2. Diagnose
2.1. Männchen
Anmerkung: Das abgebildete Belegexemplar mit Genitalpräparat-Nr. MV17729 entstammt mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Serie von Aufsammlungen bzw. Zuchten, die letztlich das Material für die Neubeschreibung von C. kroneella durch Fuchs lieferten. Warum dieses Individuum weiterhin als "Coleophora trigeminella" in der Sammlung des NHMW verblieb, lässt sich nicht mehr rekonstruieren (Text: Peter Buchner, unter Verwendung von Hinweisen von Andreas Stübner und Jürgen Rodeland)
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
In der Museumssammlung steckte das Tier unter Coleophora trigeminella. Det. nach Bildern von Beleg, Sack und Präparat Andreas Stübner
2.2.2. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Rosaceae:] Pyrus communis (Kultur-Birne)
- [Rosaceae:] Pyrus spinosa [= Pyrus amygdaliformis] (Mandelblättrige Birne)
- [Rosaceae:] Pyrus elaeagrifolia (Ölbaumblättrige Birne)
- [Rosaceae:] Pyrus sp. (Birne)
- [Rosaceae:] Amelanchier ovalis (Felsenbirne)
- [Rosaceae:] Crataegus orientalis ssp. pojarkovae [= Crataegus pojarkovae]
- [Rosaceae:] Prunus cerasus ??? (Sauer-Kirsche, Weichsel ???)
Die Raupe wird fast ausschließlich an Blättern von Birnbäumen - meist Pyrus communis - gefunden, häufig an verwilderten Gehölzen. Schon in der Erstbeschreibung ist von Birnen-Wildlingen die Rede, an denen Krone die Raupensäcke gefunden haben soll. Auf dem oben gezeigten Etikett aus der Krone-Sammlung steht allerdings "pr. cerasus", was eigentlich als Prunus cerasus zu verstehen wäre. Noch dubioser ist das Etikett des Lectotypus, auf dem nach Baldizzone (2019: 79) "Pyrus cer." steht. Offensichtlich meinte Krone tatsächlich Pyrus communis-Wildlinge, kam aber bei der Etikettierung mit deren wissenschaftlichem Namen durcheinander - weitere Meldungen zu Prunus cerasus oder anderen Prunus-Arten gibt es jedenfalls nicht.
Baldizzone (2019: 80) nennt Pyrus amygdaliformis als weitere Art und vermerkt ergänzend: "Budashkin e Giderashko hanno allevato la specie anche da P. elaeagnifolia [sic! recte elaeagrifolia] e da Crataegus pojarkovae in Crimea." Attila Takács zeigte mit dem oben abgebildeten Raupensack, dass auch Amelanchier ovalis genutzt wird.
4. Weitere Informationen
4.1. Faunistik
Nach Pröse, Segerer & Kolbeck (2003) eine Art, die „in früheren Arbeiten (Pröse 1987, 1992, Segerer & Pröse 1999) noch angeführt“ wurde, die aber bis zum Beweis des Gegenteils aus der bayerischen Fauna zu streichen“ ist. Die Art ist damit aus Deutschland unbekannt.
4.2. Typenmaterial
Baldizzone (2019: 79) legte einen Lectotypus fest: "LECTOTYPUS ♂. "Z. 19/VI Pyrus cer. │ Mödling"; "PG Bldz n 9119 ♂, ex coll. Krone, ex coll. Fuchs, ex coll. Hartig, coll. MRSN. [designato in questa sede]."
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Literatur
- Erstbeschreibung: Fuchs, A. (1899): Zwei neue Kleinschmetterlinge. — Stettiner Entomologische Zeitung 60: 180-184 [Scans].
- Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt]
- [SCHÜTZE (1931): 105]