VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+40Kontinente:EUAS
Falter
Balz
Kopula
Eiablage
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Beschreibung von John Curtis
Habitat
Lebensweise
Raupennahrungspflanzen
Prädatoren
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Balz

1.3. Kopula

1.4. Eiablage

1.5. Ausgewachsene Raupe

1.6. Jüngere Raupenstadien

1.7. Fraßspuren und Befallsbild

1.8. Puppe

1.9. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

Die Weibchen von C. alfacariensis lassen sich auch anhand der Flügel-Oberseite oft nicht sicher von denen von C. hyale unterscheiden. Insbesondere für die Männchen gilt aber, dass von der Flügelbasis her die Vorderflügelzelle bei C. alfacariensis i.d.R. nicht mit dunklen Schuppen bestäubt ist (von den Flügeladern her können aber durchaus auch bei C. alfacariensis dunkle Schuppen in die Zelle hineinreichen), während die Bestäubung der Zellbasis bei C. hyale meist mehr oder weniger ausgeprägt ist. Zudem gibt es bei C. hyale oft auffällig hell gefärbte Männchen, die dann schon im Flug deutlich auffallen. Der Umkehrschluss ist jedoch unzulässig! Kräftig gelb gefärbte Männchen können sowohl solche von C. alfacariensis, als auch solche von C. hyale sein. Weitere, weniger zuverlässige und zudem geographisch variierende Merkmale sind: Der Fleck in der Mitte der Hinterflügel-Oberseite ist bei mitteleuropäischen C. alfacariensis meist recht kräftig gefärbt, wirkt dadurch wie aufgemalt. Bei C. hyale ist er oft blasser und kleiner.

Die Flügelform ist bei C. alfacariensis oft etwas rundlicher.

Der Vorderflügel-Diskoidalfleck ist bei C. alfacariensis gegenüber C. hyale durchschnittlich breiter. Zudem ist auf der Flügel-Unterseite die Zellab­schluss-Ader als "Kernung" dieses Flecks bei C. alfacariensis viel seltener erkennbar.

Auf der Hinterflügel-Oberseite ist bei C. hyale die Randbinde häufig doppelt angelegt, was bei allen C. alfacariensis-Ssp. zu den großen Seltenheiten gehört. Bei letzterer Art sind von der inneren Binde allenfalls die ersten ein bis zwei Flecken zur Flügelbasis hin dunkel eingefasst. Wenn bei C. alfacariensis eine innere Fleckenreihe erscheint, was eher bei den Weibchen vorkommt, dann ist trotzdem das Mittelfeld gegenüber der Randzone farblich nicht abgesetzt. Bei C. hyale ist häufig auch das dunklere Mittelfeld, besonders bei den Weibchen, gegenüber der helleren Submarginalzone deutlich abgesetzt, auch wenn keine Submarginalbinde vorhanden ist.

Eine sichere Methode, die Artzugehörigkeit eines Weibchens zu erkennen, ist, es bei der Eiablage zu beobachten. Legt dieses an einer anderen Pflanze als Hippocrepis spec., Securigera spec. oder evtl. auch noch Coronilla emerus ab, ist es nie C. alfacariensis. Auch hier gilt der Umkehrschluss nicht. Eiablage an Hippocrepis spec. oder Securigera spec. alleine beweist gar nichts, da diese Pflanzen von beiden Arten als Eiablagepflanzen genutzt werden.

Falterfotos auf der Seite des Artkomplexes

In Südosteuropa, nordwestlich bis Tschechien und Niederösterreich, fliegt zudem auch noch C. erate, die in mehreren Farbmorphen auftritt. C. alfacariensis ähnlich ist die zitronengelbe und die weiße Weibchen-Form. Den Männchen dieser Art fehlen meist (nicht immer!) die hellen Flecken in der dunklen Randbinde der Vorderflügel-Oberseite. Zudem ist der gelben Farbmorphe von C. erate ein kalter, leicht grünstichiger Gelbton zu eigen. Die Weibchen von C. erate tragen auf der Hinterflügel-Oberseite eine etwas dunklere Beschuppung und eine meist breitere Randbinde. Dennoch sind speziell weiße Weibchen von C. erate oft nicht leicht von C. alfacariensis-Weibchen zu unterscheiden.

Weitere Colias-spp. sind leicht an deren mehr oder weniger orangen Grundfarbe zu unterscheiden. Deren weiße Weibchen-Formen aber, können C. alfacariensis ebenfalls ähnlich sehen. In Europa ist das vor allem C. croceus. Dessen weiße Weibchen tragen jedoch auf der Hinterflügel-Oberseite eine intensive dunkle Bestäubung.

2.3. Raupe


C. hyale

C. alfacariensis

Eine weitere sichere Methode der Unterscheidung von C. alfacariensis ist die anhand der Raupen!

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Ähnliche Arten

2.6. Erstbeschreibung

2.7. Beschreibung von John Curtis

Gabriel Hermann [Forumsbeitrag vom 7.7.2023] weist darauf hin, dass die abgebildete Raupe zu der damals noch nicht beschriebenen Art Colias alfacariensis gehört.

3. Biologie

3.1. Habitat

Der Falter fliegt auf Wiesen, Klee- und Luzernefeldern. In Jahren mit starkem Wandergeschehen werden auch eher untypische Habitate, wie z. B. breite Waldwege besiedelt (Abb. 1). Im Gebirge steigt er bis etwa 1800 m. Wandernde Einzelfalter können jedoch noch viel höher angetroffen werden.

3.2. Lebensweise

Eine der Hauptnahrungspflanzen der Raupe ist die Luzerne (Medicago sativa agg.), ähnlich wichtig sind Rot- und Weißklee (Trifolium pratense, T. repens). Daneben werden aber auch Steinklee (Melilotus-sp)., Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), Kronwicke (Coronilla-spp.) und andere Leguminosen angenommen. Die junge Raupe überwintert.

C. hyale bildet von April/Mai bis September/Oktober drei bis vier Generationen aus. Die 1. ist meist recht selten. Im Hochsommer und Herbst kann die Art auf blütenreichen Wiesen jedoch sehr häufig werden. In manchen Gebieten fehlt sie oft jahrelang. Da sie ein ausgeprägtes Wanderverhalten zeigt, kann sie nach Zuwanderung aber auch dort plötzlich wieder ungemein häufig aufzutreten. Manchmal ist sie im nächsten Jahr dann aber auch schon wieder verschwunden.

(Autor: Jürgen Hensle)

3.3. Raupennahrungspflanzen

3.4. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae:] Trifolium repens (Weiß-Klee) [insgesamt mit deutlichem Abstand wichtigste Eiablagepflanze (besonders wichtig für die überwinternden Räupchen)]
  • [Fabaceae:] Trifolium fragiferum (Erdbeer-Klee) [E.R.: vom Standort her bestens geeignete, allerdings relativ seltene Pflanze. Außer der Eiablagebeobachtung und anschließenden Eifunden bei Hockenheim habe ich auf einem nassen Wiesenweg auch schon Eier bei Büchelberg in der Pfalz an dieser Pflanze gefunden, wobei dort der Postillion als Verursacher nicht ganz auszuschließen war)]
  • [Fabaceae:] Trifolium arvense (Hasen-Klee) [E.R.: wo vorhanden immer wieder einmal belegte Pflanze auf Sandböden]
  • [Fabaceae:] Trifolium pratense (Roter Wiesen-Klee, Rot-Klee) [immer wieder einmal einzelne Eiablage-Beobachtungen an kleine bodennahe Blättchen nach einer Wiesenmahd oder auch Beweidung)]
  • [Fabaceae:] Trifolium medium (Mittlerer Klee) [Gabriel Hermann: Mehrfache Eiablagebeobachtungen und Eifunde im Schönbuch und Heckengäu an frischen Nachtrieb-Blättchen nach Mahd/ Mulchen bzw. Beweidung]
  • [Fabaceae:] Trifolium ochroleucon (Blassgelber Klee) [Gabriel Hermann: An einem Südwesthang bei Schönaich (Schönbuch) mit größerem T. ochroleucon-Bestand wiederholt Eifunde nach vorausgegangener Beweidung (auch in Jahren mit C. croceus-Absenz)]
  • [Fabaceae:] Trifolium alpestre (Hügel-Klee) [Eifund Julian Bittermann in Bayern]
  • [Fabaceae:] Trifolium incarnatum (Inkarnat-Klee) [Eiablagebeobachtung durch Ulrich (2000) im Saarland]
  • [Fabaceae:] Medicago sativa (Saat-Luzerne) [nach dem Weiß-Klee zweitwichtigste Eiablagepflanze, oft auf Luzernefeldern nach lokaler Mahd]
  • [Fabaceae:] Medicago falcata (Sichel-Luzerne) [wo vorhanden regelmäßig genutzte Eiablagepflanze]
  • [Fabaceae:] Medicago lupulina (Hopfen-Luzerne, Hopfenklee, Schneckenklee) [insbesondere im Herbst sehr wichtige Eiablagepflanze]
  • [Fabaceae:] Onobrychis viciifolia (Saat-Esparsette, Futter-Esparsette) [Gabriel Hermann zu Obere Gäue: eine sehr wichtige, ab dem Frühsommer häufig genutzte Eiablage- und Raupennahrungspflanze; insbesondere in frisch gemähten, ersatzweise beweideten Salbei-Glatthaferwiesen, in denen oft auch Polyommatus thersites vorkommt, sind C. hyale-Eier/ Jungraupen hochstet und oft zahlreich an Onobrychis zu finden]
  • [Fabaceae:] Vicia cracca (Vogel-Wicke) [E.R.: gebietsweise regelmäßig genutzte Eiablagepflanze, besonders nach der ersten und zweiten Mahd]
  • [Fabaceae:] Vicia tetrasperma (Viersamige Wicke) [E.R.: mehrere eigene Eiablage-Beobachtungen in Baden-Württemberg]
  • [Fabaceae:] Vicia hirsuta (Rauhhaarige Wicke) [E.R.: eine eigene Eiablagebeobachtung in Baden-Württemberg]
  • [Fabaceae:] Lotus corniculatus (Gewöhnlicher Hornklee) [nur ab und zu belegte Pflanze, wegen ihrer weiten Verbreitung aber nicht unbedeutend]
  • [Fabaceae:] Lotus pedunculatus [= Lotus uliginosus] (Sumpf-Hornklee) [Gabriel Hermann: nur ab und zu belegte Pflanze]
  • [Fabaceae:] Astragalus glycyphyllos (Bärenschote) [[[https://www.lepiforum.de/2_forum_2017.pl?md=read;id=969] Raupenfund Gabriel Hermann in Baden-Württemberg], Eiablagebeobachtung M. Schwibinger in Bayern]
  • [Fabaceae:] Securigera varia [= Coronilla varia] (Bunte Kronwicke) [An dieser Pflanze gibt es Raupenfunde und erfolgreiche Zucht im Käfig - die meisten Eiablage-Beobachtungen oder Eifunde an dieser Pflanze dürften aber zu Colias alfacariensis oder Colias croceus gehören)]
  • [Fabaceae:] Hippocrepis comosa (Hufeisenklee) [nur relativ selten, aber eben doch auch (!) genutzte Eiablagepflanze - fast alle Eiablage-Beobachtungen oder Eifunde an dieser Pflanze dürften zu Colias alfacariensis und/ oder Colias croceus gehören]
  • [Fabaceae:] Lathyrus pratensis (Wiesen-Platterbse) [Gabriel Hermann: Ein einziges Mal fand ich ein Colias hyale-Ei an einem jungen Blättchen der Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis). Hier will ich jedoch eine versehentliche ("ungewollte") Ablage nicht ausschließen, da Lotus corniculatus in unmittelbarer Nähe wuchs (d. h. Nutzung als Raupennahrung wäre für die Wiesen-Platterbse noch im Freiland zu belegen)]
  • [Fabaceae:] Melilotus alba (Weißer Steinklee) [G. Hermann: Umgebung Herrenberg (Schönbuch), 28.10.2017: 1 Ei und 1 L1 an Jungpflanze in gemulchter Böschung (sicher nur eine ausnahmsweise genutzte C. hyale-Wirtspflanze)]
  • [Fabaceae:] Ononis spinosa (Dorniger Hauhechel) [Eiablagebeobachtung Ralf Bolz in Bayern]

