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Falter
Hitzeform
Balz
Eiablage
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Ei
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Hitzeform

1.3. Balz

1.4. Eiablage

1.5. Ausgewachsene Raupe

Hinweis: Eine schöne Animation, die die Verpuppung der Raupe zeigt, ist hier zu sehen: [Helga Schöps, Verpuppung Großer Fuchs] . Mitsamt dem Falterschlupf gibt es das hier: [Helga Schöps, Verpuppung und Falterschlupf Großer Fuchs]

1.6. Jüngere Raupenstadien

1.7. Fraßspuren und Befallsbild

1.8. Puppe

1.9. Ei

2. Diagnose

2.1. Falter

Flügeloberseiten orangebraun mit wenigen schwarzen Flecken und schmalem, dunklen Rand, außen von hellen Partien durchsetzt. Nach innen grenzt ein schmales, schwarzes Band an. Deutlich größer als der ähnliche Aglais urticae und die innere Hälfte des Hinterflügels nicht verdunkelt wie bei diesem. Flügelunterseite gleicht Baumrinde. [nach Settele et al. (2005) und Weidemann, H. J. (1995)]

Merkmale
Aglais urticae
Nymphalis polychloros
Nymphalis xanthomelas
Nymphalis vaualbum
Größe*
mittel
groß
groß
groß
Beine
hellbraun
dunkelbraun, fast schwarz,
können während der Überwinterung aber ausbleichen
hellbraun oder lederfarben**
ocker
Vorderflügel-
oberseite
Weißer Strich in Apexregion; meist 2 kleine und ein großer schw. Punkt*
Äußerster heller Fleck am Costalrand vor dem dunklen Apexfleck immer unauffällig gelblich.
4 meist gleich große schwarze, tendenziell eher rundliche Punkte*.
2 Punkte an der Flügelbasis meist verwachsen oder nur minimal getrennt.
Blaue Flecken in der schwarzen Binde mehr oder weniger stark ausgeprägt, können aber auch fehlen
Äußerster heller Fleck am Costalrand fast immer weiß, gelbweiß oder bläulich weiß.
Frisch leuchtender rot, 4 meist verschieden große, tendenziell eher viereckige Punkte*.
2 Punkte an der Flügelbasis meist getrennt, selten verwachsen.
Seitliche, schwarze Randbinde enthält keine blauen Flecken und ist meist geradliniger als bei N. polychloros.
Zacken am Apex stets größer, geschwungener und deutlicher ausgeprägt als bei N. polychloros
Weißer Strich in Apexregion; 5 z.T. undeutliche schwarze Punkte*
Hinterflügel-
oberseite
Basalregion ausgedehnt dunkel
Basalregion rel. einfarbig.
Basal der schwarz-blauen Submarginalregion keine oder nur schmale verdunkelte Binde, meist mit hellgelber, wellenförmiger Begrenzung
Basalregion rel. einfarbig.
Basal der schwarz-blauen Submarginalregion dunkelbraune, meist verwaschen auslaufende Binde
Basalregion rel. einfarbig jedoch mit deutlichem weißem Strich am Vorderrand
Vorderflügel-
unterseite
hell ocker, Basalregion dunkelbraun
versch. Brauntöne, schwach gemustert
versch. Brauntöne, schwach gemustert
kontrastreich weiß und dunkel
Hinterflügel-
unterseite
basal dunkel, Postdiskal- und Submarginalregion beige-ocker-braun-blau
versch. Brauntöne, schwach gemustert
versch. Brauntöne, schwach gemustert
kontrastreich weiß und dunkel mit weißer L-Zeichnung

* nicht zuverlässig; ** gilt nur für europäische N. xanthomelas

2.2. Ähnliche Arten

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

Der Große Fuchs ist ein Bewohner trocken-warmen Buschlands, lichter Wälder, Gärten und Streuobstwiesen mit Vorkommen der Raupennahrungspflanzen. Daher steigt er auch in den Südalpen kaum über 1600 m.

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Salix caprea (Sal-Weide) [ER91, SP07, BY13, Forum]
  • [Salicaceae:] Salix cinerea (Grau-Weide) [SP07, Forum]
  • [Salicaceae:] Salix aurita (Ohr-Weide) [SP07, BY13]
  • [Salicaceae:] Salix viminalis (Korb-Weide) [ER91]
  • [Salicaceae:] Salix x chrysocoma (Dotter-Trauer-Weide) [ER91]
  • [Salicaceae:] Salix x calodendron [ER91]
  • [Salicaceae:] Salix fragilis (Bruch-Weide) [BY13]
  • [Salicaceae:] Salix purpurea (Purpur-Weide) [Forum]
  • [Salicaceae:] Salix babylonica (Echte Trauer-Weide) [SP07]
  • [Salicaceae:] Salix sp. (Weide)
  • [Salicaceae:] Populus tremula (Zitter-Pappel) [ER91, SP07, BY13]
  • [Salicaceae:] Populus nigra agg. (Schwarz-Pappel) [Forum]
  • [Ulmaceae:] Ulmus glabra (Berg-Ulme) [ER91, BY13]
  • [Ulmaceae:] Ulmus campestris (Feld-Ulme) [ER91, BY13]
  • [Ulmaceae:] Ulmus laevis (Flatter-Ulme) [Forum]
  • [Ulmaceae:] Ulmus x hollandica (Bastard-Ulme) [BY13]
  • [Ulmaceae:] Ulmus sp. (Ulme)
  • [Rosaceae:] Prunus avium [= Cerasus avium] (Süß-Kirsche, Vogel-Kirsche) [ER91, SP07, BY13, Forum]
  • [Rosaceae:] Prunus serrulata (Japanische Blüten-Kirsche) [SP07]
  • [Rosaceae:] Prunus domestica (Zwetschgenbaum) [SP07]
  • [Rosaceae:] Prunus cerasus (Sauer-Kirsche) [BY13]
  • [Rosaceae:] Prunus cerasifera (Kirschpflaume) [Forum]
  • [Rosaceae:] Prunus sp.
  • [Rosaceae:] Sorbus torminalis (Elsbeere) [Forum]
  • [Rosaceae:] Crataegus monogyna (Eingriffeliger Weißdorn) [Forum (Algerien)]
  • [Rosaceae:] Crataegus sp. (Weißdorn) [Forum]
  • [Rosaceae:] Pyrus communis (Kultur-Birne) [ER91, SP07, BY13]
  • [Rosaceae:] Pyrus spinosa (Mandelblättrige Birne) [Forum (Sardinien)]
  • [Cannabaceae:] Celtis australis (Südlicher Zürgelbaum)
  • [Urticaceae:] Urtica dioica (Große Brennnessel) [BY13, Forum]

