Artberechtigung umstritten!
Art nur durch Genitaluntersuchung zu bestimmen!
Nur das Typusexemplar ist bekannt. Wahrscheinlich ein genitaliter stark abweichendes Exemplar von M. secalella.
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Männchen
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Falter

Der einzige bekannte Falter liegt bezüglich der äußeren Merkmale innerhalb der Variationsbreite von M. secalis und M. secalella. Sofern es sich hier wirklich um eine eigene Art handelt, ist die Bestimmung nur durch Genitaluntersuchung möglich.

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

2.3. Ähnliche Arten

(Autor: Axel Steiner)

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Weibchen und Präimaginalstadien - und damit auch die Raupennahrung - sind noch unbekannt! Es ist davon auszugehen, dass auch diese Raupen in Grashalmen zu finden sein müssten.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Rezbanyai-Reser (1996: 82): „Mesapamea insolita = die seltsame Mesapamea.“

4.2. Taxonomie

Mesapamea insolita ist nur in einem einzigen Exemplar (Schweiz, Tessin) bekannt und ihr Artstatus ist umstritten. Von einigen Autoren wird auch dieses Tier als Hybrid zwischen Mesapamea secalis und M. secalella (=didyma) oder als genitalmorphologisch teratologisches (krankhaft abweichendes) Exemplar gewertet, z.B. von Zilli, Ronkay & Fibiger (2005: 162-164).

Wymann et al. (2015) formulieren: "Manche Autoren (z.B. Zilli & al. 2005) halten M. insolita für einen Hybriden von M. secalis und M. didyma. Bei der DNA-Analyse konnten zwischen M. insolita und M. didyma keine Unterschiede gefunden werden. Möglich ist, dass es sich um eine M. didyma-Genitaldeformation handelt, endgültige Beweise für diese These liegen aber nicht vor." Das Fehlen weiterer Nachweise und die fehlenden genetischen Unterschiede sprechen sehr gegen eine artliche Eigenständigkeit des Taxons - einen Beweis liefern sie aber in der Tat nicht. Die anhand von Barcoding und zusätzlicher Berücksichtigung von Kern-DNA-Markern durch Sihvonen et al. (2020) vorgenommene Symonymisierung der "Mesapamea remmi"-Weibchen mit Mesapamea secalis ist aber ein zusätzliches starkes Indiz gegen die Eigenständigkeit von M. insolita und für die Interpretation von M. insolita als Genitaldeformation von Mesapamea secalella.

4.3. Faunistik

Sauter & Whitebread (2005) akzeptieren das Taxon als eigene Art und nehmen es in die Schweizer Lepidopterenfauna auf. SwissLepTeam (2010) verweist auf die durch Zilli et al. (2005) formulierte kritische Diskussion und formuliert: "Bisher nur ein einziges Männchen dieser "Art" bekannt (Typenfundort: Monte Generoso TI, Cragno ...)". Wymann et al. (2015) können auch nur dieses eine Exemplar aus dem Tessin anführen.

Der Hinweis beim Typenmaterial "Bemerkungen dazu siehe unter „Weibchen“" bei Rezbanyai-Reser (1996: 82) bezieht sich auf die Arbeit von Meineke & Rezbanyai-Reser (1986) über "Weitere Nachweise von M. remmi Rezbanyai-Reser, 1985, aus der Bundesrepublik Deutschland - genitalmorphologische Aberration oder wieder eine neue Mesapamea-Art? (Lep., Noctuidae)". Dort wurde über ein Mesapamea-Weibchen mit deutlich abweichendem Genital aus Süd-Niedersachsen berichtet: "M. remmi oder spec. nov.?: l ♀, 10./ll.8.1986, bei Hedemünden (Landkreis Göttingen)". Das Genital wurde dort eingehend beschrieben - auf die Beschreibung einer neuen Art wurde aber erst einmal verzichtet: "Es liegt zurzeit nur ein einziges Exemplar vor. Beide Verfasser stimmen deshalb darin überein, dass trotz der festgestellten morphologischen Unterschiede die Voraussetzungen für die Beschreibung einer neuen Art nicht hinreichend erfüllt sind. Erst wenn irgendwo regelmässig und sympatrisch Tiere gefunden werden sollten, die in den weiblichen und den männlichen Kopulationsorganen konstante morphologische Unterschiede aufweisen (wie z.B. bei secalis und secalella - vgl. Rezbanyai-Reser 1986b) könnte eine Entscheidung für die Beschreibung eines neuen Art-Taxons (artverschieden von remmi) und gegen die Annahme einer individuellen Aberration (konspezifisch mit remmi) getroffen werden. In Zweifelsfällen, also bei morphologischen Uebergängen, sollte eine Ueberprüfung dieser Frage mit experimentellen Methoden (z.B. Zucht, Enzymelektrophorese) erfolgen."

4.4. Typenmaterial

Rezbanyai-Reser (1996: 82): „Holotypus: Männchen (Abb. 1), Schweiz, Tessin, Monte Generoso, Cragno, Alpe di Prée, 960 m (721.9/84.2), 19.VIII.1995, leg. L. Rezbanyai-Reser (Lichtfalle), in coll. Natur-Museum Luzern (das zur Zeit einzige bekannte, mit Sicherheit zu dieser Art gehörende Exemplar. Bemerkungen dazu siehe unter „Weibchen“).“

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)