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Historische Lepidopteren-Literatur / Schütze (1931)

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1. 9. Bodenstreu im Nadelwalde

Das Suchen in der Nadelstreu (im Hochwalde) kann nur in kniender Stellung vorgenommen werden und erfordert gute Augen und viel Geduld, ist stellenweise vergeblich, andernorts von gutem Erfolg, besonders wenn man in der Nähe der Stämme sucht und Holz- und Rindenstücke sowie Zapfen fleißig umwendet (Schütze).

Hyphantidium terebrella Zincken [Assara terebrella] siehe unter Picea.

Hypatima binotella Thunberg [Hypatopa binotella] Falter Juni bis Juli

Raupe fand ich zweimal im Frühjahr unter alten Fichtenzapfen, von diesen fressend. Eine Zucht aus dem Ei ergab die betrübende Tatsache, dass die Raupe zweijährig ist. Der Falter sitzt hart an dürre Zweige geschmiegt und ist im Juni von diesen zu klopfen (Schütze).

Blastobasis phycidella Zeller [Blastobasis phycidella] Raupe bis Frühjahr, Falter Juni

Vermute ich unter alten Kiefernzapfen, die ich öfters befressen fand. Der Falter fliegt bei beginnender Dämmerung an Waldrändern um junge Kiefern. Siehe auch unter „Pilze“ (Schütze).

Adela associatella Zeller [Adela associatella] siehe unter Abies.

Adela ochsenheimerella Hübner [Nemophora ochsenheimerella] Raupe bis Frühjahr, Falter Mai bis Juni

Sack aus Laubstückchen gebildet, stets ohne Nadelteile, manchmal mit Stückchen vom Samenflügel (Schütze [1899: 165-167]).

Adela congruella Fischer von Röslerstamm [Nemophora congruella] Raupe bis Frühjahr, Falter Mai bis Juni

Der stark gewölbte Sack mit quer gelegten Teilen von Fichten- und Tannennadeln belegt (Schütze [1899: 167]).

Borkhausenia flavifrontella Hübner [Pseudatemelia flavifrontella] Raupe bis April/Mai, Falter Juni bis Juli

Borkhausenia panzerella Stephens [Pseudatemelia subochreella] Raupe bis April/Mai, Falter Juni bis Juli

Beide sind zu finden in Nadelwäldern, die mit etwas Laubholz untermischt sind, und die Raupen nähren sich, wie Eizuchten bewiesen, vom ersten Tage an von halbvermorschtem Laub auf dem Boden, indem sie es skelettieren bzw. so ausfressen, dass nur die stärkeren Rippen übrig bleiben. Dabei werden die weicheren Blätter bevorzugt, zum Beispiel Carpinus. Die Säcke beider sind kaum zu unterscheiden. Sie bestehen aus einem mit den Rändern zusammen gelegten und dort verleimten dürren Blattstück; dieses Gehäuse ist an der Gegenseite gerade, nach vorn und hinten verengt und an beiden Enden offen. Manchmal spinnen sich die Raupen zur Verwandlung unten an Baumstämmen fest. — Die Falter fliegen erst in voller Dämmerung und bis zum anbrechenden Morgen freiwillig, am Tage sitzen sie hart an dürre Zweige der Nadelbäume geschmiegt und können durch Erschütterung der Stangenfichten aufgescheucht werden. — Ich büßte einst eine Zucht von mehr als 30 erwachsenen Raupen von B. panzerella ein, die im Glase zwischen den Doppelfenstern überwinterten. Die ausnehmend starke Kälte hatte sie getötet. Diese üble Erfahrung gibt den Grund an, warum nach strengem, aber schneearmem Winter die Falter nicht zu finden sind.

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