Version 59 (neueste) vom 18. August 2024 um 9:30:42 von Annette von Scholley-Pfab
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Falter
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Puppe
Erstbeschreibung
Bezug der Indikation darin und Text dazu
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Falter

Zwei auffällige Unterscheidungsmerkmale zu Vanessa cardui sind die bogenförmige Einbuchtung des Vorderflügelsaums von V. virginiensis sowie die größeren, sich in einer braunen Binde befindenden Augenflecken auf der Hinterflügel-Unterseite.

2.2. Ähnliche Art

2.3. Erstbeschreibung

2.4. Bezug der Indikation darin und Text dazu

3. Biologie

3.1. Wanderverhalten

Vanessa virginiensis ist ein Binnenwanderer. Also eine Art, die innerhalb ihres Verbreitungsgebietes zielgerichtet wandert und, was für ihn in besonderem Maße zutrifft, darüber hinaus auch in Gebiete vordringt, in denen er nicht dauerhaft heimisch werden kann. Er scheint teilweise auch als Saisonwanderer 1. Ordnung aufzutreten, also im Herbst wieder in die Ursprungsgebiete zurückzuwandern.

So sind es sicher auf Wanderungen entlang der amerikanischen Ostküste mit Stürmen verdriftete Tiere, die immer einmal wieder in Irland und Großbritannien angetroffen werden. Gleich dem Monarch Danaus plexippus, dürften einzelne Falter, welche dort angekommen sind, die Wanderung nach Süden fortgesetzt haben, die Urahnen jener Populationen sein, die heute auf Teneriffa, La Palma und auf der Iberischen Halbinsel heimisch geworden sind.

Speziell von Südportugal aus wandert er immer wieder nach Norden und gründet kleine Populationen in Zentral- und Nordspanien, die jedoch meist nicht sehr langlebig sind. Einzelne Falter konnten auch schon in Südfrankreich und einmal, am 5. Juni 2001, sogar in Wasen im Wallis angetroffen werden (Crolla, J. et al. (2002).

3.2. Lebensraum und Lebensweise

In Europa trifft man V. virginiensis fast nur im Offenland tieferer Lagen an. Wie alle flugstarken Schmetterlinge, hat auch V. virginiensis einen hohen Nahrungsbedarf. Daher sieht man den Falter hauptsächlich dort, wo zahlreiche nektarspendende Pflanzen blühen. Zudem neigt er zum Hilltopping, also dem Treffen der Geschlechter auf Hügelkuppen. Dies trifft in besonderem Maße dort zu, wo - wie allgemein in Europa - nur wenige Einzelexemplare des Falters vertreten sind. Denn bei niedriger Populationsdichte müssen die Tiere sich an speziellen Rendezvouzplätzen treffen. Anderswo ist die Wahrscheinlichkeit zu gering, daß Männchen und Weibchen einander finden.

Im Süden der USA und auf der Iberischen Halbinsel bildet der Amerikanische Distelfalter drei bis vier Generationen aus, die von April bis November fliegen. Die letzte Generation überwintert im Imaginalstadium. Auf den Kanarischen Inseln konnte er in Küstennähe ganzjährig auftreten, war in den Wintermonaten jedoch auch nur selten anzutreffen. Die im Gebirge Teneriffas wiederentdeckte Population fliegt auch nur während der warmen Jahreszeit. Im Gegensatz zu "unserem" Distelfalter (Vanessa cardui) ist der Amerikanische in der Lage den Winter inaktiv zu überdauern. Noch ist aber nicht sicher bekannt, ob er mit oder - wie der Admiral (Vanessa atalanta) - ohne Diapause überwintert. Der Amerikanische Distelfalter übersteht keinen kalten Winter. Daher tritt er in nördlichen Breiten nur als Wanderfalter auf.

Die Raupe frißt an verschiedenen Korbblütlern. In Europa hauptsächlich Ruhrkraut (Gnaphalium spp.), Katzenpfötchen (Antennaria spp.) und Klette (Arctium spp.). Sie lebt, gleich der Raupe von V. cardui, einzeln eingesponnen in einem lockeren Gespinst.

(Autor: Jürgen Hensle)

3.3. Habitat

3.4. Raupennahrungspflanzen

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Verbreitung

In Amerika ist der Amerikanische Distelfalter auf den Karibischen Inseln, den Galapagos-Inseln und von Venezuela nordwärts bis in den Süden der USA, incl. Hawaii heimisch. Darüber hinaus wandert er bis in den Süden Kanadas nach Norden.

