Version 23 (neueste) vom 18. Januar 2024 um 19:52:27 von Erwin Rennwald
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Bestimmungskritische Art! Siehe auch Artkomplex N. degeerella/ N. scopolii/ N. deceptoriella
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+7Kontinente:EU
Falter
Kopula
Männchen
Weibchen
Männchen
Habitat
Lebensweise und Verhalten
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Kopula

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise und Verhalten

3.3. Nahrung der Raupe

Zumindest in der Zucht ist die Raupe ein Detritus-Fresser. Sie dürfte sich in ihren Ansprüchen kaum von N. degeerella unterscheiden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Kozlov et al. (2016): “Named in honour of Joannes Antonio Scopoli (1723–1788), a Tyrolean physician and naturalist, the first explorer of the insect fauna of the Alps.”

4.2. Taxonomie

Kozlov et al. (2016) stellten durch Barcoding fest, dass sich unter Nemophora degeerella (Linnaeus, 1758) zwei weitere, kryptische Arten verbergen, und beschrieben die auch in Mitteleuropa vorkommende Nemophora scopolii sowie die kaukasische Art Nemophora deceptoriella.

Nemophora scopolii unterscheidet sich von Nemophora degeerella geringfügig, aber stabil durch morphologische Merkmale (Größe und Form der Vorderflügel sowie relative Größe der Palpen, des Scapus und der Facettenaugen). Unterschiede im männlichen Genital konnten nicht festgestellt werden.

4.3. Faunistik

Die Verbreitung von N. scopolii ist sicher noch nicht vollständig bekannt. Bryner (2020: 112) meldet die beiden ersten - durch Barcoding abgesicherten - Funde aus der Schweiz und schreibt dazu: "N. scopolii ist bisher in Österreich, Süddeutschland (Baden-Württemberg), in der Slowakei, in Slowenien und in Italien (Südtirol, Basilicata) nachgewiesen worden (Kozlov et al. 2016: 343). Nel & Varenne (2019: 101) erwähnen die Art auch aus Frankreich. Die Funddaten von N. degeerella aus Mittel- und Südeuropa sind kritisch zu überprüfen, da es sich in diesen Regionen mindestens teilweise um N. scopolii handeln kann. Dasselbe gilt für die Schweiz. Sichere, durch DNA Barcode überprüfte Belege gibt es bislang nur aus dem Südtessin (Castel San Pietro Tl, 530 m) und aus dem Rhonetal oberhalb des Genfersees (Roches VD, 400 m). Zweifellos ist die Art aber auch in der Schweiz weiter verbreitet." Nel & Varenne (2019: 101) lieferten noch keine Details zur Verbreitung der Arten in Frankreich, schrieben aber, dass in den Alpen, konkret im Parc National des Ecrins, sowohl N. degeerella als auch N. scopolii vorkommen.

4.4. Typenmaterial

Kozlov et al. (2016): “Holotype: ♂, AUSTRIA; labelled: 7×12 mm, print + pencil ‘Austria – Osttirol | Nörsach 630 m | 1.7.2004 | leg. H. Deutsch.TF’; 5×22 mm, light green paper, print ‘BC TLMF Lep 05682’; 8×18 mm, print: ‘Holotype ♂ Nemo- | phora scopolii | Kozlov, Mutanen, | Lee et Huemer, 2016’ (TLMF).” — Die lange Reihe von Paratypen enthält Material aus Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und der Slowakei.

Die beiden Tiere aus Deutschland stammen dabei von Beilstein-Schmidhausen (Baden-Württemberg): "2♂, labelled: 11 ×19 mm, print ‘WÜRTTEM-BERG | Schmidhausen | 28.5.1964 | Süssner leg’ (TLMF,ZMUO)".

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur