Version 50 / 63 vom 10. Januar 2021 um 23:25:30 von Erwin Rennwald
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Falter
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Falter

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Phlomis herba-venti (Wind-Brandkraut)
  • [Lamiaceae:] Phlomis lychnitis (Weißfilziges Brandkraut)

W. Wagner berichtet auf seiner [Artseite auf pyrgus.de] über eigene Raupen- und Eifunde in Südfrankreich und Spanien (Andalusien). Als Nahrungspflanzen erwähnt er: "Meist Phlomis herba-venti, aber auch andere Phlomis-Arten wie P. lychnidis". Er erläutert: "Die Eier werden an die Basis der Nahrungspflanze oder Steine etc. angeheftet. Die Raupe überwintert im Ei (Nel 1985). Halb bis ganz erwachsen fand ich sie um Mitte bis Ende Mai 2007 in Blattüten in Triebspitzen und oberen Blättern von Phlomis herba-venti in der Provence."

Tshikolovets (2011) nennt für unser Gebiet neben den beiden genannten Arten noch Phlomis fruticosa und Phlomis pungens, wobei unklar bleibt, ob es dazu abgesicherte Primärangaben aus dem Freiland gibt. Da er die Krim mit zum Verbreitungsgebiet von M. proto rechnet, könnte ein Teil der Angaben in Wirklichkeit auch M. proteides betreffen.

Lepidoptera.crimea.ua [Artseite M. proto] nennt für die Krim Phlomis taurica und Stachys cretica als wohl eigene Beobachtungen und Phlomis pungens gemäß Literaturangabe. Die Angabe dürfte sich sehr wahrscheinlich nicht auf die genannte Muschampia proto, sondern auf Muschampia proteides beziehen.

Tolman & Lewington (1998) führen neben Phlomis fruticosa, P. herba-venti und P. lychnidis für Nordwestafrika noch Phlomis crinita und Phlomis bovei an - also genau die Pflanzen, die in jenem Gebiet auch die nahe verwandte Muschampia mohammed ernähren sollen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„griechischer Nymphenname.“

Spuler 1 (1908: 75L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Nomenklatur

Die Art wird auch aktuell meist unter dem Namen "Syrichtus proto" geführt, so auch bei Kudrna et al. (2011) oder bei Lafranchis et al. (2015). Syrichtus ist gegenüber Muschampia zwar der deutlich ältere Gattungsname, er ist aber als Synonym zum noch älteren Gattungsnamen Carcharodus anzusehen und daher hier nicht verfügbar.

Schon Hesselbarth et al. (1995:210) verwiesen "Syrichtus" (in der Fauna Europaea fälschlicherweise "Syrichthus") in diese Synonymie: "Die Anwendung des Gattungsnamens Syrichtus Boisduval, [1834] auf die unter dem Gattungsnamen Muschampia Tutt, 1906 zusammengefasste Artengruppe ist nicht möglich, da der Name Syrichtus Boisduval, [1834] ein jüngeres objektives Synonym von Carcharodus Hübner, [1819] darstellt". Mit Malve als Raupennahrung wird klar, dass Carcharodus alceae - und eben nicht eine der Muschampia-Arten - hier Typusart wäre.

4.4. Verbreitung

M. proto wurde aus Portugal beschrieben und tritt in fast ganz Spanien, Südfrankreich und Nordwestafrika auf. Angaben aus dem südlichen Italien und den südlichen Balkanländern, vor allem Griechenland, betreffen nach Hinojosa et al. (2021) Muschampia alta, Angaben aus der Ukraine, von den ostägäischen Inseln und aus der Türkei betreffen durchweg Muschampia proteides.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)