Art nur durch Genitaluntersuchung von Mesapamea secalis zu trennen!!
Häufig. Falter von Juni bis August, Raupe überwinternd bis Juni an Gräsern.
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+42Kontinente:EUAS
Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Differenzialdiagnose
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

Die Raupen bohren sich in den Herztrieb von Süßgräsern.

1.4. Puppe

2. Diagnose

Erst 1983 wurde die Existenz von zwei äußerlich nicht unterscheidbaren Zwillingsarten erkannt, die bis dahin unter dem Namen Mesapamea secalis vereinigt waren (Remm 1983). Seitdem hat man durch Genitaluntersuchungen herausgefunden, daß beide Arten in Europa weit verbreitet sind und M. secalis in den meisten Gegenden etwas häufiger auftritt als M. secalella (= M. didyma).

Die beträchtliche Variationsbreite der Falter in der Färbung ist bei M. secalis und M. secalella fast identisch. Lediglich die auffällige Form mit weißem Wurzel- und Saumfeld (f. struvei Ragusa) kommt ausschließlich bei M. secalis vor und ist dadurch schon äußerlich sicher zuzuordnen. Alle anderen Exemplare können nur anhand der Genitalmorphologie bestimmt werden.

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Raupe

„Nach Beck bzw. Ahola unterscheidet sich die Mesapamea secalella-Raupe von der Mesapamea secalis-Raupe durch den breiten, dunklen, cephalen Streifen auf dem Nackenschild.“ [Stefan Ratering]

2.4. Ähnliche Arten

2.5. Genitalien

2.5.1. Männchen

Genitalien Männchen: Clavus abgerundet, mehr nach vorn gerichtet, ohne Dornern, aber mit sehr kleinen Borsten, hell (schwächer sklerotisiert). Cornutus im Aedoeagus schmal mit eher S-förmig gebogenem Rand, der 5-10 Zähne trägt.

(Autor: Axel Steiner)

2.5.2. Weibchen

Genitalien Weibchen: Ductus bursae mit deutlicher, etwas nach links gerichteter Ausbuchtung, auf der eine kräftige, V-förmige Sklerotisierung sitzt.

(Autor: Axel Steiner)

2.5.3. Differenzialdiagnose

Zur Differenzialdiagnose M. remmi / M. secalis und M. didyma = secalella siehe [Mesapamea secalis].

Vergleich der männlichen Genitalien: Mesapamea secalis (oben) und Mesapamea secalella (unten)

Vergleich der weiblichen Genitalien: Mesapamea secalis und M. secalella

7: Fotos und Montage: Hans-Peter Deuring [Forum]

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Secalella Deminutiv von secalis, weil die Art durchschnittlich etwas kleiner als M. secalis ist.

4.2. Synonyme

4.3. Nomenklatur

Die Art wurde nach 1983 nur kurze Zeit M. secalella genannt, dann fast durchgehend M. didyma. Erst in der neueren Literatur wird sie wieder als Mesapamea secalella Remm, 1983 bezeichnet, weil die Identifizierung mit "Phalaena Noctua didyma" Esper, [1788] auf einer ungültigen Lectotypus-Festlegung beruhte.

Erläuterung: Nach den Nomenklaturregeln darf nur ein Exemplar, das dem Beschreiber bei der Urbeschreibung vorlag, als Lectotypus ausgewählt werden. Da jedoch der Text von Espers Beschreibung mehrere Jahre nach der dazugehörigen Tafel mit der Falterabbildung erschien (Tafel 1788, Text 1796), gilt die Tafel als separate Veröffentlichung und nur der auf der Tafel abgebildete Falter, nicht aber die Erwähnung der Variabilität der Art im späteren Text, sind relevant für eine Typenfestlegung. Dies übersah Lempke (1988), der die beiden noch vorhandenen Mesapamea-Exemplare in der Esper-Sammlung untersuchte – es handelt sich um ein Weibchen von M. secalis (auf der Tafel abgebildet) und um ein Männchen von M. secalella (nicht abgebildet) – und das M. secalella-Männchen als Lectotypus festlegte. Dadurch ist diese Typenfestlegung ungültig. Nur das abgebildete Tier kann der Typus von didyma sein. Somit wird didyma zum Synonym von M. secalis und für die andere Art tritt wieder der Name Mesapamea secalella ein. (Autor: Axel Steiner)

Es gibt jedoch nach wie vor auch andere Stimmen: So verwenden Aarvik et al. (2017) den Namen M. didyma und schreiben dazu: "The two names Mesapamea secalella Remm, 1983 and M. didyma (Esper, 1788) have alternatively been used for this species. The most recent studies indicate that the latter is the correct name. For additional information see the comment by Karsholt & Stadel Nielsen (2013)." (Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Typenmaterial

Ремм (1983: 600): “Голотип (♂): Эстонская ССР, Раплаский р-н, Хагери, 27 VIII 1960. Паратипы: Пянуский р-н, Канакюла, 15 VII 1966, 1 ♂; Кингисепп, 2 VIII 1967, 1 ♂; о. Абрука, 26 VII 1968, 3 ♂; Валгаский р-н, Пикасилла, 20 VII 1969, 1 ♂; Раквереский р-н, Поркуи, 27 VII 1971, 1 ♂.”

4.5. Literatur