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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Weibchen
Weibchen
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Weibchen

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Sapindaceae:] Acer platanoides (Spitzahorn)

Die Art lebt monophag an Acer platanoides (Spitzahorn).

4. Weitere Informationen

4.1. Taxonomie und Faunistik

Die von Caloptilia semifascia abgetrennte Caloptilia jurateae wurde aus Schweden beschrieben. Sie wurde aber auch in Norwegen, Deutschland und Polen nachgewiesen und könnte in Europa noch sehr viel weiter verbreitet sein. C. jurateae ist bisher nur von Acer platanoides bekannt, C. semifascia in aller Regel an Acer campestre zu finden (aber wohl manchmal doch auch an A. platanoides). In Schweden und Norwegen ist C. jurateae die einzige Art aus dem Artenpaar.

Beim Barcoding wurden (mitochondriale) COI-Wert-Unterschiede von 0.61–0.77% ermittelt, für getrennte Arten also ziemlich wenig. (Frau) Jurate De Prins (2011) - nach der die Art benannt wurde - akzeptiert auf dieser Grundlage (und das meint hier in erster Linie die GU-Unterschiede) zwar den Artstatus des neuen Taxons, bleibt aber – insbesondere angesichts der geringen genetischen Unterschiede – vorsichtig, wenn sie die Entomologen Litauens – und sicher nicht nur diese – dazu aufruft, ihr möglichst frisch geschlüpfte Tiere in Alkohol zu präsentieren, damit diese einer Multigen-Analyse unterzogen werden können:

“… Moreover, I should add that the scientific truth is above everything. And if the lepidopterists community finds the factual evidences that C. semifascia and C. jurateae represent one taxon, then the name C. jurateae (unfortunately to the author of these lines) ends in synonymy. If those two species-group names represent two taxa anyway, then (fortunately to the author of these lines) the distribution border between these two species and /or overlapping biotopes will lie somewhere in Lithuania.”

Einen Überlappungsbereich der beiden Taxa sollte es aber nicht nur in Litauen geben, sondern z.B. auch irgendwo in Deutschland. Obige Fragestellung gilt also auch hier.

Der oben gezeigte Raupenfund und der sich daraus entwickelte Falter vom Perlacher Forst südlich München vom 5. Oktober 2015 (leg. Annette von Scholley-Pfab) war - nach einigen Fehlbestimmungen und Fehlmeldungen (so auch in der Erstbeschreibung) - der Erstnachweis für Deutschland. Guggemoos et al. (2018) melden den nächsten Nachweis, wiederum aus Bayern (Bayerische Alpen, Ammergebirge: Grainau, Griesberg, 1200m). Sie vermuten, dass die Art in Deutschland noch in weiteren Bundesländern zu finden sein sollte.

Durch die oben gezeigten Belegtiere von Bern, La Neuveville, 530 m, 16. Juli 2008 (Weibchen) und Neuchâtel, Cressier, 670 m, 10. Mai 2017 (Weibchen-Genital) konnte Rudolf Bryner die Art erstmals auch für die Schweiz sicher belegen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.2. Literatur