Version 10 (neueste) vom 22. Oktober 2023 um 10:50:19 von Jürgen Rodeland
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Falter
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Die Art wurde in der Gattung Macalla beschrieben. Dort - darin sind sich alle neueren Autoren einig - gehört sie aber nicht hin. Koçak (1987: 117-120) kam zum Schluss: "a new genus Sultania is established for the species, Macalla lophotalis Hampson, 1900. The morphological features of the species, its distribution and ecology are also discussed."

Solis (1992: 288) kombiniert die Art neu zu Salma lophotalis, stellt sie also in eine Gattung, die schon lange vor Sultania beschrieben war. Dass er die Arbeit von Koçak (1987) übersah, spielt dabei keine Rolle.

Bei Kemal & Koçak (2016: 101) wird das Taxon als "Teliphasa (Sultania) lophotalis (Hampson, 1900)" geführt. Auch in anderen neueren Publikationen aus der Türkei (z.B. Seven & Aykal (2022: 812)) wird die Art in der Kombination Teliphasa lophotalis gelistet.

Liu et al. (2016) besprechen die Arten der Gattung Teliphasa. Zu T. lophotalis heißt es nur knapp: "Koçak (1987) proposed a new genus Sultania with Macalla lophotalis Hampson, 1900 as the type. But currently Sultania is considered as a synonym of Teliphasa (Nuss et al. 2003–2015)."

Mit "(Nuss et al. 2003–2015)" war die Datenbank von globiz.pyraloidea.org gemeint. Doch aktuell ist die Art bei [globiz.pyraloidea.org (abgefragt 22. Februar 2023)] wieder in der Kombination "Salma lophotalis" zu finden.

In neueren Publikationen aus der Türkei (z.B. Seven & Aykal (2022: 812)) wird die Art in der Kombination Teliphasa lophotalis geführt. Was denn jetzt besser passt, ist mir nicht klar.

4.3. Faunistik

Locus typicus: Türkei, Zeitun, Mardin. Amsel (1952: 45)) vermerkt dazu: "Mir liegen der schlecht erhaltene männliche Typus aus Zeitun (Spw. 30 mm) und der gut erhaltene Paratypus aus Mardin (Spw. 27mm, leg. 9.8.1892, Mann) vor. Die Größenangaben bei Hampson mit 32mm sind demnach falsch."

Die Art wurde hauptsächlich aus dem Süden der Türkei gemeldet, nach der Zusammenstellung in Koçak (1987: 120) aber auch aus Israel (Amsel (1933)), dem Libanon (Bscharré: Amsel (1952)) und dem Iran (Mian-Kotal: Amsel (1961: 392)). Amsel (1952: 47) hatte konkret ergänzt: "Die Art ist seit ihrer Entdeckung noch aus Jerusalem, Magnesia, Marasch und dem Libanon bekannt geworden." Mit "Magnesia" war hier nicht ein Ort in Griechenland, sondern Manisa (früher Μαγνησία Magnisía) ganz im Westen der Türkei gemeint.

Vor diesem Hintergrund überrascht auch der Erstnachweis für Europa nicht mehr allzu sehr. Andreas Werno meldete mir dazu per e-Mail am 22. Februar 2023: "Fundort: Griechenland, Insel Samos, Marathokambos, Oros Kerkis, 400 m, 1 Männchen, Lichtfang 20.07.2022 – 03.08.2022, leg. A. Blumberg/Coling, det. et in coll. A. Werno". Manisa und die neue Fundstelle im Westen von Samos liegen nur rund 120 km Luftlinie auseinander. Rückfrage bei Dieter Fritsch ergab wenige Stunden später (ebenfalls e-Mail am 22. Februar 2023) - und wiederum kaum überraschend - dass das kein Erstnachweis für Samos war,sondern das mittlerweile vierte gefundene Exemplar nach Funden am Kerkis und in Kokkari 2014, 2015 und 2016. Hier läuft noch Barcoding vor einer Publikation (zusammen mit weiteren Erstnachweisen für Europa). Auch auf Samos ist dabei von Bodenständigkeit auszugehen. D. Fritsch weist aber darauf hin, dass die Art bisher weder auf Chios noch auf Lesbos nachgewiesen wurde, obwohl beide Inseln in den letzten Jahren intensiv besammelt worden sind.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur