1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Ssp. intermedia
1.3. Ausgewachsene Raupe
1.4. Jüngere Raupenstadien
1.5. Puppe
1.6. Ei
2. Diagnose
2.1. Falter
Der Schwarzbraune Trauerfalter kann in Europa vor allem mit dem Schwarzen Trauerfalter (Neptis rivularis), weniger auch mit Kleinem (Limenitis camilla) und Blauschillerndem Eisvogel (Limenitis reducta) verwechselt werden. Gegenüber N. rivularis ist die weiße Zeichnung auf seinen Flügeln wesentlich ausgedehnter. Auf den Hinterflügeln trägt er zudem zwei Reihen weißer Flecken. Auch ist die braune Färbung auf der Flügel-Unterseite deutlich heller.
Von L. camilla unterscheidet er sich zudem durch die großen weißen Flecken in der Zelle der Vorderflügel und von L. reducta durch das Fehlen jeden blauen Schillers.
2.2. Ähnliche Arten
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
N. sappho ist eine Art feuchter Wälder tieferer Lagen, vorzugsweise von Eichen-Hainbuchen-Mischwäldern. Hier fliegt der Falter auf Waldwegen und entlang von Flussläufen, ebenso wie auf Lichtungen und an Waldrändern. In Europa ist sein Lebensraum oft durch das zahlreiche Vorkommen der Robinie (Robinia pseudoacacia) gekennzeichnet.
3.2. Lebensweise
Die Art bildet im Jahr zwei Generationen aus. Die 1. fliegt von Anfang Mai bis Ende Juni und die zweite von Ende Juni oder Anfang Juli bis Mitte September. Die Eiablage findet oft mitten im Wald an schattigen Plätzen statt. Die Raupe, die von der 2. Generation abstammt, fertigt im Gegensatz zu den Limenitis-spp., wie auch zu N. rivularis im Herbst kein Überwinterunsgehäuse. Etwa Ende Oktober verlässt die voll ausgewachsene Raupe ihre Nahrungspflanze und überwintert in der Bodenstreu. Im März oder Anfang April steigt sie wieder nach oben und verpuppt sich im niederen Gebüsch. Die ursprünglichen Nahrungspflanzen der Raupe sind Platterbsen-Arten wie die Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) und die Schwarze Platterbse (Lathyrus niger). Seitdem sich die aus Nordamerika stammende Robinie (Robinia pseudoacacia) in Europa immer mehr ausbreitet, frisst die Raupe jedoch auch an dieser Pflanze. Hierbei werden jedoch nur Büsche und die unteren Äste der Bäume bis in etwa drei Metern Höhe mit Eiern belegt. In Asien werden noch eine Reihe anderer Schmetterlingsblütler, wie z. B. Wistaria floribunda und Pueraria labata befressen. Von Jungraupen befressene Blätter, speziell der Robinie, fallen sehr auf. Denn die kleine Raupe frisst stets nur eine schmale „Gasse“ an der Spitze des Blattes auf. Den Rest lässt sie stehen. Dieser vertrocknet dann und rollt sich an der Blattmittelader auf. Die eigentümlich geformte Altraupe hingegen frisst das ganze Blatt und ist dadurch und durch ihre perfekte Tarnung viel schwerer aufzufinden.
(Autor: Jürgen Hensle)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
aceris: „Acer = Ahorn, als Futterpflanze der Raupe unrichtig.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio sappho Pallas, 1771 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Papilio aceris Lepechin, 1774
- Papilio aceris Esper, 1783
- Neptis intermedia Hormuzaki, 1897 (preocc.)
- Neptis uchidai Nakamura, 1931
4.4. Verbreitung
N. sappho ist eine asiatisch-osteuropäische Art. Sie kommt von Japan und Taiwan über Südostasien und Südsibirien bis zur Balkanhalbinsel vor. In Europa tritt sie vor allem in der Donautiefebene auf und erreicht am österreichischen, slowenischen und nordostitalienischen Alpenrand seine westliche Verbreitungsgrenze.
4.5. Literatur
- Jutzeler, D. et al. (2000): Biology of Neptis sappho (Pallas, 1771) based on the monograph by Timpe & Timpe (1993) and its actual distribution and conservation status in Austria, Italy and Slovenia (Lepidoptera, Nymphalidae). — Linneana Belgica 17: 315-332.
- Lukhtanov, V & A. Lukhtanov (1994): Herbipoliana Bd. 3: Die Tagfalter Nordwestasiens. 1-440.- Verlag Dr. Ulf Eitschberger, Marktleuthen.
- Erstbeschreibung: Pallas, P. S. (1771): Reise durch verschiedene Provinzen des Rußischen Reichs. Erster Theil. [1]-[12], 1-504, pl. I-XI, pl. A-L. St. Petersburg.
- Schaider, P & P. Jakšic (1988): Die Tagfalter von jugoslawisch Mazedonien, 1-177. — Selbstverlag P. Schaider, München.
- Tolman, T. & R. Lewington (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. 1-319. Kosmos, Stuttgart.