Version 45 / 46 vom 15. Dezember 2023 um 18:18:42 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Weibchen
Geschlecht unbestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

Bis zum 21. November 2012 waren hier zwei Bilder von Ephestia unicolorella eingestellt. Anhand der verwendeten Literatur (Slamka, F.: Die Zünslerfalter Mitteleuropas, 1995) war diese Bestimmung naheliegend. Dieses Taxon wird dort nämlich als Ephestia parasitella ssp. unicolorella geführt. Nachdem Ephestia unicolorella als bona sp. galt, mussten die Bilder dorthin verschoben werden.

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht unbestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Cytinaceae:] Cytinus hypocistis (Gelber Zistrosenwürger)
  • [Cytinaceae:] Cytinus ruber (Roter Zistrosenwürger)

Staudinger (1859: 227) hatte in seiner Erstbeschreibung mitgeteilt: "Ein am 25. Juni bei Chiclana gefangen, zu derselben Zeit eine Anzahl Raupen in der parasitisch wachsenden Cytinus hypocistis L. gefunden, die ich hier im Februar und März zog."

Huertas Dionisio (2007) bestätigt dies ausdrücklich und ergänzt noch den Roten Zistrosenwürger (Cytinus ruber). Beide Pflanzenarten leben als Halbschmarotzer ("Parasiten", siehe Name des Falters!) an Cistaceae (Cistus div. spec.). Anders als andere Ephestia-Arten scheint E. parasitella also alles andere als polyphag zu leben.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„parasitus Schmarotzer.“

Spuler 2 (1910: 202R)

4.2. Taxonomie und Faunistik

Nach Gaedike (2008) ist die Art aus der Deutschlandliste zu streichen. Die zuvor unter diesem Namen geführten Tiere aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gehören zu Ephestia unicolorella.

Sehr wahrscheinlich gilt das auch für alle Angaben aus der Schweiz und Österreich. Mehrere Dinge kommen hier zusammen:

  • Ephestia unicolorella wurde zunächst als Unterart von E. parasitella angesehen. Wenn keine weitere Erläuterung erfolgt, können Angaben zu E. parasitella also zu E. parasitella subsp. unicolorella und damit zu E. unicolorella sensu auct europ., also zu Ephestia woodiella gehören.
  • Die Genitalabbildungen in einem Teil der relevanten Literatur sind irreführend. Näheres hierzu siehe in den Beiträgen von Oliver Rist [Lepiforums-Beitrag vom 18. November 2012] [Fortsetzung dazu].
  • Während Ephestia elutella, E. unicolorella und E. woodiella hochgradig polyphag sind, gilt das für E. parasitella anscheinend überhaupt nicht. Schon in der Erstbeschreibung der Art erwähnt Staudinger (1859) Raupenfunde in Andalusien (Spanien) am Gelben Zistrosenwürger (Cytinus hypocistis); Huertas Dionisio (2007) bestätigt diese ausdrücklich und ergänzt noch den Roten Zistrosenwürger (Cytinus ruber). Beide Pflanzenarten leben als Halbschmarotzer ("Parasiten", siehe Name des Falters!) an Cistaceae (Cistus div. spec.) und fehlen als mediterrane Pflanzen in Deutschland, der Schweiz und Österreich zwangsläufig ganz. (Entsprechend sind auch die in der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 23 July 2012, version 2.5] noch vorhanden Angaben aus Belgien und den Niederlanden zu hinterfragen.)

Für Österreich fasst Huemer (2013) den aktuellen Kenntnisstand zusammen: "Frühere Meldungen von E. parasitella Staudinger, 1859 aus dem Bundesgebiet (Huemer & Tarmann, 1993) wurden der ssp. unicolorella zugeordnet, die allerdings aktuell als valide Art gilt (Huertas Dionisio, 2007; Slamka, 2010). Nach heutigem Kenntnisstand ist E. parasitella auf das Mediterraneum beschränkt und wird in Mitteleuropa durch E. unicolorella ersetzt, die hier in der ssp. woodiella vorkommt. Allerdings sind die Funde aus Österreich wegen der Verwechslungsgefahr auch mit anderen Arten wie E. elutella nachzuprüfen."

Leraut (2014) führt die Art für Europa noch aus Portugal und Spanien an. Aus Frankreich kennt er keinen konkreten Fundort. Seine Angabe zur Schweiz dürfte unzutreffend sein - Bryner & Kopp (2023: 55) formulieren daher: "Nach Leraut (2014) handelt es sich bei Ephestia parasitella auct. nec Staudinger, 1859 um drei Arten: E. parasitella Staudinger, 1859, E. unicolorella Staudinger, 1881 und E. woodiella, von denen nur die Letztere in Mitteleuropa vorkommt. Ephestia woodiella ersetzt deshalb in der Checkliste 2010 E. parasitella."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Bryner, R. & A. Kopp (2023): Aktualisierung der Checkliste der Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz. — Entomo Helvetica 16: 39-60.
  • Gaedike, R. (2008): Nachträge und Korrekturen zu: Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Microlepidoptera). — Entomologische Nachrichten und Berichte 52 (1): 9-49.
  • Huertas Dionisio, M. (2007): Estados inmaturos de Lepidoptera (XXX). Tres especies del género Ephestia Guenée, 1845 en Huelva, Espana (Lepidoptera: Pyralidae, Phycitinae). — SHILAP Revista de Lepidopterología 35 (140): 381-399. [zur Arbeit auf redalyc.org]
  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
  • Leraut, P. (2014): Moths of Europe. Volume 4. Pyralids 2. - 441 S.; Verrières-le-Buisson (N.A.P Editions).
  • Erstbeschreibung: Staudinger, O. (1859): Diagnose nebst kurzen Beschreibungen neuer andalusischer Lepidopteren. — Entomologische Zeitung 20 (7-9): 211-259. Stettin.

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)