daten wurden nahezu buchstabengenau aus von Hornig (1853: 71-72) übernommen.
Bereits Stange (1916: 53) hatte dann mitgeteilt: "Raupe oft sehr häufig Anfang Oktober an den Samen der Atriplex nitens bei Teutschental und besonders an der auf dem Boden des alten salzigen Sees nach Röblingen führenden Straße. Puppe überwintert." In Deutschland und Österreich dürfte die auch von Schütze (1931) angeführte Glanz-Melde die wichtigste Raupennahrungspflanze sein. Roesler (1973: 99) kann ergänzen: "Dem Autor lagen Exemplare vor, die aus an Salsola kali L. lebenden Raupen gezogen worden sind", und er ergänzt: "Es handelt sich also um eine ausgesprochen halophile Art." Gastón & Vives Moreno (2018) schreiben zu Spanien: "Según nuestros datos, la especie vuela entre finales de julio y agosto y la oruga se alimenta de Atriplex halinus L., Chenopodium sp. y Salsola sp. (Chenopodiaceae)."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„J. von Hornig.“
4.2. Abweichende Schreibweisen
- Gymnancyla hornigi [so in Karsholt & Razowski (1996)]
4.3. Andere Kombinationen
- Spermatophthora hornigii Lederer, 1852 [Originalkombination]
4.4. Literatur
- Fuchs, G., Guggemoos, T., Karle-Fendt, A., Morawietz, B., Stühmer, T. & W. Wolf (2022): Neue Ergebnisse in der bayerischen Kleinschmetterlingsfaunistik – 10. Beitrag. — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 22: 59-68.
- Gastón, J. & A. Vives Moreno (2018): Revisión del género Gymnancyla Zeller, 1848 en España continental y descripción de una nueva especie (Lepidoptera: Pyralidae, Phycitinae). — SHILAP Revista de lepidopterología, 46 (183): 505-517. [PDF auf researchgate.net]
- Hornig, J. von (1853): Ueber die ersten Stände einiger Phycideen. — Verhandlungen des Zoologisch-Botanischen Vereins in Wien. Fortgesetzt: Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, 3: 70-74. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Kaltenbach, J.H. (1856): Die deutschen Phytophagen aus der Klasse der Insekten, oder Versuch einer Zusammenstellung der auf Deutschlands Pflanzen beobachteten Bewohner und deren Feinde. — Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande, 13: 165 - 265. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Lederer, J. (1852): Ueber Gymancyla canella, und eine ihr in Form und Zeichnung ähnliche neue Art: Spermatophthora Hornigii. — Abhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien 2: 132-133 [Digitalisat auf www.archive.org].
- Roesler, R.U. (1973): Microlepidoptera Palaearctica. Vierter Band. Phycitinae. Textband. - 752 S. Wien (Verlag Georg Fromme).
- [SCHÜTZE (1931): 87]
- Stange, A. (1916): Beitrag zur Hallenser Lepidopteren-Fauna. — Mitteilungen der Entomologischen Gesellschaft Halle, 10: 50-59.