1. Lebendfotos
1.1. Männchen
1.2. Weibchen
1.3. Kopula
1.4. Eiablage
1.5. Ausgewachsene Raupe
1.6. Jüngere Raupenstadien
1.7. Puppe
1.8. Ei
2. Diagnose
2.1. Ssp. chrysidice
2.1.1. Männchen
2.2. Ssp. kalora
2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen
2.3. Ssp. amaryllis
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
In seinem Lebensraum ist der Alpen-Weißling, zumindest in Europa, fast nur mit Euchloe simplonia zu verwechseln. Bei genauerer Betrachtung fällt dessen deutlich differenzierte Schwarz- und Grünzeichnung aber sofort auf. Zudem ist E. simplonia meist deutlich kleiner. Auch der Resedafalter (Pontia daplidice und P. edusa) kann gelegentlich auf einem Wanderflug einmal so weit ins Gebirge steigen. Bei dieser Art ist die Schwarzzeichnung der Flügeloberseite bei beiden Geschlechtern deutlich stärker ausgeprägt. Letztlich kann man ihn evtl. noch mit dem ♀ des Aurorafalters (Anthocharis cardamines) verwechseln. Auch dieser hat unterseits eine deutlich differenzierte Zeichnung und ist ebenfalls meist deutlich kleiner. Oberseits ist der Aurorafalter an der Spitze des Vorderflügels stärker dunkel gezeichnet als das ♂ des Alpenweißlings, aber viel schwächer als dessen ♀. Zudem fällt Pontia callidice auch schon durch seinen reißenden Flug auf.
2.4. Ähnliche Arten
- Euchloe simplonia (Freyer, 1829)
- Pontia daplidice (Linnaeus, 1758)
- P. edusa (Fabricius, 1776)
- Anthocharis cardamines (Linnaeus, 1758)
2.5. Erstbeschreibung
Später hierzu erschienener Text
3. Biologie
3.1. Lebensraum und Lebensweise
Der Alpen-Weißling fliegt oberhalb der Baumgrenze in der subalpinen und vor allem alpinen Stufe. In Lawinenrunsen und anderen baumfreien Bereichen, kann er ausnahmsweise einmal bis auf 1500 m herabsteigen. Zudem wurden im Isartal wiederholt Falter auf z. T. unter 800 m gefunden und hier auch Kopula, Eiablage und Raupen beobachtet (i.litt. M. Schwibinger & M. Dumke). Meist aber findet man ihn erst oberhalb 2000 m. In den Zentralalpen fliegt er bis auf 3400 m, in Ostanatolien bis 4200 m und im südlichen Zentralasien bis über 5000 m. Andererseits kann er in Zentralasien gebietsweise in relativ niedriger Höhe, auf 1200-1400 m angetroffen werden. Dort fliegt er in Halbwüsten in zwei Generationen im Mai/Juni und wieder im Juli/August. Auch in Europa wurde an besonders warmen Stellen und in warmen Jahren an der Untergrenze der Verbreitung schon eine solche Generationenfolge beobachtet, wobei hier die zweite Generation nur durch einige wenige Falter gebildet wird. Normalerweise wird aber nur eine Generation ausgebildet, welche im Juli/August fliegt. P. callidice ist eine Art kurzrasiger und blütenreicher Hochgebirgsmatten. Sie neigt sehr zum Hilltoppingflug, also dem Treffen der Geschlechter auf Berggipfeln, wo vor allem das ♂ im wilden, rastlosen Flug umherjagt. Die Eiablage erfolgt in erster Linie an Alpenschaumkraut (Cardamine alpina) und Gemskresse (Hutchinsia alpina) aber auch an anderen niederen Kreuzblütlern. Normalerweise überwintert die Puppe unter Steinen. Dann aber, wenn es zur Ausbildung einer 2. Generation gekommen ist, kann ausnahmsweise auch einmal die Raupe überwintern.
(Autor: Jürgen Hensle)
3.2. Habitat
3.3. Raupennahrungspflanzen
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„eine der Danaiden, der Töchter des Königs Danaos.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio callidice Hübner, [1800] [Originalkombination]
4.3. Unterarten
- Pontia callidice chrysidice (Herrich-Schäffer, [1844]) [Synonym nach funet.fi]
- Pontia callidice kalora (Moore, 1865) [Unterart nach funet.fi]
- Pontia callidice nelsoni Edwards, 1883 [Unterart nach funet.fi]
- Pontia callidice hinducucica (Verity, 1911) [Unterart nach funet.fi]
- Pontia callidice amaryllis Hemming, 1933 [Synonym nach funet.fi]
- Pontia callidice hazara (Wyatt, 1961) [Unterart nach funet.fi]
- Pontia callidice halasia Huang & Murayama, 1992 [Unterart nach funet.fi]
4.4. Verbreitung
P. callidice ist ein Relikt der Eiszeit und als solches in einigen Hochgebirgen der Nordhalbkugel verbreitet. In Europa findet man sie nur in den Alpen und den Pyrenäen. In Asien in den Gebirgen des Libanon, der Türkei, im Kaukasus und dem Nordiran, verbreitet in Zentralasien, vom Himalaja bis in die Mongolei und in Sibirien. In Nordsibirien kommt sie auch im Flachland vor und in Nordamerika in den Rocky Mountains von Alaska bis Kalifornien.
4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir folgen den Angaben von Hemming (1937: 228 und 177). Für die Tafel 81 gibt Hemming als Zeitspanne, innerhalb der sie publiziert wurde, “[24th December 1799]-[13th April 1800]” an, für den Text 15. November 1806.
(Autor: Jürgen Rodeland)
4.6. Literatur
- Hemming, F. (1937): A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner and of the supplements thereto by Carl Geyer[,] Gottfried Franz von Frölich and Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer. Volume 1: i-xxxiv, 1-605. London (Royal Entomological Society of London).
- Erstbeschreibung: Hübner, J. [1793-1832]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 1: pl. 1-207.
- Hübner, J. [1805-1823]: Sammlung europäischer Schmetterlinge. Der Ziefer 4. Heer. Insectorum Ordo IV.: Titelseite, [i]-[iv], [i]-[iv], 1-194. Augsburg.
- Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 156-157), Egg/ZH (Fotorotar AG).