3. Weitere Informationen
3.1. Etymologie (Namenserklärung)
Warum nur ein "c" und nicht zwei ? Slamka (2019: 130) begründet: "The species marocana is derived from french name of Morocco - Maroc, the country from where the species is described."
3.2. Taxonomie
Bei der Bearbeitung der Daten zu Pima boisduvaliella hatte Slamka (2019: 127-132) sich zunächst mit Pima boisduvaliella var. tabulella aus dem östlichen Sibirien auseinander zu setzen, die von Leraut (2014: 329) zur bona species erklärt worden war, dann aber auch mit Pima aureliae aus Tunesien, die von Leraut (2014: 329) wegen Genitalunterschieden als neue Art neben P. boisduvaliella beschrieben worden war. Das ihm selbst vorliegende Sammlungsmaterial aus Marokko erschwerte die Sache zusätzlich und führte letztlich zur Beschreibung von gleich drei weiteren Arten aus jenem Land: Pima marocana, Pima yllai und Pima vilhelmseni. Diese lassen sich teilweise nach äußeren Merkmalen voneinander und von P. boisduvaliella trennen, in jedem Fall aber nach den Genitalien beider Geschlechter. Zu Pima marocana vermerkte Slamka (2019: 130): „The interspecific distance between marocana and boisduvaliella (Germany) is ≥ 2 % (DNA sample see in examined material of Pima marocana (data provided A. Segerer)).“
3.3. Faunistik
Gemäß Erstbeschreibung von Slamka (2019: 129) wurden der männliche Holotypus und der weibliche Paratypus am 23./24. April 1989 ca. 40 km südlich von Larache in den Tieflagen im Norden von Marokko gesammelt – also ca. 150 km entfernt von Spaniens Süden. Ein weiteres, wahrscheinlich hierher gehörendes Weibchen wurde in den Tieflagen im äußersten Nordwesten von Libyen registriert. Als Lebensraum wurden Halbwüsten genannt. So wundert es nicht allzu sehr, dass Ranki et al. (2022) über ein Männchen und Weibchen mit Daten „Punta Umbría, Huelva, 2 m, 16-IV-2021, 29SPB71“ berichten können – die Determination wurde von F. Slamka bestätigt. Dieser Erstnachweis für Europa im Küstenbereich Südwestspaniens liegt rund 270 km nördlich der Typenlokalität.
(Autor: Erwin Rennwald)
3.4. Literatur
- Leraut, P. (2014): Moths of Europe. Volume 4. Pyralids 2. - 441 S.; Verrières-le-Buisson (N.A.P Editions).
- Ranki, T., Ylla, J. & R. Macià (2022): Contribución al conocimiento de los microlepidópteros andaluces (Insecta: Lepidoptera). — Boletín de la SAE 32: 34-44. [zum download auf drive.google.com]
- Erstbeschreibung: Slamka, F. (2019): Pyraloidea (Lepidoptera) of Europe. Volume 4. Phycitinae - Part 1. Identification - Distribution - Habitat - Biology. - 432 S., 175 Taf. mit Genitalabb., 31 Farbtaf. mit mehr als 900 Bildern zu 207 Arten; Bratislava (Eigenverlag František Slamka).