VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+9Kontinente:EU
Falter
Raupe
Männchen
Weibchen
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

Hinweis (E. Rennwald): Alle Falter-, Raupen- und Habitatfotos der Jahre 2004- 013 waren bis zum 9. Januar 2021 unter Muschampia proto abgelegt, da M. alta erst durch die Arbeit von Hinojosa et al. (2021) als eigenständige Art erkannt wurde.

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Phlomis fruticosa (Strauchiges Brandkraut)

Die oben gezeigte Raupe wurde auf dem Peloponnes an Phlomis fruticosa gefunden. Die gleiche Pflanzenart führt Lorković (2009) - sich ohne genaue Quellennennung auf Mann berufend - schon in seinem Manuskript von 1954 für Kroatien an. Beide Meldungen wurden - da M. alta noch nicht als Art erkannt war - Muschampia proto zugeordnet. Ob daneben noch weitere Phlomis-Arten lokal (mit)genutzt werden können, ist unklar.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie und Faunistik

Lange war umstritten, ob in Europa neben Muschampia proto noch eine zweite Art der Gattung, Muschampia proteides, vorkommt oder nicht - und ob Letzterer überhaupt Artberechtigung zukommt. Hinojosa et al. (2021) brachten mit ihrer Veröffentlichung vom 8. Januar 2021 auf der Basis umfassender genetischer und genitalmorphologischer Studien endlich die Klärung: Ja, M. proto s.l. ist ein Komplex. Nur besteht er nicht aus zwei, sondern aus drei Arten. Muschampia proto in Nordwestafrika, Portugal, Spanien und Südfrankreich, Muschampia alta in Süd-Italien und auf der Balkan-Halbinsel, Muschampia proteides von den der Türkei vorgelagerten ostägäischen Inseln und der Krim an ostwärts.

Die Barcode-Unterschiede im Bereich der mitochondrialen DNA (COI) sind für M. alta mit 3,79 % gegenüber M. proto bzw. 2,08 % gegenüber M. proteides zwar nicht groß, aber sie decken sich perfekt mit Unterschieden in der Kern-DNA (ITS2) und ebenso exakt mit Feinheiten im Bereich der männlichen Genitalien. Die Artberechtigung der drei Taxa ist damit gut abgesichert.

Locus typicus der Art ist Taormina auf Sizilien. Schwingenschuss (1942: 182) hatte dazu geschrieben: "Hesperia proto Esp. Taormina 1 Stück und nova ssp. alta. Am Monte alto, auf dem Monte Marabito und auf Busambra fand ich in Höhen zwischen 1300 und 1400 m proto, die an Größe an die gigas Vrty. am mittleren Atlas heranreichen, oben gelblichgrün bestäubt sind, aber nicht so dicht wie bei lycaonius Wagner; Unterseite rötlich lehmgelb oder sandfarben, Expansion 30—33 mm. Da mit Ausnahme eines dunklen $, dem die Bestäubung fehlt, alle Exemplare sowohl von den Madonien als auch von der Busambra gleich sind, nehme ich keinen Anstand, diese Höhenform als ssp. alta abzutrennen. Soviel mir bekannt, wurde proto in Sizilien bisher nur bei Taormina gefunden."

Koren et al. (2020) hatten die Verbreitung der Art - noch unter "Muschampia proto" - im Norden des Balkan diskutiert.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur