1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
2.4. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Leucanthemum vulgare agg. [= Chrysanthemum leucanthemum] (Margerite)
Kennel (1921: 636) schrieb zu Hemimene consortana Wilk.": "Die Raupe ist bleichgelb, Kopf und Nackenschild sind braun; sie lebt bis Juni in Schossen von Chrysanthemum leucanthemum; der Falter fliegt im Juli und August." Es sieht so aus, als habe er die richtige Raupe beschrieben.
Schütze (1931) berichtet zu Dichrorampha agilana sehr überzeugt und sehr überzeugend aus der Oberlausitz: "Raupe Mai bis Juni [...] im oberen Stängelteile. Chrysanthemum leucanthemum [Leucanthemum vulgare agg.] in und unter der wenig entwickelten Blütenknospe, letztere wenig befressend, dann den Stiel aushöhlend. Die bewohnte bzw. durchfressene Knospe ist etwas geneigt, die zwei oder drei Deckblättchen unter ihr gekrümmt und knorpelartig verdickt. Verwandlung in einem Erdkokon. In ähnlicher Weise lebt an dieser Pflanze eine Cnephasia-Raupe, die aber niemals in den Stängel geht. Ich halte meine mehr als hundertfach wiederholte Beobachtung für richtig, trotz aller gegenteiliger Angaben, nach welchen die Raupe in der Wurzel von Chrysanthemum vulgare (Tanacetum) [Tanacetum vulgare] leben soll. Auch spricht für meine Ansicht Kennels Abbildung, mit der die gezogenen Falter genau übereinstimmen (Schütze)." Wie sich erst bei der Überprüfung der Belege durch Friedmar Graf [Forumsbeitrag 23. November 2019] herausstellte, gehören die Belegtiere von K.-T. Schütze aber tatsächlich gar nicht zu Dichrorampha agilana, sondern zu der - bei Schütze (1931) ganz fehlenden - D. consortana!
Anders als die meisten Dichrorampha-Raupen lebt die Raupe von D. consortana demnach nicht im Wurzelstock, sondern im Stängel ihrer Nahrungspflanze, also so, wie das auch Hancock et al. (2015: 235) beschreiben: "Ovum. Laid in July-August on stem of oxeye daisy (Leucanthemum vulgare). Larva [...] May-June; feeds in the stem of oxeye daisy causing a light swelling and aborting the growth of the terminal shoot, although the flower may not be prevented from opening; the larva tunnels upwards in the stem and into a bud where it is sometimes indicated by frass extruding below the flowerhead; several lateral shoots, each producing a diminutive flower, grow beyond the original aborted flowerhead (Breadley, Tremewan & Smith, 1979, pl. 21, fig. 1-2)."
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Synonyme
- Grapholitha fackiana Schläger, 1848
- Hemimene balticana Strand, 1917
- Dichrorampha alticolana (Müller-Rutz, 1934)
- Dichrorampha minorana Osthelder, 1939
4.2. Literatur
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. - 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung mit 24 Tafeln im Farbendruck, einer Stammtafel und mehreren Abbildungen im Text. — Zoologica 21 (54): 1-546, 729-742, Stammtafel, Taf. I-XXIV. Stuttgart. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
- [SCHÜTZE (1931): 186-187 (als "D. agilana")]
- Erstbeschreibung: Stephens, J. F. (1852): List of the Specimens of British Animals in the Collection of the British Museum 10: iii-xiii, 1-120. London.
- Trematerra, P. & A. Sciarretia (2000): Segnalazione di Phtheochroa fulvicinctana (Constant, 1893), Cydia vallesiaca (Sauter, 1968) e Dichrorampha consortana (Stephens, 1852) in Italia (Lepidoptera Tortricidae). — Bollettino di Zoologia agraria e di Bachicoltura [2] 32 (1): 71-74. [zum PDF-Download auf researchgate.net]