Version 43 (neueste) vom 13. April 2024 um 12:43:46 von Michel Kettner
< 42 43 Schliessen Alle Versionen
Verwechslungsträchtige Art!
Falter in Südeuropa lokal in 2 Generationen von Mai bis September, Raupe neuerdings an Glaskraut (Parietaria) entdeckt, Puppe der 1. Gen. überwintert.
VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+17Kontinente:EUAS
Falter
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Ähnliche Arten
Männchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Puppe

1.5. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Ähnliche Arten

Falter: Gesamteindruck eintönig dunkelgrau, aber durch weißlichen Bereich im unteren Saumfeld kontrastreicher als A. triplasia. Vorderflügel oft so schmal wie bei A. triplasia, können aber auch breiter sein. Apex oft weniger gerundet, mehr winkelig wirkend, als bei A. triplasia. Keine schwarzen Aderstriche im Saumfeld. Färbung sehr ähnlich A. triplasia, doch etwas weniger eintönig, die grauen Töne etwas reiner schwärzlichgrau, weniger bräunlichgrau, vor allem im Mittelfeld. Makeln nur schwach bis gar nicht schwarz umrandet. Basalfeld meist mit gelblicher bis weißlichgelber (selten rosafarbener) Einmischung, Saumfeld im unteren Teil mit weißlicher bis weißlichgelber Einmischung (in beiden Fällen durchschnittlich heller und mehr weißlich als bei A. triplasia). Apikalstriche im Apex nicht zu Flecken verbunden. Äußere Querlinie meist weniger gebogen, mündet oft (nicht immer) mehr rechtwinklig auf den Innenrand.

Bei abgeflogenen Tieren und in Zweifelsfällen ist eine sichere Unterscheidung von A. triplasia nur durch Genitaluntersuchung möglich.

(Text: Axel Steiner)

Vergleich: Abrostola agnorista (links) vs. Abrostola triplasia (rechts)

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Von αγνώς [agnos] (griech.) unbekannt sein, nicht kennend abgeleitet. Als die Art als von A. triplasia artverschieden erkannt wurde, war über ihre Lebensweise praktisch nichts bekannt.

3.2. Taxonomie

Abrostola agnorista wurde erst 1956 von Claude Dufay als von A. triplasia (damals: "A. trigemina") verschiedene Art erkannt. Die Entwicklungsstadien sind erst kürzlich entdeckt worden: Die Raupen leben an Glaskraut (Parietaria) (Robineau et al. 2007). Abrostola-Raupen an dieser Nahrungspflanze sollten dokumentiert und zum Falter durchgezüchtet werden. (Text: Axel Steiner)

3.3. Faunistik

Nach [Global Biodiversity Information Facility] kommt die Art in der Schweiz, Frankreich, Italien, Rumänien, Österreich, Bulgarien und San Marino vor. Die Angabe zu Österreich beruht dabei auf dem Fundort Pietramurata, der nach heutiger Definition tief in der Autonomen Provinz Trient und damit in Italien liegt - zu Österreich gibt es daher keinerlei Grundlage für ein Vorkommen der Art.

Locus typicus gemäß der Erstbeschreibung von Dufay (1956: 90): Nizza in Südfrankreich.

(Autor: Michel Kettner, ergänzt Erwin Rennwald)

3.4. Typenmaterial

Dufay (1956: 90): « Holotype : 1 ♂, Nice (A.-M.), 24-IV-1932 (G. Praviel) (Coll. Museum de Paris).

Allotype : 1 ♀, Valdeblore (A.-M.), 4-IX-1917 (Dumont) (Coll. Museum de Paris).

Paratypes : 3 ♂, Nice ; 2 ♂, 1 ♀, Valdeblore (A.-M) ; 2 ♂, Menton (A.-M.) ; 2 ♂, (A.-M.) (coll. Museum de Paris) ; 1 ♂, Menton ; 4 ♂, La Gaude (A.-M.) (coll. J.-F. Aubert) ;1 ♂, environs d'Arles (B.-du-R.) ; 3 ♂, Sorgues (Vaucluse) (coll. R. Henriot) ; 4 ♀, St-Michel-l'Observatoire (B.-A.) (coll. C. Dufay) ; 1 ♀, Volonne (B.-A.) (coll. E. de Laever). »

3.5. Literatur

  • Erstbeschreibung: Dufay, C. (1956): Description d'une nouvelle espèce d'Abrostola O. (Lep. Phal.). (Note préliminaire). — Bulletin mensuel de la Société linnéenne de Lyon 25 (3): 89-90. [PDF auf persee.fr]
  • Goater, B., Ronkay, L. & Fibiger, M. (2003): Noctuidae europaeae. Vol. 10. Catocalinae & Plusiinae. – Sorø (Entomological Press). 452 S. mit 16 Farbtafeln und >600 Genitalfotos.

3.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)