Version 29 / 30 vom 6. Oktober 2022 um 15:26:25 von Jürgen Rodeland
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Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

  • Hypochalcia burgundiella (Ragonot, 1893)
  • Hypochalcia affiniella (Zeller, 1848)

4.3. Taxonomie und Faunistik

Nach SwissLepTeam (2010) ist die Art auch Faunenbestandteil der Schweiz (Südschweiz (Tessin, Puschlav, Bergell, Misox, Simplon-Südseite)).

Habeler (1976: 25) berichtete: „Hypochalcia affiniella H. S.: Trockenwiese am Aigen, Bezirk Feldbach, 7.6.1975 vormittags in wildem Flug schwärmend, am 12.6.1975 6 Stück am Leuchtgerät (1 Ex. rev. Burmann). Diese südexponierte, ungedüngte, etwa 800 m von der österreichisch-jugoslawischen Staatsgrenze entfernte Wiese ist die letzte größere, naturbelassene Wiese dieses Landesteiles, vielleicht der Südoststeiermark überhaupt. Als letzter Rest und Zeuge eines ehemals weite Flächen deckenden, extensiv bewirtschafteten Biotops ist diese Wiese absolut erhaltenswert; sie lieferte am gleichen Leuchtabend noch einen weiteren Landesneufund. Der nächstgelegene Fundort für Hypochalcia affiniella H.S. ist der Wotsch bei Pöltschach in Slowenien, 700 m, 23.6.1975. Die Tiere beider Fundstellen liegen habituell in der Variationsamplitude von Tieren des Gardaseegebietes.“

Hypochalcia affiniella wurde bald darauf zum Synonym von H. bruandella erklärt, weshalb die Funde der Südsteiermark von Huemer & Tarmann (1993) als Hypochalcia bruandella (mit Hypochalcia affiniella als Synonym) gelistet wurden. Huemer (2013: 135) folgte dann dem auf Leraut (2002) fußenden Konzept der Fauna Europaea, demzufolge sowohl H. bruandella als auch H. subrubiginella zu Unterarten von H. propinquella erklärt wurden - folglich führt er nur H. propinquella für Österreich und die Steiermark an. Leraut (2014: 352-354) erklärte dann H. bruandella wie auch H. subrubiginella wieder zu "bona sp., stat. rev." nachdem er sie selbst 2002 zu Subspezies von Hypochalcia propinquella degradiert hatte. http://globiz.pyraloidea.org (zuletzt abgefragt 17. März 2022) folgt ihm hierin. Leraut (2014: 352-354) ließ aber viele Fragen offen: Nach seinen Ausführungen wäre H. propinquella in Europa nur im Uralgebirge in Russland zu finden ("From Urals region to Central Asia"), H. bruandella nur in Frankreich ("Appears restricted to France: Atlantic coast, east, Île de France"), H. subrubiginella mit dem synonym romanovi "From Italy to Central Europe, and as far as Central Asia" (seine Europa-Karte zeigt dann nur Vorkommen in Italien und Bulgarien). Das Taxon affiniella wird gleich gar nicht mehr erwähnt. Hinsichtlich der Verbreitung der drei Taxa folgen wir aus pragmatischen Gründen vorerst der Fauna Europaea: Hypochalcia propinquella Russland und Ukraine, Hypochalcia bruandella (mit den Taxa affiniella und burgundiella als Synonyme): Frankreich, Schweiz, Österreich, Italien, Polen, Rumänien und Hypochalcia subrubiginella: Italien, Schweiz, Bulgarien. Das ist sicher noch nicht "das Gelbe vom Ei".

Werno (2022: 34) berichtet vom Erstnachweis für Deutschland in Perl am Hammelsberg im Saarland sowie zahlreichen Funden im benachbarten Lothringen, Frankreich.

(Autor: Erwin Rennwald, mit Ergänzung von Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur

  • Erstbeschreibung: Guenée, A. (1845): Essai sur une nouvelle classification des Microlépidoptères. Suite. — Annales de la Société entomologique de France, Deuxième Série 3: 297-344.
  • Habeler, H. (1976): Lepidopterologische Nachrichten aus der Steiermark, 2. — Mitteilungen der Abteilung für Zoologie am Landesmuseum Joanneum Graz 5 (1): 25-29 [PDF auf zobodat.at].
  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. — Studiohefte 12: 1-304.
  • Huemer, P. & G. Tarmann (1993): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die einzelnen Bundesländer. — Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 73, Beilageband 5: 1–224. [PDF auf researchgate.net]
  • Leraut, P. (2014): Moths of Europe. Volume 4. Pyralids 2. - 441 S.; Verrières-le-Buisson (N.A.P Editions).
  • SwissLepTeam (2010). Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).
  • Werno, A. (2022): 21 neue Lepidopterenarten aus dem Saarland (Insecta: Lepidoptera). — Abhandlungen Delattinia 47: 27-45.