Version 12 / 14 vom 4. März 2024 um 11:20:20 von Annette von Scholley-Pfab
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Falter
Männchen
Weibchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Beschreibung als Nephopteryx johannella
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

2.5. Beschreibung als Nephopteryx johannella

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Tamaricaceae:] Tamarix parviflora (Kleinblütige Tamariske)
  • [Tamaricaceae:] Tamarix sp. (Tamariske)

Mann (1867) schreibt zu seiner Pempelia erberi aus Korfu, die er zwei Jahre später selbst in die Synonymie zu Pempelia amoenella stellt: "Die Raupe lebt auf Tamarix in zusammengesponnenen Zweigen, zwischen denen sie sich auch verpuppt. Die Entwicklung erfolgt Ende Juni."

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Leraut (2014: 116) kommt zum Schluss, dass die Art nach den Genitalien - vor allem den weiblichen - und auch dem Äußeren nicht zur Gattung Pempelia, sondern zu Oncocera gehört, weshalb er auch die entsprechende Neukombination vornimmt. Anikin et al. (2017: 190) überführen die Art in die Gattung Merulempista. Slamka (2019: 140) schließt sich dem an und erläutert: "Merulempista amoenella was mistakenly combined with the genus Oncocera by Leraut (2014: 116). Anikin et al. (2017) correctly placed amoenella into genus Merulempista."

Slamka (2019) sieht in Nephopteryx johannella [K+R-Nr. 05769] ein Synonym zu dieser Art.

4.4. Faunistik

Die Art wurde aus dem europäischen Teil der Türkei beschrieben. Nach der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 29 August 2013, version 2.6.2] ist sie sonst aus Europa noch bekannt aus Griechenland, Mazedonien, Albanien, Kroatien und Rumänien. Nach der Zusammenstellung von Scalercio et al. (2014) wird die Art aber zumindest in Europa extrem selten gefunden. Die Funde in Kroatien betreffen Süd-Dalmatien und Gravosa, dazu kommt Cattaro in Montenegro; die Angabe zu Griechenland betrifft Korfu. Neu sind Angaben aus dem Süden Russlands (Rostov na Don-Provinz und Region Astrachan. Die Angaben aus Asien reichen durch die Türkei bis nach China und in die Mongolei.

Scalercio et al. (2014) stellen diese Daten zusammen, denn sie melden auch den ersten Nachweis der Art für das westliche Europa, konkret für Italien, Kalabrien, Provinz Cosenza, Crosia. Fundstelle dort war eines der großen, zum ionischen Meer hin offenen Bachtäler, die nur selten, dann aber massiv, Wasser führen und den Rest des Jahres trocken liegen, konkret der Fiumara Trionto. Direkt neben der Leuchtstelle wuchs reichlich Sommer-Tamariske (= Afrikanische Tamariske, Tamarix africana), bekannte Raupennahrungspflanze der Art. Das Tier wurde hier schon am 15. Juni 2000 gesammelt, aber erst jetzt erkannt. [wichtig: in der Arbeit wird nicht nur ein Farbfoto des Belegtiers gezeigt, sondern erstmals auch eine Aufnahme des Genitals des Weibchens einschließlich zweier Detailausschnitte.]

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

  • Beschreibung als Nephopteryx johannella: Caradja, A. (1916): Beitrag zur Kenntnis der geographischen Verbreitung der Pyraliden und Tortriciden des europäischen Faunengebietes, nebst Beschreibung neuer Formen. — Deutsche Entomologische Zeitschrift „Iris“ 30: 1-88, 151-152. Dresden.
  • Leraut, P. (2014): Moths of Europe. Volume 4. Pyralids 2. - 441 S.; Verrières-le-Buisson (N.A.P Editions).
  • Beschreibung als Pempelia erberi: Mann, J. (1867): Zehn neue Schmetterlingsarten. — Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft Wien 17: 845-852. [PDF auf zobodat.at]
  • Mann, J. (1869): Lepidopteren, gesammelt während dreier Reisen nach Dalmatien in den Jahren 1850, 1862 und 1868. — Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft Wien 19: 371-388. [PDF auf zobodat.at]
  • Scalercio, S., Luzzi, G. & M. Infusino (2014): First record of Pempelia amoenella (Zeller, 1848) for Western Europe (Lepidoptera Pyralidae). — Biodiversity Journal 5 (2): 217–220. [PDF auf biodiversityjournal.com]
  • Slamka, F. (2019): Pyraloidea (Lepidoptera) of Europe. Volume 4. Phycitinae - Part 1. Identification - Distribution - Habitat - Biology. - 432 S., 175 Taf. mit Genitalabb., 31 Farbtaf. mit mehr als 900 Bildern zu 207 Arten; Bratislava (Eigenverlag František Slamka).
  • Erstbeschreibung: Zeller, P. C. (1848): Die Gallerien und nackthornigen Phycideen. — Isis von Oken 1848 (8): 569-618, (9) 641-691, (10) 721-754.