Version 41 / 45 vom 5. April 2024 um 19:12:58 von Jürgen Rodeland
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Falter
Raupe
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Lebensweise des Falters

Nach Schmid (2019: 730) saugen die Falter gerne an Blüten der Raupennahrungspflanze Myricaria germanica.

3.2. Habitat

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Tamaricaceae:] Myricaria germanica (Deutsche Tamariske)

Schütze (1931) konnte auf Bekanntes zurückgreifen und zur Raupe schreiben: "Myricaria (Tamarix) [...] Raupe September bis Frühjahr [...] In den reifen Samenkapseln in einem sehr feinen seidigen Schlauch, an dessen äußerstem Ende sich die Samenwolle anhängt, überwintert in länglicher haariger Hülle, in welche sie Sandkörnchen und Holzspänchen einwebt (Kaltenbach). Süddeutschland."

Schmid (2019: 730) nennt ebenfalls Myricaria germanica als Nahrungspflanze in den Alpen und ergänzt: "Die Eier werden an die Blüten abgelegt (1), die Raupe lebt zuerst in den Blüten, wo sie in den Fruchtknoten eindringt (3). Später verspinnt sie die Samenstände zu einer Röhre, von wo aus sie die Samen verzehrt (4, 5). Erwachsen fertigt sie wenn möglich im Inneren eines dürren Ästchens einen dichten, zähen Kokon an, in dem sie überwintert und sich im Frühling verpuppt (8-10)." Die Ziffern stehen dabei für erläuternde Fotos.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„cingillum Gürtelchen.“

Spuler 2 (1910: 211L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Bayern bekannt. Dort wurde die Art von Pröse et al. (2003)[2004] mit "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Regionen "Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten" und "Alpenvorland und Alpen" in die Rote Liste aufgenommen. Nuss (2012) erläutert zu seiner Einstufung als in Deutschland "erloschen oder verschollen": "Auch in Österreich extrem selten. Die Larvennahrungspflanze Myrica germanica ist durch Flussverbauung sehr stark gefährdet ... Die Art kam in Bayern in den Lechauen vor."

Schmid (2019: 730) fasst die mit der Verbauung der Flüsse zunehmend dramatische Situation der Art in den Alpen zusammen: "[...] in den Alpen extrem lokal und vom Aussterben bedroht. In Deutschland verschwunden, in Österreich nur noch an einem Fundort nachgewiesen, in der Schweiz auf wenige Populationen beschränkt."

Der locus typicus ist unklar. In der Erstbeschreibung heißt es nur: "Die Exemplare sind aus Ungarn, von Kindermann." Dabei wird keinerlei Hinweis auf einen Auenstandort mit Vorkommen von Myricaria germanica oder Ähnliches gegeben - man braucht den Fundort damit auch nicht sehr genau nehmen. Tatsächlich umfasste Ungarn 1846 - zum Zeitpunkt der Erstbeschreibung von M. cingillella - im Süden und Osten große Teile, die heute zu Kroatien, Serbien oder Rumänien gehören. Da es aus Ungarn in den aktuellen Grenzen keinen konkreten Hinweis auf ein früheres Vorkommen der Art gibt, ist zu vermuten, dass auch der locus typicus außerhalb der heutigen Landesgrenzen lag. So etwa listet Mann (1869: 380) die Art einige Jahre später von seinen Reisen nach Dalmatien auf. Da die Art aber in fast allen Nachbarländern Ungarns nachgewiesen wurde, und die Art mit dem Verbau der Wildflüsse vielerorts schon früh verschwunden ist, kann ein früheres Vorkommen hier auch nicht ausgeschlossen werden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur