VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+24Kontinente:EUAS
Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe, Exuvie
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe, Exuvie

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Unterscheidung der Phyllonorycter-Arten an Ulmen anhand der Minen, Raupen, Puppen und Puppenkokons

Mine: Im Schweizerischen Mittelland leben zwei Phyllonorycter-Arten an Ulme, Ph. schreberella und Ph. tristrigella. Beide bilden im Raupenstadium unterseitige Faltenminen an Ulmus glabra und U. minor. Die Minen von Ph. schreberella sind kurz und eiförmig, jene von Ph. tristrigella dagegen lang. (Autor: Rudolf Bryner)

Im südlichen Niederösterreich leben noch zwei weitere Phyllonorycter-Arten an Ulme, nämlich Ph. acaciella und Ph. agilella. Die bisherigen Beobachtungen der Minenformen brachten folgendes Ergebnis: Ph. schreberella: Minen unterseitig, kurz und eiförmig oder lang und schmal, Ph. tristrigella: Minen unterseitig, immer lang und schmal, Ph. acaciella: Minen unterseitig, variabel. Bei diesen drei Arten weist die Minenhaut wenige, aber sehr starke Längsfalten auf. Ph. agilella: Minen unterseitig oder oberseitig, Minenhaut ohne starke Längsfalten, fast nur an Flatterulme (Ulmus laevis).

Oberseitige Minen an Feldulme konnten zuerst nicht eindeutig einer Art zugeordnet werden, da sie entweder nur Parasiten ergaben oder die Raupen aus anderen Gründen zugrunde gingen. Letztlich schaffte es eine Raupe bis zur Verpuppung, sie vertrocknete aber vor dem Falterschlupf. Anhand der Kremasterborsten konnte sie aber eindeutig als Ph. agilella bestimmt werden. Diese Funde lagen alle innerhalb der Vorkommensgebiete von Flatterulmen. Die Beobachtungen lassen vermuten, dass sich stabile Populationen von Ph. agilella ausschließlich auf der Basis von Feldulmen (jedenfalls in Ostösterreich) nicht halten können. (Ergänzung durch Peter Buchner)

Raupe: Die Jungraupe ist durchscheinend weissgrün bis grün mit braunem Kopf. Später verliert die Raupe die grüne Färbung mehrheitlich und wird schmutzigweiss, um sich vor der Verpuppung schliesslich gelb zu verfärben. Auf dem Rücken scheint der dunkle Darmkanal vor allem auf den Segmenten 3-7 deutlich durch. Auf den Segmenten 8 und 9 fällt ein dunkel dottergelber Fleck, ein durchscheinendes Fettgewebe, auf. (Autor: Rudolf Bryner)

Puppe, Puppenkokon: Die Verpuppung erfolgt bei Ph. tristrigella vor der Überwinterung in einem dunkelbraun-grünlichen Kokon an einem Ende der Mine. Seine Gestalt ist tönnchenförmig, an der Schlupfseite etwas abgeflacht. Er ist an der blattseitigen Minenwand kräftig, an der Seite der Minenhaut nur lose angesponnen. Nach der Überwinterung ist das Ulmenblatt weitgehend verwittert. Der feste Kokon schützt die Puppe und liegt mehr oder weniger lose in der Bodenstreu. Auch Ph. schreberella verpuppt sich in einem Kokon, dieser ist aber länglich-eiförmig und von charakteristisch grünlichblauer Färbung, zudem ist er in der Mine allseitig nur lose befestigt. (Autor: Rudolf Bryner)

Die Verpuppung erfolgt bei den beiden Arten, deren Herbstgeneration als Puppe überwintert (Ph. schreberella und Ph. tristrigella) in einem derben, mehr oder weniger ausgeprägt grünstichigen Kokon. Unterschiedlich ist die Befestigung des Kokons in der Mine: bei Ph. schreberella fast ganz lose in der Mine liegend, der Kokon daher allseitig sehr gleichmäßig ausgebildet, bei Ph. tristrigella fest mit der blattseitigen Minenwand und auch mit der Minenhaut verbunden, dadurch mit unregelmäßigem Querschnitt, eine beschädigungsfreie Ablösung des Kokons vom Blatt ist (fast) unmöglich. Bei den beiden anderen Arten, deren Herbstgeneration als Falter überwintert Ph. acaciella und Ph. agilella) besteht der Kokon aus einem sehr zarten, weißen (genau genommen farblosen) Spinngewebe, artkennzeichnende Unterschiede konnte ich nicht finden. Die Angabe, dass die Puppe von Ph. agilella ohne Kokon in der Mine liegen soll, ist meinen Beobachtungen zufolge nicht zutreffend. (Ergänzung durch Peter Buchner)

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Ulmaceae:] Ulmus glabra (Berg-Ulme)
  • [Ulmaceae:] Ulmus minor [= Ulmus campestris, Ulmus foliacea] (Feld-Ulme)
  • [Ulmaceae:] Ulmus x hollandica [= Ulmus minor x Ulmus glabra] (Holländische Ulme)
  • [Ulmaceae:] Ulmus laevis (Flatter-Ulme)
  • [Ulmaceae:] Ulmus procera (Englische Ulme)

Die Art miniert unterseitig an Englischer Ulme (Ulmus procera) [Bradley, Jacobs & Tremewan (1970)], nach den oben dokumentierten Funden von Rudolf Bryner auch an Feld-Ulme (Ulmus minor) und Berg-Ulme (Ulmus glabra).

Meldungen zu Erlen (Alnus sp.) in der älteren Literatur sind sehr wahrscheinlich falsch. Die Berg-Ulme und die Feld-Ulme scheinen die bei weitem wichtigsten Nahrungspflanzen zu sein.

(Autoren: Erwin Rennwald & Peter Buchner)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Literatur