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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanze
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanze

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Artemisia absinthium (Wermut)

Die Raupe besiedelt wurzelnahe Stängelbereiche und Wurzeln von Wermut (Artemisia absinthium) - nicht etwa Feldbeifuß, wie der häufiger zu findende und zunächst auch im Lepiforum verwendete deutsche Trivialname vermuten lässt [Forumsbeitrag zum Thema].

Schon Gartner (1865: 329-330) berichtete ausführlich: "In einer zahlreichen Pflanzenansiedlung von Artemisia Absinthium hielt ich öfter Umschau, und zwar nicht ohne Erfolg; denn an die Entdeckung der Metzneriana-Raupe, welche ich bereits in diesen Blättern besprochen, reihte sich auch jene der ersten Stände von der selteneren Cinerosella, welche ich beim Antritte des Winters in einem kreisrunden langen Gange der Stockwurzel aufgefunden habe. Dieser Entdeckung folgte sogleich eine allgemeine Wurzel-Untersuchung und dieser — eine reiche Raupenbeute. Jede bewohnte Wurzel trägt das Zeichen an sich, dass an der betreffenden Stelle Späne hervorquillen, nach deren Entfernung ein Bohrloch sichtbar wird, welches die Raupe wieder mit Spänen zu verdecken sucht. Alte Wurzeln erfreuen sich des Vorzuges, oft von 2 und drei Raupen durchwühlt zu werden, aber auch einjährige Pflanzen bleiben zuweilen von dieser Heimsuchung nicht frei. Die Gänge werden darin von Oben nach Unten gebohrt. Nach befriedigter Arbeitslust war der Umzug der gesammelten Raupen nach den häuslichen Blumentöpfen ein erfreulicher, die Fortsetzung ihres unterirdischen Lebenswandels eine ungestörte und der Verlauf ihres Winterschlafes, den sie in einer engen Gespinnstumhüllung in den Gängen schliefen, ein günstiger. Das erste Frühjahr machte Pflanze und Raupe wieder lebendig und von den letzten Märztagen an assen sich die Raupen aus den Wurzeltiefen nach der Höhe durch, wo sie in einem weissen etwas durchsichtigen Gewebe ihr Puppenlager einrichteten, welches sie ungefähr nach einer vierwöchentlichen Ruhe als Falter verliessen. Die Kriechzeit erstreckte sich bis Ende Mai. Während dieser Periode hält sich der Falter im Freien in den Futterpflanzen verborgen, aus welchen er sich jedoch aufscheuchen lässt."

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„cinerosus voller Asche.“

Spuler 2 (1910: 206L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Deutsche Trivialnamen

Da die Raupe an Wermut lebt, nicht aber an Feld-Beifuß, ist der übliche deutsche Trivialname "Grauer Feldbeifuß-Schmalzünsler" unzutreffend und sollte besser Wermut-Schmalzünsler lauten; diesem Vorschlag von Heidrun Melzer wird hier gefolgt.

4.5. Taxonomie

Soffner (1962) beschrieb das Taxon Euzophera nessebarella Soffner, 1962, nach einem einzigen ♀: „Gefangen wurde einziges weibliches Tier. [...] Gefangen wurde das Tier bei Nessebar an der Küste des Schwarzen Meeres zwischen dem 11. und dem 23. Juli 1959. Nessebar liegt 24 km nördlich von Burgas. Der Fundort ist steriles Dünengelände mit wenig Vegetation [...].“. Weitere Tiere wurden auch in der Folgezeit nicht gefunden, so dass die Vermutung nahe lag, dass es sich um ein Synonym handeln könnte. So vermutete Leraut (2014) dass es sich einfach um ein etwas stärker kontrastierendes Exemplar von Euzophera cinerosella handelt. Plant (2016) sieht das genauso: "Listed by Soffner (1962) who refers to “Nessebar, 11 – 23.VII.1959 – Holotypus in coll. ZMB”. This is repeated in Soffner, 1967. It is treated here as a synonym of E. cinerosella Zeller, 1839."

4.6. Typenmaterial

Euzophera nessebarella Soffner, 1962: Soffner (1962) beschrieb die Art nach einem einzigen ♀: „Gefangen wurde einziges weibliches Tier. [...] Gefangen wurde das Tier bei Nessebar an der Küste des Schwarzen Meeres zwischen dem 11. und dem 23. Juli 1959. Nessebar liegt 24 km nördlich von Burgas. Der Fundort ist steriles Dünengelände mit wenig Vegetation [...].“

(Autor: Erwin Rennwald)

4.7. Literatur