Version 10 (neueste) vom 7. August 2022 um 14:03:09 von Jürgen Rodeland
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2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Fabaceae: Mimosoideae:] Prosopis farcta [= Mimosa farcta]

Alipanah et al. (2012) können nicht nur den Erstnachweis für Iran liefern (ssp. austeritella), sondern damit gleichzeitig erstmals Angaben zur Biologie der Art machen: "Life history. In both Sistan Va Baluchestan (Zabol) and Ears (Darab) provinces, the females lay their eggs on the green fruits of Prosopis farcta in May. The eggs hatch in June, then the larvae feed on the fruit pericarps and make tunnels within the fruit (Fig. 5). They also feed on the seeds. The adults emerge in July. In all probability, P. farcta is the only host plant of N. austeritella in Iran although other food plants are not excluded. As far as we know, Prosopis farcta is distributed in Algeria, Egypt, Tunisia, Saudi Arabia, Palestine, Israel, Jordan, Lebanon, Syria, Cyprus, Turkey, Afghanistan, Iran, Iraq, Azerbaijan, Georgia, Kazakhstan, Kyrgyzstan, Tajikistan, Turkmenistan, Uzbekistan, India, and Pakistan (USDA, ARS 2012). As N. austeritella is also known from Sudan and the Canary Islands, either the only known food plant occurs there as well, or the species is not monophagous."

Prosopis farcta fehlt auch nach der neuen Kanaren-Flora von Muer et al.(2016) den Inseln ganz. Für Gran Canaria wird aber eine andere Art der Gattung angeführt: Prosopis juliflora, der Süßhülsenbaum, ein mittlerweile auch im südlichen Iran häufiges baumförmiges Unkraut. Zu dieser Pflanze heißt es: "In Gärten und Parks angepflanzt und verwildert. Ursprüngliche Heimat: Nord-, Mittel- und Südamerika. Auf Gran Canaria eingebürgert. Invasive Art." Der gemeldete Falterfund von 2001 stammt zwar nicht von Gran Canaria sondern von Fuerteventura, aber gepflanzt gibt es Prosopis juliflora auch dort.

Die weiteren Studien von Mohammadi-Khoramabadi et al. (2016) bestätigen, dass B. ziczac ssp. austeritella durch den Samenfraß erheblich zur Reduktion des Fruchtansatzes von Prosopis farcta beiträgt und damit als natürliches Agens zur Bekämpfung dieses Unkrauts mit in Betracht kommt. Unklar ist dabei leider noch immer, ob der Falter monophag an P. farcta, oligophag auch an anderen Prosopis-Arten oder doch auch noch an anderen Fabaceen lebt.

3. Weitere Informationen

3.1. Synonyme

3.2. Unterarten

3.3. Faunistik

Asselbergs (2009) meldet 1 Männchen von "Nephopterygia austeritella" von den Kanaren (Fuerteventura, Jandia, Barranco Esquinzo, 20.-31. Dezember 2001, leg. R. Paas) und damit erstmals für unser Gebiet. Slamka (2019: 113-114) stellt fest, dass N. austeritella Unterart von Brachiolodes ziczac ist, die aus Marokko (Mauretanien, Od. Arnesir) beschrieben wurde. Damit gehören auch die Tiere der Kanaren zu Brachiolodes ziczac ziczac.

Locus typicus von "Nephopterygia austeritella Amsel, 1965" (jetzt Brachiolodes ziczac austeritella) ist das Wadi Halfa im Sudan. Alipanah et al. (2012) berichten über diese Unterart im Iran, Slamka (2019: 114) nennt noch Ägypten und vermutet, dass Brachiolodes ziczac noch weiter verbreitet ist.

Da Prosopis farcta auch auf Zypern vorkommt, könnte dort noch gezielt nach B. ziczac austeritella gesucht werden.

(Autor: Erwin Rennwald)

3.4. Typenmaterial

Amsel (1953: 1444): „Holotypus : 1 ♂ Mauritanien, Od. Arnesir 23-XI-1948 (P. Bruneau de Miré colleg.).

Allotypus : 1 ♀ Mauritanien, Od. Arnesir 23-XI-1948.“

3.5. Literatur