1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Kopula
1.3. Eiablage
1.4. Ausgewachsene Raupe
1.5. Jüngere Raupenstadien
1.6. Puppe
1.7. Ei
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Ssp. sibirica
2.3.1. Männchen
2.4. Ähnliche Arten
Merkmal | Apocheima hispidaria | Lycia hirtaria |
Fühlerfarbe | gelblich | grau-schwarz |
Körpergröße im Vergleich | deutlich kleiner | deutlich größer |
Thoraxbehaarung | sehr buschig | schwach ausgeprägt |
Scheckung der Flügelfransen | rechteckig, dunkel | dreieckig, dunkel |
Submarginalbinde | flügelsaumseitige Begrenzung der Submarginalbinde nur aus einigen dunklen Strichen bestehend, die ± parallel zur Costa verlaufen; Submarginalbinde insgesamt weniger hervorstechend als bei L. hirtaria | deutlich ausgeprägte Submarginalbinde aus fünf Linien (schwarz - grau - schwarz - grau - schwarz) mit konvex-konkavem Schwung |
max. Abundanz | Februar/März | März/April |
(Text: [JR], [Uwe Geulen] und [Thomas Fähnrich])
Vergleich der Raupen von Lycia pomonaria und Lycia hirtaria
2.5. Genitalien
2.5.1. Männchen
2.6. Erstbeschreibung
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„hirtus struppig, rauh, nach der Behaarung.“
4.2. Andere Kombinationen
- Phalaena hirtaria Clerck, 1760 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Lycia hanoviensis (Heymons, 1891)
- Lycia hirtaria hanoviensis (Heymons, 1891)
- Lycia hirtaria istriana (Galvagni, 1901)
- Lycia hirtaria uralaria (Krulikowsky, 1909)
- Lycia hirtaria diniensis (Oberthür, 1913)
- Lycia hirtaria pusztae Vojnits, 1971
- Lycia hirtaria cataloniae Vojnits & Mészáros, 1973
- Lycia bulgariensis Vojnits & Mészáros, 1973
- Lycia hirtaria bulgariensis Vojnits & Mészáros, 1973
4.4. Unterarten
- Lycia hirtaria sibirica Djakonov, 1926
- Lycia hirtaria parallelaria Inoue, 1958
4.5. Taxonomie
Habeler (1981: 93) führt in die lange Geschichte der "Lycia hanoviensis" ein: "Heymons beschrieb 1891 hanoviensis als eine kleine, lokal bei Hanau fliegende Form von Lycia hirtaria Cl. Koch 1976: 228 führt hanoviensis als artverschieden von hirtaria an, da Bleszynski 1960 Zeichnungen über deutliche Unterschiede in der Genitalarmatur bringt, nach denen der bei den ♂♂ im Gegensatz zu hirtaria bei hanoviensis im Aedoaegus vorhandene Cornutus jede Bestimmung leicht zu machen schien. Dies an steirischen Tieren überprüft zeigte jedoch, daß weder bei sehr großen noch bei sehr kleinen „hirtaria", die es tatsächlich auch hier gab, ein Cornutus zu finden war. Demnach waren entweder die Angaben bei Koch 1976 unbrauchbar, oder die kleinen „hirtaria" der Steiermark waren doch keine hanoviensis. Dann aber stellte Urbahn 1979 fest, daß es wirklich keinen Cornutus gab, wie überhaupt der Kopulationsapparat der ♂♂ keine sicheren Unterschiede aufweist. Bei den ♀♀ scheinen die Apophysen unterschiedlich zu sein. Die Tiere sind aber größtenteils durch Flügelmerkmale trennbar. Urbahn 1979 ließ übrigens die Frage der Artberechtigung offen." Es ist ja interessant, dass Habeler (1981: 94) bestätigt, dass es auch in der Steiermark eine deutliche Zweigipfeligkeit bei der gemessenen Spannweite von "Lycia hirtaria"-Tieren gibt - aber das blieb letzten Endes als einziges Unterscheidungsmerkmal übrig; vielleicht war es einfach nicht interessant, mittelgroße Falter mit gleicher Intensität wie besonders große und besonders kleine Tiere zu sammeln.(?) Da auch beim Barcoding keinerlei Unterschiede zu finden sind, ist klar, dass hanoviensis nicht mehr als eine individuelle Aberration ist.
Müller et al. (2019: 279) bestätigen erneut, dass es sich beim Taxon hanoviensis nicht um eine Unterart (und schon gar nicht um eine Art), sondern um eine individuelle Form handelt, die zusammen mit anderen Unterarten auftritt und sich beim Barcoding davon nicht unterscheidet. Mit jeweils ähnlicher Begründung wird auch den Taxa istriana, uralaria, diniensis, pusztae und cataloniae der Unterartrang entzogen - sie sind demnach alle synonym zur nominotypischen Unterart, die demnach die einzige in Europa vertretene Unterart ist.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.6. Literatur
- Ebert, Steiner & Trusch (2003) (= Ebert 9), 445-448.
- Erstbeschreibung: Clerck, C. (1759): Icones Insectorum rariorum Cum Nominibus eorum trivialibus, locisqve e C. LINNÆI Arch. R. et Eqv. Aur. Syst. Nat. allegatis. Sectio Prima: [8 unpaginierte Textseiten], pl. 1-16. Holmiae. — Digitalisat der Bibliothèque nationale de France: [pl. 7 mit fig. 1].
- Habeler, H. (1981): Gibt es Vorkommen von Lycia hanoviensis Hèym. in der Steiermark? (Ins., Lepidoptera, Geometridae). — Mitteilungen der Abteilung für Zoologie am Landesmuseum Joanneum in Graz, 10 (2): 93—94. [PDF auf zobodat.at]
- Lectotypus-Festlegung: Mikkola, K. (1985): The Geometroidea and Noctuoidea described by Carl Clerck (Lepidoptera). — Entomologica scandinavica 16: 161-169. Ex libris Werner Wolf.
- Müller, B., Erlacher, S., Hausmann, A., Rajaei, H., Sihvonen, P. & P. Skou (2019): The Geometrid Moths of Europe. Volume 6. Subfamily Ennominae II (Boarmiini, Gnophini, additions to previous volumes). — Part 1: 1-562, part 2: 563-906. Leiden & Boston (Brill).