1. Lebendfotos
1.1. Falter
Anmerkung: Am 8. Oktober 2018 wurden drei Fotos aus Rheinland-Pfalz [Forum] wegen Zweifel an der Bestimmung entfernt [Forum].
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
Anmerkung: ein bis zum 26. September hier gezeigtes Foto [Forum] war aufgrund eines Artefakt bei der Präparation fehlbestimmt und wurde zu Phycitodes albatella verschoben.
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
Anmerkung: ein bis zum 26. September hier gezeigtes Foto [Forum] war aufgrund eines Artefakt bei der Präparation fehlbestimmt.
2.4. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Jacobaea vulgaris [= Senecio jacobaea] (Jakobs-Kreuzkraut, Jakobs-Greiskraut)
Die Raupe lebt nach übereinstimmenden Angaben an Korbblütlern (Asteraceae). Konkrete Angaben sind rar. Hausenblas (2006: 23) meldet aus Baden-Württemberg: "Außerdem fand Wörz Raupen an Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) und erhielt daraus [...] am 6.5.1934 bzw. 12.5.1934 zwei Falter (♂/♀) von P. inquinatella (Musberg, LK Esslingen). Die Bestimmung der von E. Jäckh angefertigten, zugehörigen Genitalpräparate wurde überprüft und zum Teil korrigiert, womit die Angaben verläßlich sind."
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Homoeosoma inquinatella Ragonot, 1887 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Homoeosoma exustella Ragonot, 1888
- Homoeosoma ravonella Pierce, 1937
- Homoeosoma aixella D. Lucas, 1938
4.3. Faunistik
Die Art ist in Europa weit verbreitet, gilt aber allgemein als selten und nur vereinzelt vorkommend.
Nuss (2012) kommentiert: "Seit 1970 nur ein einziges Mal im Jahr 2002 in Deutschland nachgewiesen (Gaedike 2010). Die Lebensweise dieser Art ist noch unbekannt." Rheinland-Pfalz ist damit das einzige Bundesland mit Vorkommen nach 2000 im "Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands" von Gaedike et al. (2017), allerdings haben sich die hier im Lepiforum zunächst gemeldeten neueren Funde aus dem Jahr 2013 nachträglich als Fehlbestimmung herausgestellt [Forum]. Bei Gaedike et al. (2017) heißt es im Kommentar: "Erstfunde für HE siehe Biesenbaum (2011b), für BW siehe Hausenblas (2006). (M. Nuss)." Die Funde in Hessen betreffen gemäß der genannten Quellen Bornhofen, Burg Liebenstein (2 Falter am 15.07.1973 leg. Biesenbaum) und Lorchhausen (01.08.1974 leg. Biesenbaum), diejenigen in Baden-Württemberg Musberg, Lkr. Esslingen (e.l. 6.5.1934 bzw. 12.5.1934 A. Wörz, teste D. Hausenblas). Der einzige Fund aus dem Saarland stammt von 1970 und betrifft den Ort Ballweiler im Südosten des Bundeslandes [Saarland-Karte A. Werno, abgefragt 26.09.2018]. Im Moment ist also fraglich, ob die Art überhaupt noch in Deutschland vorkommt.
Für die Schweiz gibt es nach SwissLepTeam (2010: 200) nur den Eintrag bei Roesler (1973); die Autoren kommentieren: "Roesler (1973) meldet die Art für die Schweiz (Sauter 1983: 120). Uns liegen keine weiteren Meldungen für die Schweiz vor." Die vermeintliche Absicherung erfolgte später - doch das im Lepiforum eingestellte männliche Exemplar aus dem Wallis, das ursprünglich als Phycitodes inquinatella bestimmt wurde [Forumsbeitrag R. Bryner 12. Mai 2013], war aufgrund eines Artefakts bei der Präparation zunächst fehlbestimmt worden [Hinweis F. Kosorín 30. August 2018] [Korrektur am 26. September 2018 im Forum]). Damit bleibt wieder nur die Literaturangabe bei Roesler (1973). Dort heißt es bei der ssp. exustella unter Verbreitung: "Frankreich: Perpignan, St. André-les-Alpes, Dépt. Gard: Grau-du-roi, Camarque, La Chaumière bei Uzes, Jura: St. Lothain, Douelle, Villé; Deutschland: Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg, Bayern; Schweiz; Österreich: Niederösterreich, Wien." Warum machte Roesler (1973: 587) ausgerechnet bei der Schweiz keinerlei nähere Angabe zum Fundort? Entweder lag ihm nur ein Tier ohne brauchbares Fundortetikett vor, oder ihm wurde selbst nur eine Pauschalmeldung ohne näheren Fundort zugetragen - oder es handelte sich einfach um einen Fehleintrag durch Roesler selbst. Wir führen die Meldung auf dieser Basis mit Fragezeichen für die Schweiz.
Huemer (2013) führt die Art für Österreich nur von Niederösterreich, Wien und Burgenland an.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.4. Publikationsdatum der Erstbeschreibung
28. Dezember 1887 (Begründung siehe unter Acrobasis niveicinctella).
4.5. Literatur
- Biesenbaum, W. (2011): Kleinschmetterlinge des Mittelrheingebietes (Microlepidoptera). Ein Beitrag zur Biodiversität des UNESCO-Weltkulturerbes „Oberes Mittelrheintal“ (mit einer einleitenden Gebietsbeschreibung von Axel Schmidt). — Melanargia, 23 (2): 69-154. [PDF auf ag-rh-w-lepidopterologen.de]
- Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
- Hausenblas, D. (2006): Korrekturen und Ergänzungen zur Mikrolepidopterenfauna Baden-Württembergs und angrenzender Gebiete. — Mitteilungen des Entomologischen Vereins Stuttgart, 41: 3-27. [PDF auf zobodat.at]
- Nuss, M. (2012 ["2011"]): Rote Liste und Gesamtartenliste der Zünslerfalter (Lepidoptera: Pyraloidea) Deutschlands. – In: Binot-Hafke, M., Balzer, S., Becker, N., Gruttke, H., Haupt, H., Hofbauer, N., Ludwig, G., Matzke-Hajek, G. & M. Strauch (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Münster (Landwirtschaftsverlag). — Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 327-370.
- Pierce, F. N. (1937): Homoeosoma ravonella n. sp. and Homoeosoma bentinckella n. sp. — The Entomologist 70: 103.
- Erstbeschreibung: Ragonot, E.-L. (1887): Diagnoses d'espèces nouvelles de Phycitidae d'Europe et des pays limitrophes. — Annales de la Société entomologique de France. 6e série 7 (3): 225-260. Paris.
- Roesler, R.U. (1973): Microlepidoptera Palaearctica. Vierter Band. Phycitinae. Textband. - 752 S. Wien (Verlag Georg Fromme).
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).