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Falter
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Raupe
Erstbeschreibung
Beschreibung als Anerastia dubia
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Raupe

2.6. Erstbeschreibung

2.7. Beschreibung als Anerastia dubia

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Poaceae:] Calamagrostis epigeios (Land-Reitgras)
  • [Poaceae:] Festuca ovina agg. (Schaf-Schwingel)
  • [Poaceae:] Corynephorus canescens [= Aira canescens] (Silbergras)
  • [Poaceae:] Ammophila arenaria (Gewöhnlicher Strandhafer)
  • [Poaceae:] Secale cereale (Roggen)

Die Raupen leben an Wurzeln von Süßgräsern. Sie werden recht selten gefunden und wenn, dann meist keiner konkreten Grasart zugeordnet. Schütze (1931) konnte trotzdem einiges zusammentragen: "Zwischen den Büscheln von Calamagrostis epigeios in einer langen mit Sand und Exkrementen durchsponnenen Seidenröhre. Nach Zeller auch an Festuca ovina und Aira canescens, nach anderen auch Ammophila arenaria usw. Zerstörte 1869 bei Herzberg einige sandige Roggenfelder von 20 Morgen fast gänzlich. Verwandlung in einem festen, kegelförmigen Gehäuse (Sorhagen). In Graswurzeln (Disqué). Raupe in einem hornförmig gekrümmten, festen Gehäuse unter Grashalmen befestigt, von wo aus sie sich in die Halme einbohrt (Stange). In Röhre im Sande an Gräsern (Wocke)."

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„lotus das Waschen.“

Spuler 2 (1910: 200L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Taxonomie

Leraut (2014: 92) hielt die anhand eines einzelnen Weibchens aus Sizilien beschriebene Anerastia incarnata Staudinger, 1879 für ein Synonym von Anerastia lotella. Da er sich dabei einzig auf die knappe Beschreibung der Art bezog, wurde hier dieser Synonymisierung vorerst nicht gefolgt.

Bidzilya et al. (2020) kamen bei ihrer Untersuchung dann zu einem ganz anderen Ergebnis: Anerastia incarnata ist älteres Synonym von Peoria palaearctella (Turati, 1917), so dass jene Art jetzt Peoria incarnata (Staudinger, 1879) zu heißen hat.

Leraut (2014: 92) akzeptierte Anerastia incarnatella als eigenständige Art und ordnete ihr A. dubia als Synonym zu. Dabei überprüfte er weder den weiblichen Holotypus von A. incarnatella aus Sarepta (Russland) noch den männlichen Lectotypus von A. dubia aus der Umgebung von Kiew (Ukraine). Dass Bidzilya et al. (2020) auch hier zu anderen Ergebnissen kommen, ist also wenig überraschend: "Gerasimov (1928) separated A. dubia from A. lotella superficially by the forewing that are strongly narrowed at base and has nearly straight rather than weakly curved in A. lotella costal margin. The shorter and broader ventral process of gnathos in the male genitalia and the shorter posteromedial emargination on tergum VIII with clearly dentate anterior margin in the female genitalia were considered as the most important characters for separating both species by the genitalia (Gerasimov 1928). Our study of extensive material on A. lotella, including about 20 specimens collected sympatrically with the type specimens of A. dubia, justifies that a ventral process of gnathos varying considerably as well as other genitalia and external characters (see above under “Variation”), so that the diagnostic characters of A. dubia completely fall within the range of variation observed in A. lotella. Hense, we consider A. dubia Gerasimov, 1928 syn. nov. of A. lotella (Hübner, [1813])." A. dubia wurde aus der Ukraine beschrieben, dann aber versehentlich für Ungarn in die Karsholt & Razowski-Liste von 1996 übertragen. Die Fauna Europaea (zuletzt abgefragt 13. Januar 2020) behielt diesen Fehler bei.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)