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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanzen

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Brassicaceae:] Diplotaxis tenuifolia (Schmalblättriger Doppelsame, Stinkrauke)
  • [Brassicaceae:] Sisymbrium loeselii (Loesels Rauke)
  • [Brassicaceae:] Sisymbrium officinale (Weg-Rauke)
  • [Brassicaceae:] Sisymbrium sp. (Rauke)
  • [Brassicaceae:] Brassica rapa (Rübsen, Rübsamen, Rübsaat)
  • [Brassicaceae:] Brassica napus (Raps)
  • [Brassicaceae:] Brassica oleracea (Kohl)
  • [Brassicaceae:] Sinapsis arvensis (Acker-Senf)
  • [Brassicaceae:] Sinapsis alba (Weißer Senf)
  • [Brassicaceae:] Eruca sativa (Garten-Senfrauke)
  • [Brassicaceae:] Iberis amara (Bittere Schleifenblume)
  • [Brassicaceae:] Iberis pinnata (Fieder-Schleifenblume)
  • [Brassicaceae:] Berteroa incana [= Alyssum incanum] (Graukresse)
  • [Brassicaceae:] Thlaspi arvense (Acker-Hellerkraut)
  • [Brassicaceae:] Raphanus sativus (Rettich)
  • [Brassicaceae:] Turritis sp. (Turmkraut)
  • [Brassicaceae:] Rorippa amphibia (Wasser-Sumpfkresse)
  • [Brassicaceae:] Rorippa sylvestris [= Sisymbrium sylvestre] (Wilde Sumpfkresse)
  • [Brassicaceae:] Teesdalia nudicaulis (Nacktstängeliger Bauernsenf)

Kaltenbach (1856: 212) besprach unter "Alyssum, Steinkraut" auch diese Art. "2. Pyralis erucalis Hb., (Scopula Margaritalis Tr.), Die Raupe dieses Zünslers soll gleichfalls die Blätter dieser Pflanzengaltung lieben; von einigen Beobachtern wird sie für den Pfeifer der Rübsaat gehalten, auf deren Schoten sie wohnen und von deren Samen sie sich nähren soll. Hübner fand die Raupe auf andern Cruziferen: auf Sisymbrium sylvestre und Iberis amara, jede besonders in einem Gespinnste. Sie ist gelb, grau gestreift und schwarz getüpfelt, mit schwarzem Kopf und grauen Füssen. Zur Verwandlung geht sie in die Erde und bleibt den Winter hindurch in einem, aus Erde und Seidengespinnst bereiteten, Tönnchen liegen."

Rößler ([1867]: 273) hatte geschrieben: "Die Raupe lebt an Kohlarten, namentlich Diplotaxis tenuifolia (Koch), Iberis amara (Kltbch.), Thlaspi arvense, auch angeblich an Solidago virgaurea und überwintert eingesponnen." In seinem Nachtrag (S. 301) teilte er mit: "Raupe auch auf Sisymbrium officinale.

Schütze (1931) fasst zusammen: "Der bekannte „Rübsaatpfeifer“ frisst als Raupe in den Schoten von Cruciferen, die sie in der Abenddämmerung von der zusammen gesponnenen Zweigspitze aus besucht, mehrere Löcher, um die Samen zu verzehren, so dass die Schoten wie Flöten oder Pfeifen aussehen. Am Tage ruht sie in dem genannten großen Gespinst einzeln oder gesellig. Gefunden wurde sie an Thlaspi, Iberis, Alyssum, Brassica, Sisymbrium, Diplotaxis (Sorhagen)." Wie gut abgesichert welche Meldung ist, wird dabei leider nicht klar, mit Alyssum war hier Alyssum incanum, heute Berteroa incana gemeint. Mit die größte Rolle dürften unter den Wildpflanzen Diplotaxis tenuifolia und einige Sisymbrium-Arten, möglicherweise auch noch Berteroa incana spielen, unter den Kulturpflanzen Brassica rapa, Brassica napus und Sinapis arvensis.

Für die Überwinterung ist die Raupe/ Puppe auf im Winter nicht umgebrochene Flächen angewiesen - im Ackerbau fehlen solche heute nahezu ganz, und so ist der einst als "Schädling" geltende Falter heute meist nur noch spärlich zu finden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„extimus Äußerste.“

Spuler 2 (1910: 227L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Faunistik

Locus typicus ist "Carniolia", "in agro Labacensi". Labacensis ist dabei der alte Name von Ljubljana, der heutigen Hauptstadt von Slowenien.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

  • Kaltenbach, J.H. (1856): Die deutschen Phytophagen aus der Klasse der Insekten, oder Versuch einer Zusammenstellung der auf Deutschlands Pflanzen beobachteten Bewohner und deren Feinde. — Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande, 13: 165 - 265. [PDF auf zobodat.at]
  • Rößler, A. ([1867]): Verzeichniß der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Entwicklungsgeschichte. — Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde 19/20: 99-442. Wiesbaden. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
  • [SCHÜTZE (1931): 96]
  • Erstbeschreibung: Scopoli, J. A. (1763): Entomologia Carniolica exhibens insecta Carnioliae indigena et distributa in ordines, genera, species, varietates. Methodo Linnaeana. 1-421. Vindobonae (Trattner).