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Falter
Raupe, Raupensack
Fraßspuren und Befallsbild
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Habitat
Raupenahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupenahrungspflanzen

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Stachys recta (Aufrechter Ziest)
  • [Lamiaceae:] Stachys alpina (Alpen-Ziest)
  • [Lamiaceae:] Stachys sp. (Ziest)

Sicher wichtigste Raupennahrungspflanze ist Stachys recta, der Aufrechte Ziest. Auch Baldizzone (2019) kannte keine andere Raupennahrungspflanze. Rudi Schick (Telefonat 28. April 2023 mit E. Rennwald) machte darauf aufmerksam, dass Axel Scholz auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg) 2 Raupensäcke an Stachys alpina fand, aus denen sich C. paucinotella-Falter ergaben. Da die beiden Stachys-Arten doch recht unterschiedliche Standorte nutzen, ist das bemerkenswert.

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Locus typicus der nach einem einzigen ♀ beschriebenen Art nach Toll (1961: 71): Frankreich, Digne, 600 m.

Oben wird sie von Ungarn gezeigt.

Haslberger & Segerer (2016) führen sie aus Bayern und damit neu für Deutschland an: „Bisher nur von den xerothermen Kalkmagerrasen Nordbayerns bekannt, wo sie verbreitet ist und lokal zahlreich auftritt“. Die Art ist sicher noch in weiteren Bundesländern zu finden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.2. Taxonomie

Coleophora paucinotella wurde lange bzw. wird noch als Synonym von Coleophora auricella angesehen (Baldizzone 2006, in [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de] noch am 3. Oktober 2010, ebenso in [Fauna Europaea, last update 23 July 2012, version 2.5])

In Szabóky et al. (2009: 141) findet sich folgendes Zitat:

Coleophora paucinotella Toll, 1961 – gamandorevõ zsákosmoly – Following Baldizzone’s study (pers. comm.) of the distinguishing of two closely related species of Coleophora paucinotella and C. auricella (Fabricius, 1794) it was found that all specimens examined from Hungary previously identified as auricella really belong to paucinotella. It seems that C. auricella does not occur in Hungary, but in order to be sure much more material have to be studied.”

Daher wird Coleophora paucinotella hiermit als gute Art behandelt.

(Einfügung von Peter Buchner nach einer mail-Information von František Kosorín am 3. Oktober 2010, leicht abgeändert von Erwin Rennwald)

Die Synonymisierung wurde auch Jahre später noch nicht aufgehoben. So schreiben Haslberger & Segerer (2016): "Zurzeit noch mit C. auricella synonymisiert (Baldizzone 1979: 45, Baldizzone et al. 2006: 32), jedoch zwischenzeitlich von Baldizzone (in litt.) als eigenständige Art erkannt, in unserer Liste informell und in Absprache mit Baldizzone bereits von C. auricella unterschieden; der formale taxonomische Akt zur Wiederherstellung des Artstatus und Abgrenzung beider Arten hat durch Baldizzone erst noch zu erfolgen." Nach Mitteilung von Werner Wolf an Jürgen Rodeland per E-Mail vom 4. Oktober 2020 ist dies durch Baldizzone (2019) geschehen, was nach Sichtung dieser Quelle bestätigt wird.

Bryner & Kopp (2023: 47) berichten aus der Schweiz: "Von der von Coleophora auricella (Fabricius, 1794) abgespaltenen Art liegen aus der Schweiz gesicherte Nachweise aus dem Jura (La Neuveville BE, Biel BE, Twann BE, Cornaux NE, Le Landeron NE) und aus dem Wallis (Fully, Val d’Hérens) vor. Während Coleophora paucinotella trocken-heisse Biotope bewohnt, wo sich die Raupen an Stachys recta entwickeln, wurde Coleophora auricella an weniger wärmebegünstigten Stellen gefunden. Ihre Raupen leben an Stachys officinalis (Seliger et al. 2022)."

4.3. Typenmaterial

Toll (1961: 71): « Holotype (femelle), Digne, 600 m, 24, 25-VII-1957, se trouve dans la collection de M. K. Burmann. »

4.4. Literatur