Anschließend an einen [[https://www.lepiforum.de/2_forum_2017.pl?page=1;md=read;id=26890] Forumsbeitrag von Gabriel Hermann] über die relative Bedeutung des Rotklees als Eiablagepflanze stellte ich [[https://www.lepiforum.de/2_forum_2017.pl?page=1;md=read;id=26896] Forumsbeitrag E. Rennwald] eine Übersicht über die (im wesentlichen eigenen) Eiablagebeobachtungen der Art zusammen, die von Gabriel Hermann im [[https://www.lepiforum.de/2_forum_2017.pl?page=1;md=read;id=26899] Forumsbeitrag] noch einmal diskutiert und ergänzt wurde. Die Liste ist damit leider sehr stark Baden-Württemberg-lastig. In der Liste von Merkel-Wallner (in Bräu et al. (2013: 175)) wird ebenfalls die zentrale Bedeutung des Weißklees herausgehoben, dazu noch Lotus corniculatus, Trifolium pratense, Astragalus glycyphyllos (Eiablagebeobachtung M. Schwibinger), Medicago lupulina, Trifolium medium, Trifolium alpestre (Eifund J. Bittermann) und Ononis spinosa (Eiablagebeobachtung R. Bolz). Differenzierte Zusammenstellungen aus anderen Regionen sind Mangelware.

Fest steht, dass dem Weiß-Klee (Trifolium repens) und der Saat-Luzerne (Medicago sativa) in ganz Europa die größte Bedeutung als Eiablage- und damit Raupennahrungspflanzen zukommen. Zumindest lokal und zeitweise können aber auch einige andere Fabaceae größere Bedeutung erlangen - die meisten Pflanzen der Liste werden aber nur gelegentlich oder gar nur ausnahmsweise genutzt. Bezogen auf Europa ist mit der Nutzung einiger weiterer Pflanzenarten zu rechnen.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.5. Prädatoren

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„griechische Waldnymphe.“

Spuler 1 (1908: 9R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Verbreitung

C. hyale ist eine Art mittlerer Breiten. Sie ist von den Pyrenäen bis Nord-China verbreitet, meidet heiße und trockene Gebiete ebenso wie ausgesprochen kalte. Daher fehlt sie im Mittelmeerraum und in Südasien und tritt in England und Skandinavien nur im Süden als gelegentlicher Zuwanderer auf. Auch in Norddeutschland und den Niederlanden ist sie nicht jedes Jahr anzutreffen.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.5. Typenmaterial

Honey & Scoble (2001: 332): “LSL [The Linnean Society of London, Anm. Red. Lepiforum]: 1 ♂ labelled “71. Hyale.” [by Linnaeus], “Hyale 764.” [by Smith], here designated as LECTOTYPE; [...].”

4.6. Literatur

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)