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Falter
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Weibchen

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Buszko (2022) berichtete über die Ergebnisse einer ex-ovo-Zucht. Wie zu erwarten ließ sich die Raupe mit Fallaub, toten Nadeln von Nadelbäumen, Rindenschuppen und ähnlichem großziehen. Und der Autor berichtet Bemerkenswertes: "The species is found in a variety of habitats. It normally inhabits forests, less frequently open and disturbed habitats. Its abundance is low. Quantitative research conducted in five types of forest habitats in the Wigry National Park showed that the preferred habitat was boggy pine forest (46 specimens), with subcontinental mixed forest (17 specimens), alder forest (5 specimens) and oak-hornbeam forest (5 specimens) being less preferred. It was not found in boggy spruce forest. Unlike the related P. farinalis (l.), P. cardinalis Kaila et al. is not a synanthropic species."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Synonyme

4.2. Taxonomie

Auch beim Barcoding scheinbar unverwechselbarer Arten ergeben sich manchmal Überraschungen. So stellte sich Pyralis regalis als Komplex aus 4 Arten heraus, von denen für eine Art noch kein Name verfügbar war, und die daher neu beschrieben werden musste - P. cardinalis.

Genetisch ist die Art weit getrennt von den anderen Arten des Komplexes. Wikström et al. (2020) erläutern: "BIN: replace: BOLD:AAF5806. The intraspecific mean divergence of the barcode region is 0.21%, the maximum divergence 0.70% (N = 21). The minimum distance to the nearest European neighbour, P. sagarrai, is 7.43%. However, an unrevised species from China is only 4.23% apart from P. cardinalis."

4.3. Faunistik

Wikström et al. (2020) informieren: "Holotype : Finland • ♂; Alandia, Jomala, Ramsholm; 60.107°N, 19.8803°E [ETRS-TM35FIN 6687:8105]; 16.vii.2013; Marko Mutanen leg.; BOLD sample ID: MM26690; MZH." Für ihre lange Serie von Paratypen haben die Autoren bewusst nur Tiere aus Finnland ausgewählt. Zur bisher bekannten Gesamtverbreitung schreiben sie: "China, Denmark, Estonia, Finland, Japan, Latvia, Russia (European part, southern Siberia, Far East), South Korea, Sweden." Die Art ist demnach transpalaearktisch verbreitet und dabei in Nordeuropa derzeit stark in Ausbreitung begriffen. Da die Art auf Bornholm etabliert ist und sich in Skandinavien ausbreitet, ist sie auch in Nord-Deutschland zu erwarten.

Der lange Zeit einzige bisherige Nachweis der Art in Deutschland stammt nach Haslberger et al. (2021: 28) aber nicht aus Nord- oder Ostdeutschland sondern aus Bayern. Er war bis dahin als Pyralis regalis geführt, erwies sich nach erneuter Prüfung jedoch als zu P. cardinalis gehörend: "Erdinger Moos b. Berglern, 1 W 8.7.1977, leg. Schütz, revid. et gen. det. Grünewald (GU 5671/21)". Die Art ist im Moment für Deutschland noch als Irrgast zu werten, was sich aber ändern könnte. [Allessandro Kormannshaus berichtet am 20. Juni 2023] über einen neuen Fund in Brandenburg: "Im Rahmen einer Exkursion der Fachgruppe Entomologie Berlin in die Uckermark gelang am 24.06.2022 der Erstnachweis von Pyralis cardinalis im NSG Silberberge bei Gartz. Bislang lag aus D nur ein Altfund aus Bayern vor. Die GU erfolgte dankenswerterweise durch Klaus Schwabe, der auch die fotografische Dokumentation der Präparate durchführte." Und weiter wird dort vermerkt: "Im aktuellen Pyraloidea of Central Europe von F. Slamka (2022) findet sich ein Literaturhinweis auf J. Buszko (2022), wonach die Art aktuell in Polen verbreitet nachgewiesen wurde. Zudem erfolgt zur Larvalbiologie die Angabe "die Raupe lebt von 8-4 auf abgestorbenen Blättern, Nadeln oder Rindenschuppen". In den östlichen Bundesländern könnte somit zukünftig mit weiteren Funden gerechnet werden."

Für Polen lag uns zuvor nur eine Meldung aus Droszków vom 7. Juli 2020 vor (Belegfoto Parys Pilicydis - ID von Niyaz Ismail). [GBIF, iNaturalist]. Die zeitlich gestaffelte Fundpunkt-Karte von Buszko (2022) zeigt, dass die Art um 2000 noch ganz auf den Südosten und Ostrand Polens beschränkt war, sich dann aber bis 2010 auf die gesamte Osthälfte Polens ausdehnte und bis 2020 auch an einer Reihe von Orten im Westen Polens gefunden wurde. Der Nachweis von A. Kormannshaus 2022 in Brandenburg ist nur die natürliche Fortsetzung dieser Bewegung. Und prompt folgte 2024 im südlich angrenzenden MTB 2852 Gatow der nächste Nachweis durch Wolfram Mey (Brandenburg-Portal).

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur