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Falter
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Eier
Alternative Erstbeschreibung (bei Ablehnung der Autorenschaft von Denis & Schiffermüller)
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Fraßspuren und Befallsbild

1.5. Puppe

1.6. Eier

2. Diagnose

2.1. Falter

Merkmale
Aglais urticae
Nymphalis polychloros
Nymphalis xanthomelas
Nymphalis vaualbum
Größe*
mittel
groß
groß
groß
Beine
hellbraun
dunkelbraun, fast schwarz,
bleichen jedoch während der Überwinterung oft aus

hellbraun oder lederfarben**
(Bilddaten s.o., Falter 2, Foto: Jarosław Bury)
ocker
Vorderflügel-
oberseite
Weißer Strich in Apexregion; meist 2 kleine und ein großer schw. Punkt*
Äußerster heller Fleck am Costalrand vor dem dunklen Apexfleck immer unauffällig gelblich.
Meist 4 gleich große schwarze, tendenziell eher rundliche Punkte*.
Punkte an der Flügelbasis verwachsen oder nur minimal getrennt.
Blaue Flecken in der schwarzen Binde mehr oder weniger stark ausgeprägt, können aber auch fehlen
Äußerster heller Fleck am Costalrand vor dem dunklen Apexfleck fast immer weiß, gelbweiß oder bläulich weiß.
Frisch leuchtender rot, 4 verschieden große, tendenziell eher viereckige Punkte*.
Punkte an der Flügelbasis meist getrennt.
Seitliche, schwarze Randbinde enthält keine blauen Flecken und ist meist geradliniger als bei N. polychloros.
Zacken am Apex stets größer, geschwungener und deutlicher ausgeprägt als bei N. polychloros
Weißer Strich in Apexregion; 5 z.T. undeutliche schwarze Punkte*
Hinterflügel-
oberseite
Basalregion ausgedehnt dunkel
Basalregion rel. einfarbig.
Basal der schwarz-blauen Submarginalregion keine oder nur schmale verdunkelte Binde, meist mit hellgelber, wellenförmiger Begrenzung
Basalregion rel. einfarbig.
Basal der schwarz-blauen Submarginalregion dunkelbraune, meist verwaschen auslaufende Binde
Basalregion rel. einfarbig jedoch mit deutlichem weißem Strich am Vorderrand
Vorderflügel-
unterseite
hell ocker, Basalregion dunkelbraun
versch. Brauntöne, schwach gemustert
versch. Brauntöne, schwach gemustert
kontrastreich weiß und dunkel
Hinterflügel-
unterseite
basal dunkel, Postdiskal- und Submarginalregion beige-ocker-braun-blau
versch. Brauntöne, schwach gemustert
versch. Brauntöne, schwach gemustert
kontrastreich weiß und dunkel mit weißer L-Zeichnung

* nicht zuverlässig; ** gilt nur für europäische N. xanthomelas

2.2. Ähnliche Arten

2.3. Alternative Erstbeschreibung (bei Ablehnung der Autorenschaft von Denis & Schiffermüller)

3. Biologie

3.1. Habitat

Ähnlich N. polychloros fliegt auch N. xanthomelas in lichten Wäldern und im Buschland, gerne in der Nähe von Gewässern. Im Süden jedoch in etwas montan getönten, nicht allzu heißen Gebieten.

3.2. Lebensweise

Der Falter überwintert und fliegt je nach lokalem Klima ab Februar bis April oder Mai. Die nächste Generation findet sich, auch wieder abhängig vom Lokalklima, ab Ende Mai oder auch erst Anfang Juli und fliegen nur recht kurze Zeit. In Europa steigt die Art bis etwa 2000 m, in Asien bis 3000 m. Das ♀ legt, zumindest in Mitteleuropa, die Eier nicht in Gelegen rund um die Zweige, sondern in Haufen an die Zweigspitzen von Weiden (Salix-spp.), Ulmen (Ulmus-spp.) und Zürgelbaum (Celtis-spp.), meist in ein bis zwei Metern Höhe. Sind die Raupen geschlüpft, "zerfließen" die Eigelege jedoch, sodass die leeren Hüllen sich dem Zweig anschmiegen. In Europa ist die an Gewässern und auf sumpfigen Wiesen wachsende Grauweide (Salix cinerea) die wichtigste Nahrungspflanze, in Nordeuropa wird auch oft Teeblättrige Weide (Salix phylicifolia) genutzt. Die Raupe verpuppt sich nicht am Zweig der Nahrungspflanze, sondern in der Bodenvegetation. Die Falter schlüpfen in Osteuropa zuweilen in Massen gleichzeitig. Dann wandern immer wieder Schwärme nach Finnland und Schweden, seltener weiter südlich nach Norddeutschland und weiter nach Westeuropa. Auch der Osten Österreichs wird zuweilen von einzelnen Einwanderern erreicht.

(Autor: Jürgen Hensle)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„der Rotschwarze.“

Spuler 1 (1908: 18R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Unterarten

4.4. Nomenklatur

Papilio xanthomelas [Denis & Schiffermüller], 1775 - bzw. [Schiffermüller], 1775 – ist nach Kudrna & Belicek (2005) – wiederholt in Kudrna et al. (2011) – nomen nudum, da es in der Arbeit weder eine Beschreibung noch einen Hinweis auf eine Abbildung gibt, die Mindestvoraussetzungen für eine Beschreibung gemäß Code (ICZN) also nicht gegeben seien. Autor wäre demnach erst Esper (1781). Die Fauna Europaea [Fauna Europaea, Version 2.4, last update 27 january 2011] folgt hier - anders als in den vergleichbaren Fällen - offensichtlich (absichtlich oder versehentlich?) dieser Interpretation.

Wiemers et al. (2018) verwenden weiterhin den Namen "Nymphalis xanthomelas ([Denis & Schiffermüller], 1775)" und begründen ihr Vorgehen: "An exceptional case which would cause a large number of changes in the names of Lepidoptera are many of the names published by [Denis & Schiffermüller] (1775) which are lacking a sufficient description, but have already been used for a very Long time. In accordance with the opinion of the Fauna Europaea editorial team, we have not replaced these names. The effect on butterfly taxonomy would be rather marginal, however, because only one butterfly species would have to change its name (Nymphalis vaualbum to Nymphalis l-album (Esper, 1781)) and five others only their authorship, see Kudrna and Belicek (2005). We are looking forward to a decision of the ICZN to solve this matter (see Kudrna 2015)."

Wir schließen uns diesem Vorgehen an, zumal in der "Dotterweidenf-R. (Salicis vitellinae)" eine (nomenklatorisch allerdings nicht ausreichende) Indikation gesehen werden könnte.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Verbreitung

N. xanthomelas ist vom nordgriechischen Pindos-Gebirge über den Balkan, die Slowakei und Ostpolen bis Ostsibirien und Japan verbreitet. Vor 2014 traten zugewanderte Einzelfalter nur sehr selten auch in Mittel- und Westeuropa (siehe Diagnosebild 1-2) auf. Seit 2010 hat sich N. xanthomelas jedoch im Südosten Schwedens und in Südfinnland stark ausgebreitet und im Juli 2014 erfolgte erstmalig ein starker Einflug, wohl von Polen, Weißrussland und dem westlichen Russland aus, quer durch Norddeutschland bis in die Niederlande und Ostengland.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.6. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

In Bezug auf Esper übernehmen wir hier die detailliert von Heppner (1981) recherchierten Publikationsjahre.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.7. Literatur