Verwechslungsträchtige Art! [falls A. fallouella Artberechtigung zugestanden wird]
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Länder:E+20Kontinente:EUAS
Falter
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

Hinweis: Ein bis zum 24. September 2017 hier gezeigter Falter aus der Slowakei (Štiavnické vrchy, Rybník, 310 m, 21. Juli 2017 (leg., det. & fot.: František Kosorín)) wurde nach Korrektur durch den Finder zu Acrobasis fallouella verschoben. Damit verbunden war der Hinweis, dass auch die anderen hier gezeigten Falter noch einmal auf ihre Artzugehörigkeit hin überprüft werden sollten! [Bestimmungskorrektur durch F. Kosorin]

2. Diagnose

2.1. Männchen

Anmerkung: Ein bis zum 23. Dezember 2017 hier gezeigter Falter wurde nach Acrobasis fallouella verschoben [Forum]

Anmerkung: Ein bis zum 10. November 2022 hier gezeigtes Männchen aus der Schweiz vom 3. August 1996 wurde nach Acrobasis fallouella verschoben [Bestimmungskorrektur]

2.2. Weibchen

3. Erstbeschreibung

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„glaucus blaugrau.“

Spuler 2 (1910: 215L)

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Myelois fallouella Ragonot, 1871 wurde lange als Synonym hierher gestellt; nach Leraut (2014) handelt es sich aber um eine eigenständige Art. Die unter dem Namen A. glaucella abgelegten Tiere sollten also alle noch einmal auf ihre tatsächliche Zugehörigkeit hin überprüft werden, nachdem festgestellt wurde, dass Acrobasis fallouella in Europa doch sehr viel weiter verbreitet ist als zunächst vermutet. Aber wie unterscheiden ? Leraut (2014: 365) liefert Strichzeichnungen der Genitalien beider Arten - schreibt aber im Text nirgendwo etwas zu möglichen Unterschieden ! Bei A. glaucella heißt es: "Closely related species. Acrobasis fallouella Ragonot, widely marked with white, in male scape of antenna doted with a tooth." Und bei A. fallouella heißt es entsprechend: "Although often confused with A. glaucella Staudinger, this species is clearly separate, if only by the presence of a tooth on the scape in the male (absent from glaucella !)." Seither wurde vielfach versucht, Genitalunterschiede zu finden - es scheint sie aber nicht zu geben. Aber der Zahn am Fühlerschaft des Männchens ist doch auffällig, und so kam es, dass man sich ganz auf diesen konzentrierte. Unser vorher bei A. glaucella einsortiertes Tier aus der Slowakei hatte diesen Zahn und wurde daher zu A. fallouella verschoben. Auch die Sammlungsbelege aus Rheinland-Pfalz haben diesen Zahn und wurden daher von Mörtter et al. (2018) alle zu A. fallouella verschoben. Es zeichnete sich ab, dass die aus Spanien beschriebene A. glaucella bei Perl ganz im Westen des Saarlandes gerade noch Deutschland erreichte, weiter nach Mitteleuropa waren dann nur noch Tiere mit Zahn zu finden. Doch solche gab es auch auf Zypern und in der Türkei, so dass sich A. glaucella zu einer möglicherweise auf Südwesteuropa beschränkten Art reduzierte. Das Dumme: wurden Tiere aus der Ostmediterraneis per Barcode bestimmt, landeten sie trotz ihres Zahns bei "A. glaucella". Es fängt an zu stinken: Keine Genitalunterschiede und möglicherweise auch keine Barcoding-Unterschiede, völlig gleiche Biologie - hat der Zahn dann noch so viel zu sagen ? So wie es aussieht gibt es in Andalusien Männchen mit und ohne Zahn - hat sich Leraut (2014) die Mühe gemacht, Typenmaterial von Staudinger zu suchen oder wenigstens Tiere aus Südspanien in seinen Vergleich einzubeziehen ? Wie üblich lautet die Antwort wahrscheinlich nein - die Nacharbeit überlässt er mal wieder anderen. Jetzt bräuchten wir noch Barcodes andalusischer Männchen mit und ohne Zahn - zum momentanen Zeitpunkt (14. April 2025) würde es mich sehr wundern, wenn die sich unterscheiden würden. Ich vermute im Moment, dass der Zahn bei A. glaucella einfach dazu gehört - und dann gibt es Einzeltiere oder auch Populationen, bei denen er fehlt. Das wäre dann eine Spielerei der Natur, die aber taxonomisch keinerlei Bedeutung hätte.

4.4. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Hessen bekannt. Nuss (2012) konkretisiert das Jahr des letzten Nachweises in Deutschland auf "1961". Ob es tatsächlich eine alte alte Angabe aus Hessen gibt, ist mir unklar. Akzeptiert man den "Zahn" der Männchen-Fühler als Artunterscheidungsmerkmal, dann gehören die alten Belege aus Rheinland-Pfalz zu A. fallouella, der einzige Falter ganz aus dem Westen des Saarlands hingegen zu A. glaucella.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)