Version 29 / 35 vom 15. März 2022 um 18:12:24 von Erwin Rennwald
Falter
Raupe, Raupensack
Fraßspuren und Befallsbild
Diagnose
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
1. Lebendfotos
1.1. Falter
1-5: ein Individuum, Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser-Südrand bei Bad Frankenhausen, "Kosackenberg", ca. 220 m, Raupensäcke an Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria) und benachbarten Pflanzen 2. Juli 2014, e.l. 21. Juli 2014 (leg., cult., det. & Fotos: Heidrun Melzer)Forum
6-8: ein ♀, Funddaten wie Bild 1-5, e.l. 13. August 2014 (leg., cult., det. & Fotos: Heidrun Melzer)Forum
1.2. Raupe, Raupensack
1-2: aktive Raupe mit Fraßspuren und teilweise noch grünen Sackbestandteilen, Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser-Südrand bei Bad Frankenhausen, "Kosackenberg", ca. 220 m, an Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria), 2. Juli 2014 (leg., det. & Freilandfotos: Heidrun Melzer)
3-10: fünf zur Verpuppung festgesetzte Säcke, Funddaten wie Bild 1-2 (Freiland- und Studiofotos: Heidrun Melzer)
11-12: Raupendetails, Funddaten wie Bild 1-2 (Fotos: Heidrun Melzer) [Forum 1-12]
1.3. Fraßspuren und Befallsbild
1-2: frische Fraßspuren an Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria), die minierten Blätter werden normalerweise als Sackbaumaterial verwendet: Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser-Südrand bei Bad Frankenhausen, "Kosackenberg", ca. 220 m, 2. Juli 2014 (leg., det. & Fotos: Heidrun Melzer)Forum
2. Diagnose
1-2: ♂, Deutschland, Rheinland-Pfalz, Pfalz, e.l. 1899 (ohne Angaben zur Nahrungspflanze, aber aufgrund des Sackbaues wohl Esparsette, Onobrychis sp.), leg. Eppelsheim (Beleg-Foto: Peter Buchner), coll. NHMW (dort waren alle Belege von Coleophora vulpecula unter Coleophora onobrychiella abgelegt, det. & rev. Andreas Stübner nach Fotos des Beleges und Genitalpräparates)
3: Sack des unter Beleg 1-2 abgebildeten ♂
2.1. Weibchen
1: ♀, Hohenfels (wahrscheinlich Deutschland, Bayern: Stadt Hohenfels zwischen Nürnberg und Regensburg), 29. Juli 1898, e.l von Esparsette (Onobrychis sp., lt. Originaletikett “Hedis. onobry.”, also “Hedysarum onobrychis” = “Onobrychis viciaefolia”, nach heutiger Auffassung Onobrychis viciaefolia agg. mit den Arten O. montana, O. viciaefolia und O. arenaria) ohne weitere Angaben (Beleg-Foto: Peter Buchner), coll. NHMW [Haslberger & Segerer (2016: 250) streichen die Art für BY und schreiben zu diesem Belegtier: "kann nicht als bayerisch verifiziert werden. Das Tier stammt möglicherweise aus der Pfalz (Naturdenkmal Hoher Fels bei Leimen), jedenfalls ist der Fundort definitiv nicht identisch mit dem baywerischen Ort Hohenfels. Unter den gegebenen Umständen ist die Art für die Fauna auszuschließen." Hier besteht also weiterhin Klärungsbedarf]
2: ♀, Österreich, Niederösterreich, Waschberg, am Licht 6. Juni 2011, leg. Wolfgang Stark, Belegfoto & det. durch GU Peter Buchner
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
1-3: Präparat des unter Beleg 1-2 abgebildeten ♂, Daten siehe dort (Präparation und Mikro-Fotos: Peter Buchner), [3-4] herkömmliche Einbettung (nur in der kleinen Version im gleichen Maßstab abgebildet!), [5] Foto der nicht eingebetteten Genitalarmatur zwecks Darstellung des Phallus-Apodems
2.2.2. Weibchen
1: Präparat des unter Beleg 1 abgebildeten ♀, herkömmliche Einbettung, Daten siehe dort (Präparation und Mikro-Foto: Peter Buchner)
2: Präparat des unter Beleg 2 abgebildeten ♀, nicht eingebettet, Daten siehe dort (Präparation und Mikro-Foto: Peter Buchner)
2.3. Erstbeschreibung
1-3: Zeller (1849: 219-221) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]
3. Biologie
3.1. Habitat
1: nach Süden und Westen exponierte Hänge mit Beständen der Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria), wo zahlreiche Raupensäcke anzutreffen waren: Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser-Südrand bei Bad Frankenhausen, "Kosackenberg", ca. 220 m, 2. Juli 2014 (Foto: Heidrun Melzer)Forum
3.2. Nahrung der Raupe
- [Fabaceae:] Onobrychis arenaria (Sand-Esparsette)
- [Fabaceae:] Onobrychis sp. (Esparsette)
Eine sicher belegte Nahrungspflanze ist die Esparsette (Onobrychis sp., wohl vorwiegend Sand-Esparsette, O. arenaria).
4. Weitere Informationen
4.1. Synonyme
- Coleophora vulpeculoides Toll, 1952
4.2. Faunistik
Abgesehen von dem oben dokumentierten aktuellen Nachweis in Thüringen wird die Art von Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen angeführt. Obige Diagnosefotos betreffen ältere Belege aus Rheinland-Pfalz und Bayern (?).
4.3. Literatur
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer (2016): Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). — Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft, 106 Supplement: 1-336.
- Erstbeschreibung: Zeller, P. C. (1849): Beitrag zur Kenntniss der Coleophoren. — Linnaea Entomologica. Zeitschrift herausgegeben von dem entomologischen Vereine in Stettin 4: 191-416. Berlin (E. S. Mittler und Sohn).