ab 1982 verschollen, 2021 und 2022 wiedergefunden
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Falter
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt!

4. Weitere Informationen

4.1. Taxonomie

Nach der Checkliste in Hofmann & Tremewan (2017: 56) gehört die Art in die Untergattung Zygaena und dort in die "lavandulae-group".

4.2. Faunistik

Nach Hofmann & Tremewan (2020: 802-803) handelt es sich bei dieser Art um einen Endemiten des nördlichen Algerien. Die Art schien weltweit ausgestorben zu sein. Sie wurde zuletzt 1982 in den Gorges de Chiffa nachgewiesen - A. Hofmanns im Buch gezeigte Freilandfotos vom 22. Mai 1982 sollten bislang die letzten sein, die es von dieser Art gab. Nachsuchen 1984, 1989, 1991, 2018 und 2019 blieben ohne jeglichen Erfolg. An den anderen drei bekanntgewordenen Fundstellen war die Art schon Jahrzehnte zuvor verschwunden - der Fundort Hammam Righa, der im Abschnitt Diagnose durch einen Falter von 1928 dokumentiert wird, konnte zuletzt 1954 bestätigt werden.

Riadh Moulaï fotografierte am 8. Mai 2021 bei Tizi N'Berber in Algerien eine Zygaena sp., deren Bestimmung er auf [inaturalist.org] erfragte, und die er auch bald bekam: Zygaena theryi (det. "sooty-2000-falcon" [Klarname: Winfried Daunicht]). Der Finder antwortete: "After verification, I believe that you are right, it is indeed Z. theyri [sic!],.... so we can say that it is a rediscovery of this endemic species, I thank you very much for your identification and especially for your interest". Im Juni 2022 erschien dann der am 5. April 2022 eingereichte Artikel "Redécouverte de Zygaena theryi Joannis, 1908, endémique d’Algérie" von Tarrier & Moulaï (2022), in dem Lebendfotos dieses Falters gezeigt und der Wiederfund der Art diskutiert wurde. Wie durch ein Wunder war die Fundstelle 2020 und 2021 großflächigen Bränden entgangen. Mit über 1200 mm jährlichen Niederschlägen gehört die Region auch zu den niederschlagsreicheren Bereichen Nordafrikas.

Und selbstverständlich wurde weiter gesucht. Daunicht & Moulaï (2022) berichten über eine weitere Fundstelle 10 km entfernt von derjenigen von 2021, wo R. Moulaï am 28. Mai 2022 mehrere Dutzend Falter dieser Art beobachten konnte. Sie charakterisieren die Fundstellen näher und vermuten, dass es in der Region an vergleichbaren Standorten noch weitere Fundstellen geben dürfte. Dies lässt hoffen, doch andererseits kursieren bereits Verkaufsangebote für frische Sammlungstiere dieser Art - ich hoffe, dass sich kein privater Sammler auf solche zwar wohl legalen, aber sicher nicht dem Naturschutz dienenden Angebote einlässt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Daunicht, W. & R. Moulaï (2022): Rediscovery of Zygaena theryi Joannis, 1908 (Lepidoptera: Zygaenidae) in Algeria. — Entomologist’s Gazette 73 (3): 145-149.
  • Hofmann, A.F. & W.G. Tremewan (2017): The Natural History of Burnet Moths (Zygaena Fabricius, 1775) (Lepidoptera: Zygaenidae). Part 1. – 630 S.; Munich – Vilnius (Proceedings of the Museum Witt).
  • Hofmann, A.F. & W.G. Tremewan (2020): The Natural History of Burnet Moths (Zygaena Fabricius, 1775) (Lepidoptera: Zygaenidae). Part III.1 u. III.2. - 1097 S.; Munich – Vilnius (Proceedings of the Museum Witt, 6 (3.1 + 3+2)).
  • Erstbeschreibung: Joannis, J. de (1908): Une Zygène nouvelle d'Algérie [Lép.]. — Bulletin de la Société entomologique de France 1908 (11): 203-204.
  • Tarrier, M.R. & R. Moulaï (2022): Redécouverte de Zygaena theryi Joannis, 1908, endémique d’Algérie. — Alexanor, 29 (7): 517-520.