1. Lebendfotos
1.1. Falter
Bis zum 21. November 2012 waren hier zwei Bilder von Ephestia unicolorella eingestellt. Anhand der verwendeten Literatur (Slamka, F.: Die Zünslerfalter Mitteleuropas, 1995) war diese Bestimmung naheliegend. Dieses Taxon wird dort nämlich als Ephestia parasitella ssp. unicolorella geführt. Nachdem Ephestia unicolorella als bona sp. galt, mussten die Bilder dorthin verschoben werden.
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht unbestimmt
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„parasitus Schmarotzer.“
4.2. Taxonomie und Faunistik
Nach Gaedike (2008) ist die Art aus der Deutschlandliste zu streichen. Die zuvor unter diesem Namen geführten Tiere aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gehören zu Ephestia unicolorella.
Sehr wahrscheinlich gilt das auch für alle Angaben aus der Schweiz und Österreich. Mehrere Dinge kommen hier zusammen:
- Ephestia unicolorella wurde zunächst als Unterart von E. parasitella angesehen. Wenn keine weitere Erläuterung erfolgt, können Angaben zu E. parasitella also zu E. parasitella subsp. unicolorella und damit zu E. unicolorella sensu auct europ., also zu Ephestia woodiella gehören.
- Die Genitalabbildungen in einem Teil der relevanten Literatur sind irreführend. Näheres hierzu siehe in den Beiträgen von Oliver Rist [Lepiforums-Beitrag vom 18. November 2012] [Fortsetzung dazu].
- Während Ephestia elutella, E. unicolorella und E. woodiella hochgradig polyphag sind, gilt das für E. parasitella anscheinend überhaupt nicht. Schon in der Erstbeschreibung der Art erwähnt Staudinger (1859) Raupenfunde in Andalusien (Spanien) am Gelben Zistrosenwürger (Cytinus hypocistis); Huertas Dionisio (2007) bestätigt diese ausdrücklich und ergänzt noch den Roten Zistrosenwürger (Cytinus ruber). Beide Pflanzenarten leben als Halbschmarotzer ("Parasiten", siehe Name des Falters!) an Zistrosen (Cistus div. spec.) und fehlen als mediterrane Pflanzen in Deutschland, der Schweiz und Österreich zwangsläufig ganz. (Entsprechend sind auch die in der Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 23 July 2012, version 2.5] noch vorhanden Angaben aus Belgien und den Niederlanden zu hinterfragen.)
Für Österreich fasst Huemer (2013) den aktuellen Kenntnisstand zusammen: "Frühere Meldungen von E. parasitella Staudinger, 1859 aus dem Bundesgebiet (Huemer & Tarmann, 1993) wurden der ssp. unicolorella zugeordnet, die allerdings aktuell als valide Art gilt (Huertas Dionisio, 2007; Slamka, 2010). Nach heutigem Kenntnisstand ist E. parasitella auf das Mediterraneum beschränkt und wird in Mitteleuropa durch E. unicolorella ersetzt, die hier in der ssp. woodiella vorkommt. Allerdings sind die Funde aus Österreich wegen der Verwechslungsgefahr auch mit anderen Arten wie E. elutella nachzuprüfen."
Leraut (2014) führt die Art für Europa noch aus Portugal und Spanien an. Aus Frankreich kennt er keinen konkreten Fundort. Seine Angabe zur Schweiz dürfte unzutreffend sein.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.3. Literatur
- Gaedike, R. (2008): Nachträge und Korrekturen zu: Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Microlepidoptera). — Entomologische Nachrichten und Berichte 52 (1): 9-49.
- Huertas Dionisio, M. (2007): Estados inmaturos de Lepidoptera (XXX). Tres especies del género Ephestia Guenée, 1845 en Huelva, Espana (Lepidoptera: Pyralidae, Phycitinae). — SHILAP Revista de Lepidopterología 35 (140): 381-399. [zur Arbeit auf redalyc.org]
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
- Leraut, P. (2014): Moths of Europe. Volume 4. Pyralids 2. - 441 S.; Verrières-le-Buisson (N.A.P Editions).
- Erstbeschreibung: Staudinger, O. (1859): Diagnose nebst kurzen Beschreibungen neuer andalusischer Lepidopteren. — Entomologische Zeitung 20 (7-9): 211-259. Stettin.