Version 16 (neueste) vom 5. April 2024 um 19:16:05 von Jürgen Rodeland
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Falter
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Amaranthaceae: Camphorosmoideae:] Camphorosma annua [= Camphorosma ovata] (Kampferkraut)

Die Raupe dieser Art lebt an Salzstellen an Kampferkraut, einem Fuchsschwanzgewächs (Amaranthaceae).

Rothschild (1913: 85-87) beschreibt die Raupe und ihre Lebensweise sehr genau (in ungarischer und deutscher Sprache). Seine Angaben beruhen dabei auf Ausführungen, die er von Karl Predota erhalten hatte, der die Art bei Hortobágy in seinem Auftrag studiert hatte: "Ueber die Lebensweise der Raupe schreibt Predota: Die Raupe lebt in dem sehr harten, zerrissenen Natronboden. Kleinere raupen machen einen gewundenen Schlauch, die erwachsene raupe fertigt in den Rissen des Bodens einen sehr langen Schlauch an, welcher oben etwas erweitert ist. Von dieser Erweiterung aus gehen ausgesponnene Gänge nach den Stellen, an welcher die Futterpflanze sich findet. Letztere ist ausschliesslich Camphorosma ovata W. K. (det. v. Dégen), eine niedere, sehr magere Pflanze. Die Raupe lebt nur an Stellen, welche von salzwasser stark ausgelaugt sind und kleine Inseln bilden. Bei dem geringsten Geräusch lässt sich die raupe aus dem Schlauch in die Bodenrisse fallen und ist dann selten mehr zu finden. Die Verpuppung erfolgt in einem ziemlich dichten, innen weisslichen Gespinnst." Fazekas (2013) wiederholt diese alten Ausführungen, kann aber keine aktuellen Raupenfunde ergänzen. Nach ihm tritt die Art in Ungarn bivoltin auf.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„άλλότριος ausländisch.“

Spuler 2 (1910: 207R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Taxonomie

Leraut (2014) hält Hyporatasa für ein Synonym von Pogonotrophus und nimmt die entsprechende Neukombination vor.

4.4. Faunistik

Locus typicus ist - wie bei so vielen Arten - Sarepta im Süden des europäischen Teils von Russland. Die Art ist von Rumänien und Ungarn über die Ukraine und den Süden des europäischen Teils von Russland an ostwärts bis Zentralasien verbreitet (Fazekas 2013, Leraut 2014). Fazekas (2013) zeigt eine Karte mit den Verbreitungspunkten in Ungarn und erläutert, dass die Art dort auf nur noch sehr wenige Speziallebensräume beschränkt ist.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Datierungs-Angaben von Heppner (1982) und von Hemming (1937: 587). Verwirrend ist, dass Hemming (1937: 589) die Nachträge zu den einzelnen Bänden alle nur unter der Überschrift „Nachtrag zum ersten Bande“ datiert. Das führte offensichtlich zu Verwechslungen mit Hemmings Datierungen von Volume 4 (1937: 587), denn die betreffenden Taxa Herrich-Schäffers werden von verschienenen Autoren teils auf 1851, teils auf 1855 datiert. Für alle Pyraliden, die Herrich-Schäffer in seinen „Nachträge[n] zum vierten Band“ beschrieb, ist [1855] das korrekte Publikationsjahr!

Nach dem Bestimmungen des ICZN gilt die Tafel Pyralidides 22, obwohl vor dem Text von 1855 erschienen, nicht bereits als Erstbeschreibung, weil sie uninominal beschriftet ist.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.6. Literatur

  • Fazekas, I. (2013): Studia specierum rararum Microlepidopterorum in Hungaria (I.) Ritka Microlepidoptera fajok vizsgálata Magyarországom (I.) Elophila rivulalis (Duponchel, 1833), Pyrausta castalis Treitschke, 1829, Hyporatasa allotriella (Herrich-Schäffer, 1855) (Lepidoptera: Crambidae). — Microlepidoptera.hu 6: 11-18 [PDF auf microlepidoptera.hu].
  • Hemming, F. (1937): A bibliographical and systematic account of the entomological works of Jacob Hübner and of the supplements thereto by Carl Geyer[,] Gottfried Franz von Frölich and Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer. Volume 1: i-xxxiv, 1-605. London (Royal Entomological Society of London).
  • Heppner, J. B. (1982): Dates of selected Lepidoptera literature for the western hemisphere fauna. — Journal of the Lepidopterologists' Society 36 (2): 87-111.
  • Herrich-Schäffer, G. A. W. („1849“) [1847-1855]: Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Vierter Band. Die Zünsler und Wickler: 1-288, Index 1-48, Pyralidides pl. 1-23, Tortricides pl. 1-59. Regensburg (G. J. Manz).
  • Erstbeschreibung: Herrich-Schäffer, G. A. W. (1843-1856): Systematische Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa, zugleich als Text, Revision und Supplement zu Jakob Hübner's Sammlung europäischer Schmetterlinge. Sechster und letzter Band: Schlusswort [4 pp., unpaginiert]; Macrolepidoptera I-XVIII, pl. I-XXII; Microlepidoptera I-VIII, pl. I-XIV; Nachtrag zum ersten Bande 1-38, Nachtrag zum zweiten Bande 39-61, Nachtrag zum dritten Bande 62-80, [Nachtrag ohne Titel] 81-133; Weitere Nachträge zum dritten Band 133-139, Nachträge zum vierten Band 140-161, Nachträge zum fünften Band 161-166, Zweiter Nachtrag zum ersten und zweiten Bande 167-178; Systema Lepidopterorum Europae 1-72; Index 1-48. Regensburg (G. J. Manz).
  • Leraut, P. (2014): Moths of Europe. Volume 4. Pyralids 2. - 441 S.; Verrières-le-Buisson (N.A.P Editions).
  • Rothschild, N. C. (1913): Adatok Magyarország lepkefaunájához. (Beiträge zur Lepidopteren‐Fauna Ungarns). — Rovartani Lapok 20: 66–91.
  • Yepishin, V., Khalaim, Y. & S. Novytskyi (2024): The Pyraloidea of the Odesa region of Ukraine (Insecta: Lepidoptera). — SHILAP Revista de lepidopterología 52 (205): 115-141. [PDF auf shilap.org]