2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Apiaceae:] Pimpinella villosa
Der Raupenfund in Portugal erfolgte an Pimpinella villosa (zunächst fehlbestimmt als Seseli tortuosum) und der Holotypus wurde mit dieser Pflanze erfolgreich weitergezüchtet. Da diese Pflanze von Griechenland nicht bekannt ist, muss man dort mit einer anderen Nahrungspflanze rechnen.
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
Benannt nach der bekannten Nahrungspflanze: "The epithet villosae, a noun in genitive case, derives from the known host-plant Pimpinella villosa."
4.2. Taxonomie
Die neue Art ähnelt äußerlich und in den Genitalien vor allem Depressaria libanotidella. Beim Barcoding ergab sich ein Abstand der beiden Arten von 2 %, also gerade so viel, wie man statistisch als übliche Untergrenze für getrennte Arten findet. Die Raupen der beiden Taxa unterscheiden sich u.a. in ihrer Grundfärbung (graugrün statt grau) - Unterschiede zu Raupen von Depressaria pimpinellae wurden allerdings nicht gefunden und mit jener Art gibt es eine vollständige Barcode-Identität: "The holotype has been barcoded using the CO1 gene of the mitochondrial DNA at Canadian Centre for DNA Barcoding (Guelph, Canada). This was 100% similar to a specimen of D. pimpinellae from Austria." Die Autoren fragten sich daher, ob es sich bei ihren Tieren um Hybriden zwischen D. libanotidella und D. pimpinellae handeln könnte. Die Konstanz der Genitalien spricht hier klar dagegen. Bei nahe verwandten Arten - wie D. libanotidella und D. pimpinellae - könnte es im Laufe der Evolution zu einer Introgression gekommen sein, oder aber die Gene für die Ausbildung der Genitalien etc. haben einfach schneller mutiert als der entsprechende Barcode-Genabschnitt in den Mitochondrien. Barcode-Sharing zwischen nahe verwandten Arten darf es geben und gibt es daher auch. Die Autoren erwähnen als Beispiele vollständiger Übereinstimmung beim Barcoding die Paare Agonopterix paraselini / Agonopterix angelicella und Epirrhoe galiata / Epirrhoe timozzaria.
4.3. Faunistik
Zum Zeitpunkt der Neubeschreibung liegen Nachweise aus Portugal (locus typicus ist Vilarinho östlich von Paramino), Spanien (Toledo) und Griechenland (Peloponnes) vor.
(Autoren: Peter Buchner & Erwin Rennwald)
4.4. Literatur
- Erstbeschreibung: Corley, M. & P. Buchner (2018): Depressaria villosae sp.nov., a new species from Portugal, Spain and Greece (Depressariidae). — The Entomologist’s Record and Journal of Variation 130 (2): 105-111.