Trägt man die Daten von Ebert & Rennwald (1991: 356-358) [ER91] aus Baden-Württemberg, Eller & Rennwald in Schulte et al. (2007: 499-501) [SP07], Bolz in Bräu et al. (2013: 386-388) [BY13] aus Bayern und von hier aus dem Forum zusammen, ergibt sich, dass praktisch nur Gehölze genutzt werden, und zwar jeweils eine ganze Reihe von Salicaceae, Ulmaceae und Rosaceae, selten Cannabaceae, nur ganz ausnahmsweise Urticaceae. Um 1900 war man sich noch einig, dass die Art hauptsächlich an Obstbäumen lebt. Erst seit im Obstbau im größeren Stil Spritzmittel eingesetzt werden, hat sich dieses Bild geändert. Prunus avium ist noch immer bedeutsam - aber eben nicht in Plantagen, sondern am Waldrand oder an Waldwegen. Vielfach ist die Sal-Weide die wichtigste Eiablagepflanze, seltener andere breitblättrige Weiden oder die Espe. Teilweise sind auch Ulmen von großer Bedeutung.

Sehr seltsam in dieser Liste ist die Große Brennnessel. Bolz in Bräu et al. (2013) berichtet über eine entsprechende Angabe aus Bayern, vermutet aber, dass es sich um eine vom Baum gefallene Raupe gehandelt haben muss. Noch seltsamer ist ein Raupenfund von James Senn [Forumsbeitrag] in Rheinland-Pfalz, wo eine an Urtica dioica gefundene ausgewachsene Einzelraupe in der Zucht noch 9 Tage Brennnesselblätter fraß und sich dann verpuppte - aber dann abstarb und keinen Falter entließ. War die Raupe von einem Baum gefallen und dann Urtica als Notnahrung akzeptiert, was ihr dann nicht guttat? Oder fraß die Raupe nur deshalb an der Brennnessel, weil sie schon vorher krank war?

(Autor: Erwin Rennwald)

3.3. Lebensweise

Der Falter überwintert und erscheint im Frühjahr als einer der ersten Tagfalter. Diese Überwinterer leben noch bis etwa Mai, selten länger, in warmen Tieflagen deutlich kürzer. Das Weibchen legt im Frühjahr Eigelege um die Zweigspitzen verschiedener Baumarten. Die Raupen leben gesellig in einem großen Nest aus Spinnfäden, vorzugsweise in der oberen Kronenpartie, und verpuppen sich im Frühsommer. Die Falter der folgenden Generation schlüpfen meist im Juni und Juli und ziehen sich recht früh in ihr Überwinterungsquartier zurück, so dass sie im Herbst kaum mehr beobachtet werden können.

In Südeuropa schlüpft die 1. Generation oft schon im Mai. Dennoch scheint es auch dort nicht zur Ausbildung einer 2. Generation zu kommen. Ganz vereinzelt kommen zwar Kopulae bereits im Sommer vor, aber anscheinend keine Eiablagen.

(Autor: Jürgen Hensle)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„πολύς viel, χλωρός grünlich, oder blaß, von den hellen Wischen in der Grundfarbe.“

Spuler 1 (1908: 18L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Verbreitung

Nymphalis polychloros kommt von Westeuropa und Nordwestafrika bis zum Himalaja vor. In Skandinavien tritt er nur in Dänemark und Südschweden nach gelegentlichen Einwanderungen auf. Seit einigen Jahren hält er sich im Südosten Schwedens recht gut. In England gilt er als ausgestorben, kommt aber ebenfalls als gelegentlicher Irrgast vor. In Südeuropa und stellenweise auch schon am südlichen Alpenrand (z. B. im Südtessin) ist er jahr- und gebietsweise recht häufig. Seit 2002 ist die Art in Mitteleuropa wieder auf dem Vormarsch und breitet sich zügig nach Osten und Norden aus.

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)

4.7. Lepidopterologische Lyrik

Treitschke, [Georg] Friedrich (1841): Gedichte. – Wien (J. B. Wallishausser). 162 S., darin: Polychloros [Wiedergabe des Gedichts in einem Forumsbeitrag von Axel Steiner]