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2. Weitere Informationen

2.1. Etymologie (Namenserklärung)

Der Autor der Erstbeschreibung vergleicht seine Art mit L. populi und fing sie auch in einer Pappelanpflanzung. Also wählte er einen ähnlichen Namen.

2.2. Andere Kombinationen

2.3. Taxonomie

Laothoe populeti wurde auf Artebene beschrieben, bald aber als Synonym oder Unterart zu Laothoe populi degradiert. Danner et al. (1998: 112) werten das Taxon dann wieder zur Art auf. Auch danach ging es noch munter auf und ab. Kitching (2020) dokumentiert diese Karussellfahrt auf seiner Seite [http://sphingidae.myspecies.info/taxonomy/term/1412].

Zolotuhin (2018) fragt im Titel seiner Arbeit: "The genus Laothoe Fabricius, 1807 (Lepidoptera: Sphingidae): how many species?" Und im Text gibt er dann selbst die Antwort: 12! Schaut man im Sphingidae Taxonomic Inventory von Kitching auf der Gattungsseite [http://sphingidae.myspecies.info/taxonomy/term/18] zu Laothoe bekommt man auch eine Antwort: 7! Die Gründe für den Unterschied sind einfach zu benennen: Da liegen unterschiedliche taxonomische Konzepte dahinter. Immerhin: Bei L. populeti ist man sich einig: beide akzeptieren sie als bona species.

Und dennoch gibt es einen Unterschied: Zolotuhin (2018) beschreibt eine neue Art - Laothoe caucao - mit Typenfundort Tiflis (Georgien) aus dem Großen Kaukasus, die Kitching (2020), und das auch nur mit Vorbehalt, als Unterart führt. Zolotuhin (2018: 9) begründet die Abtrennung seiner neuen Art nicht nur morphologisch, sondern auch genetisch: "The new species has been for a long time listed from Caucasus as L. populi and quite recently this identification was changed to L. populeti [see Didmanidze et аl., 2013]. Hence it differs genetically from both species (marker: COI) in 3.45% and 2.4% correspondingly. It is shown that two species inhabit the Caucasus, one of them is highly possibly the Minor Asiatic L. populeti (Bienert, [1870]), and the second one – this new species." Und Kitching (2020) hält genau diese Zahlen für nicht ausreichend, L. populeti und L. caucao auf Artebene voneinander zu trennen. Und schon zur genauen Herkunft der "Tiflis"-Tiere hat er Bedenken.

Wir führen Laothoe caucao als eigene Art, allerdings mit dem Hinweis "Artberechtigung umstritten!". Dies hat zur Konsequenz, dass L. populeti zur ausschließlich außereuropäisch verbreiteten Art wird.

2.4. Faunistik

Locus typicus von L. populeti ist Meschhet [Mashhad] im Nordostiran. Mit der inhaltlichen Abgrenzung ist auch die räumliche Abgrenzung der Vorkommen teilweise unklar. Danner et al. (1998: 112-113) schreiben dazu: "Diese Art besitzt ihr Hauptverbreitungsgebiet in der Türkei und im Westiran. Ob sie auch im europäischen Teil der Türkei vorkommt oder umgekehrt Laothoe populi L. auf die türkische Halbinsel vordringt, ist noch nicht bekannt. Gleichfalls unbekannt bleibt noch die Verbreitungsgrenze im Kaukasus und nördlich davon, sowie im Nordwesten des Iran." Das war noch vor der Beschreibung der Laothoe caucao.

Die Frage, ob man L. caucao als Art akzeptiert oder nicht, hat Konsequenzen bezüglich der Frage, ob L. populeti in Europa vorkommt oder nicht. Nach Zolotuhin (2018) gehören die bisher L. populeti zugewiesenen Exemplare aus dem Nordkaukasus zu Laothoe caucao - und L. populeti s. str. fehlt demnach (wahrscheinlich) in Europa.

(Autor: Erwin Rennwald)

2.5. Literatur