2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Fabaceae:] Lathyrus japonicus [= Lathyrus maritimus] (Strand-Platterbse)
- [Fabaceae:] Lotus corniculatus (Gewöhnlicher Hornklee)
- [Fabaceae:] Ononis spinosa (Dornige Hauhechel)
- [Fabaceae:] Anthyllis vulneraria (Gewöhnlicher Wundklee)
- [Fabaceae:] Astragalus sp. ? (Tragant ?)
Die Art ist auf Fruchtstände von Schmetterlingsblütlern spezialisiert. Wegner (2011) meldet Raupenfunde auf der Nordseeinsel Sylt: "Die Raupen leben auf Sylt in den Schoten der Strand-Platterbse und wurden das erste Mal am 30.8.2001 bei Hörnum gefunden. Sie verbringen die Winterdiapause im Sand unter den Pflanzen in einem mit Sandkörnern dicht belegten Hibernaculum. Vermutlich lebt die Raupe auf Sylt auch in den Schoten des Hornklees (Lotus corniculatus) in der Graudüne und auf sandigen Wegrändern."
Auf ukmoths [Artseite auf ukmoths.org.uk] wird ein e.l.-Falter von Lathyrus japonicus gezeigt und erläutert: "The larvae feed on sea pea (Lathyrus japonicus), common bird's foot trefoil (Lotus corniculatus) and spiny restharrow (Ononis spinosa), feeding internally in the pods."
Bei Schütze (1931) ist zu lesen: "Raupe in den Blüten von Anthyllis vulneraria, überwintert erwachsen in einem Sandkokon, Verwandlung in einem anderen länglichen Kokon im Frühjahr (Sorhagen). Lotus (Spuler). "
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„Boisduval.“
4.2. Andere Kombinationen
- Epischnia boisduvaliella Guenée, 1845 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Pima farrella (Curtis, 1850)
- Pima lefauryella (Constant, 1865)
4.4. Faunistik
Nach Gaedike & Heinicke (1999) und Wegner (2011) in Deutschland nur von Schleswig Holstein (nach 1980) und Niedersachsen (vor 1980) bekannt. Nuss (2012) stuft die Art für Deutschland als "1, vom Aussterben bedroht" ein und begründet: "In Deutschland nur von den Sanddünen der Nord- und Ostseeküste sowie aktuell nur von zwei Fundorten bekannt ... Die Larven leben an Lathyrus japonicus."
Die Angaben aus der Schweiz stammen aus dem Wallis und der Südlichen Schweiz (Tessin etc.), nur nach einer unbelegten Literaturangabe auch aus den Nordalpen (SwissLepTeam 2010).
In Österreich wurde die Art nur in Nord-Tirol nachgewiesen (Huemer 2013).
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Literatur
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Erstbeschreibung: Guenée, A. (1845): Essai sur une nouvelle classification des Microlépidoptères. Suite. — Annales de la Société entomologique de France, Deuxième Série 3: 297-344.
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
- Nuss, M. (2012 ["2011"]): Rote Liste und Gesamtartenliste der Zünslerfalter (Lepidoptera: Pyraloidea) Deutschlands. – In: Binot-Hafke, M., Balzer, S., Becker, N., Gruttke, H., Haupt, H., Hofbauer, N., Ludwig, G., Matzke-Hajek, G. & M. Strauch (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Münster (Landwirtschaftsverlag). — Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 327-370.
- [SCHÜTZE (1931): 126]
- SwissLepTeam (2010). Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).
- Wegner, H. (2011): Die Kleinschmetterlings-Fauna ausgewählter Biotope auf der nordfriesischen Insel Sylt (Lepidoptera). — Drosera, 2010: 1-44. [PDF auf oops.uni-oldenburg.de]