In Europa können verdriftete Falter gelegentlich in Irland, Wales und Südengland angetroffen werden.

Früher flog er auch auf den Kanaren, hauptsächlich auf Teneriffa. Dort ist er in den letzten 30 Jahren sehr stark zurückgegangen. Zuletzt wurden nur noch einzelne, wahrscheinlich zugewanderte Falter angetroffen und seit den 1990er Jahren galt er dort als ausgestorben. Im August 2004 wurde jedoch eine Population, örtlich eng begrenzt, im niederen Bergland Teneriffas wiederentdeckt und im September 2009 auch auf La Palma [Forum]. Im gleichen Zeitraum, in dem er auf den Kanaren immer mehr zurückging, wurde er aber im Süden Portugals heimisch. Heute sind die dortigen Populationen die größten und stabilsten in der Alten Welt. Auch in Zentral- und Nordspanien tritt er immer einmal wieder auf. Aber die dortigen Populationen sind recht kurzlebig und brechen nach wenigen Generationen wieder zusammen. Wahrscheinlich liegt dies am dort kälteren Winter, den die Falter nicht zu überleben imstande sind.

Nach [Global Biodiversity Information Facility] kommt die Art in USA, Kanada, Mexico, Portugal, Kolumbien, Costa Rica, Spanien, Haiti, Honduras, Guatemala, Ecuador, Paraguay, Dominikanische Republik, Brasilien, Großbritanien, Venezuela, Nicaragua, Bolivien, Kuba, Frankreich?, Chile?, Jamaika, ... vor.

(Autor: Michel Kettner)

Sehr dubios war der Fund eines frischen Falters 1974 am Berger Hang bei Bergen-Enkheim bei Frankfurt am Main in Hessen (Deutschland). Steiner in Gaedike et al. (2017: 271-272) schreibt dazu: "Es bleibt unklar, ob dieses Tier verschleppt, eingeführt oder aktiv eingewandert ist (letzteres ist angesichts des frischen Zustands wenig wahrscheinlich)."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Crolla, J. et al. (2002): Identification of American Painted Lady Vanessa virginiensis(DRURY) and historical status in the British Isles - Atropos 16: 3-18.
  • Erstbeschreibung: Drury, D. (“1770”[-1773]): Illustrations of Natural History. Wherein are exhibited Upwards of Two Hundred and Forty Figures of Exotic Insects, According to their different Genera; Very few of which have hitherto been figured by any Author, Being engraved and coloured from Nature, with the greatest Accuracy, and under the Author's own Inspection, On Fifty Copper-Plates. With a particular Description of each Insect: Interspersed with Remarks and Reflections of the Nature and Properties of many of them: i-xxvii, 1-130, Index to the First Volume; Errata and Addenda (2 pages, not paginated), pl. I-L. London.
  • Fernandez-Rubio, F. (1991): Guia de Mariposas Diurnas de la Peninsula Iberica, Baleares, Canarias, Azores y Madeira - Ediciones Pirámide, S.A., Madrid. Bd. 2: 1-406.
  • Hemming, F. (1957): Opinion 474. Determination of the dates to be assigned for the purposes of the Law of Priority to the names published in Dru Drury's Illustrations of Natural History in the period 1770-1782. — Opinions and Declarations rendered by the International Commission on Zoological Nomenclature 16 (16): 297-306.
  • Lotts, Kelly (Koordinator): Butterflies and Moths of North America (BAMONA). National Biological Information Infrastructure (NBII) Program and the USGS Northern Prairie Wildlife Research Center Home Page. [http://www.butterfliesandmoths.org].
  • Schroth, M. (1988): Der amerikanische Distelfalter, Vanessa virginiensis Drury, 1775, in der Bundesrepublik Deutschland (Lepidoptera: Nymphalidae). — Entomologische Zeitschrift 98 (8): 109-111. Ex libris Jürgen Rodeland.
  • Vieira, V. (2017): Vanessa virginiensis (Drury, 1773) in the Azores islands (Lepidoptera: Nymphalidae). — SHILAP Revista de lepidopterología 45 (177): 75-81. [PDF auf redalyc.org]

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)